Frage: drittes kind

Lieber Herr Dr. Posth, gibt es eine sprachliche Funktionsstörung, die aussieht wie Legasthenie? Die Erzieherinnen meines Kindes haben mich auf seine "Sprechkünste" angesprochen. Er kann Dinge sagen wie "Betaisodona" und "Koronararterien", aber an "Apfel" oder "Josef" (zB) scheitert er. Überhaupt ist an manchen Tagen der Wurm drin. Da kann ihn beim besten Willen keiner verstehen. An anderen Tagen spricht er vollkommen klar - außer nun wirklich, wie ich finde, simple Dinge. Er spricht extrem abgehackt und unnatürlich, etwa wie die Zeitansage der Telekom hört sich das an (Ausnahme ist das Singen). Ich weiß nicht, was wir machen sollen. Es ist besonders für ihn ein Problem, aber ist es logopädisch? Zur Info: die Logopädin, die wir mal aufgesucht haben, hat ihn wie einen Debilen behandelt und weil er nicht ganz doof ist, hat er dort nur unartikuliert herumgebrüllt und ist durch die Gegend getobt. Er sollte dann in den Kiga der Psychiatrie. Fällt Ihnen was ein? Eka

Mitglied inaktiv - 12.11.2007, 16:14



Antwort auf: drittes kind

Hallo, wenn Sie die Sprachmelodie als unnormal empfinden, dann heben Sie ab auf das, was man Prosodie nennt. Die Prosodie oder der Sprachklang wird automatisch mit der Sprache im vertrauten Sprachraum gelernt. Allerdings muss wie bei der Sprache selbst das Gehör ganz in Ordnung sein. Haben Sie dahingehend schon Untersuchungen vornehmen lassen? Wie alt ist Ihr Sohn eigentlich? Kinder lernen immer die Wörter, die in der Familie oder z.B. in der Kinderspielgruppe häufig gesprochen werden. Woher kommen die "Koronararterien"? Hat Ihr Sohn bei der Logopädin Protest an den Tag gelegt oder verhält er sich öfter so? Am besten, Sie lassen Ihren Sohn auf diese Dinge hin noch einmal untersuchen. Für die Kleinkinder sind Pädaudiologen dafür die Fachleute. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 16.11.2007