Frage: Dauertöne vs. Stummheit

Sehr geehrter Herr Dr. Posth, meine Tochter - 3 J 9 M - geht seit 13.08.2008 in den Kindergarten. Sie spricht seit sie 2 Jahre alt ist in ganzen Sätzen ohne Ausspracheschwierigkeiten; alle Buchstaben klar und deutlich. Zuhause/im Auto gibt sie ununterbrochen Töne von sich. Sie redet und redet, kommentiert alles, stellt eine Frage nach der anderen. Wenn sie nicht redet, dann singt sie oder piept oder was auch immer. Ähnlich bei Spaziergängen/beim Einkaufen. Aber wenn sie von anderen Leuten etwas gefragt wird, antwortet sie nicht! Sie spielt fast nur mit dem einzigen (gleichaltrigen) Mädchen in der Kiga-Gruppe, abseits der anderen. Wenn dieses nicht da ist, spielt sie laut Erzieherinnen auch mit (allen) anderen. Auf Spielplätzen geht sie auf andere Kinder zu und spricht auch. Aber Erwachsene (außer Verwandtschaft/Freunde) haben keine Chance. Wenn (in meiner Gegenwart) eine Erzieherin etwas fragt, sagt sie nichts. (Erzieherinnen insges. voll des Lobes). Wie ist ihre Meinung dazu?

Mitglied inaktiv - 15.06.2009, 14:17



Antwort auf: Dauertöne vs. Stummheit

Hallo, es gibt so Kinder, die einen enorm starken Rededrang haben. Die Kinder spüren, dass Sprache ihre Domäne ist und nutzen diese Selbst-Erfahrung weidlich aus. Aber das heißt nicht, dass sie nicht auch Ängste haben oder noch von viel Widerstand beseelt sind. Sie sprechen also nicht, wenn sie direkt aufgefordet werden oder wenn sie Persoenen gegenüber stehen, die ihnen in irgendeiner Weise Angst einflößen. Wenn diese Personen dann aber vertraut sind oder wenn sie von Natur aus sympathisch erscheinen, dann gibt es wieder kein Halten mit der Sprache. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 19.06.2009