Frage: Clownerei

Hallo. Unser 5 jähriger Sohn verhält sich oft wie ein Clown. Nicht nur gegenüber seinem 2 jährigem Bruder verhält er sich albern, sondern auch sehr oft im Kindergarten, oder wenn er Besuch hat oder zu Besuch ist. Ich wurde mehrfach im Kiga auch schon angesprochen, dass sie glauben, dass er in der Schule dadurch Probleme bekommen wird. Man kann ihn dann auch nicht mehr bremsen. Er ist dann wie nicht auf Empfang. Die Albernheit führt dann echt dazu, dass man nicht mehr mit ihm sprechen kann und er guckt dann auch ganz komisch. Ansonsten ist eher schüchtern. Ich denke auch, dass diese Albernehit aus mangelndem Selbstbeswußtsein resultiert, aber ich weiß trotzdem nicht wie ich damit umgehen soll. Es nervt doch ziemlich. Er ist sehr beliebt, deswegen verstehen die Erzieher das auch gar nicht im Kiga. Sie schicken ihn sogar manchmal vor die Tür. Desweiteren macht er oft noch im Spiel in die Hose. Darf das in dem Alter noch passieren? Danke im Voraus.

von Erbse am 28.05.2012, 12:27



Antwort auf: Clownerei

Hallo, ein Kind, das tagsüber trocken und sauber ist, beweist damit soziale Kompetenz. Denn es muss soziale Anforderungen über seine momentanen Spielbedürfnisse stellen und sein Spiel nötigenfalls zu unterbrechen bereit sein. Kinder, die zulange warten, bis sie endlich auf die Toilette gehen und es dann nicht mehr schaffen (Miktionsaufschub mit Dranginkontinenz), haben noch soziale Reifeprobleme. Dazu passt bei Ihrem Sohn die Tendenz, sich durch Albernheit und Clownerien Geltung zu verschaffen. Diese Albernheit ist zumeist unauthentisch und ein Vehikel, soziale Kontakte herzustellen. Ihr Sohn kann aber auf diese Masche nicht verzichten, weil er keine ausreichenden Ressourcen in sich findet, mit etwas Eigenem und von ihm selbst Entwickelten zu überzeugen. Sein Problem ist also ein noch zu schwaches Selbstbewusstsein. In meinem gezielten Suchlauf gibt es zum Thema Selbstbewusstsein eine große Anzahl an umfangreichen Antworten. Vielleicht stöbern Sie da mal ein bisschen, um zu sehen wie man Selbstbewusstsein fördern kann. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 31.05.2012