Frage: Bitte von "isna" bekräftigen

Ich habe gerade die Frage von "isna" aus diesem Forum gelesen und möchte mich ihr anschließen. Auch wir haben "Angst" ob das "Berliner-Model" in Ordnung ist. Zuerst wird hier nach 3 Tagen ein sog. "Bindugstest" durch eine kurze Trennung von der Mutter gemacht. Und dann wird anhand des Verhaltens des Kindes entschieden, wie man die Eingewöhnung weiter gestaltet. Ja, die Engewöhnung gilt dann als erfolgreich, wenn sich das Kind von der Erzieherin trösten lässt (wenn die Mutter geht oder es Schmerzen oder Kummer hat), sich wickeln und füttern lässt und es muss in der Kita auch problemlos einschlafen können. Sehen Sie das genauso, dass die Eingewöhnung dann sanft war und erfolgreich ist? Oder lassen die Kinder die o.g. Sachen nur mit sich machen, weil die Mutter ja nicht mehr da ist und sie resignieren? Sie machen doch soetwas nicht unter Zwang (z.B. sich trösten lassen)? Wäre die Person, die all das machen kann mit dem Kind dann nicht schon eine Ersatzbezugsperson? Besten Dank

Mitglied inaktiv - 14.06.2010, 10:12



Antwort auf: Bitte von "isna" bekräftigen

Hallo, um auch Ihnen hier noch einmal zu antworten: Vom Prinzip her ist das richtig, dass die Erzieherin dann als vom Kind akzeptiert gilt, wenn sich das Kind von ihr trösten und beruhigen lässt. Das muss nach meiner Vorstellung aber auch gelingen, wenn die Mutter noch erreichbar ist und nicht erst, wenn die Mutter fort ist. Nur so ist gewähleistet, dass die Erzieherin den Status einer Ersatzbezugsperson erhalten hat. Und das ist die Voraussetzung für eine sanfte Ablösung. Diese drei Dinge müssen im bindungsorientierten Ablösungsprozess gewährleistet sein: erstens die Bezugsperson bleibt solange erreichbar, bis sie vom Kind weggeschickt wird (incl. von Vorschlägen der Mutter oder des Vaters). Zweitens die Akzeptanz einer Erzieherin als Bezugserzieherin oder Ersatzbezugsperson und drittens die kindgerechte Umgebung. Sind diese drei Dinge gewährleistet, dann werden sich alle anderen diesbzgl, Vorgänge problemlos anschließen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 18.06.2010