Frage: behinderung und ads

hallo dr. posth, ich habe mir bei ihnen schon oft rat geholt. mein sohn (bald 6) hat eine behinderung (unklare ursache. er hat eine muskelhypotonie und wahrnehmungsstörungen lärmempfinglich, braucht starke reize). ich hatte ihnen schon geschrieben, dass er starke wutanfälle bekommt, bei denen er auch zwickt und haut und völlig außer sich ist. vor allem bei mir. er ist auch sehr unruhig (kann nicht stillsitzen ist immer in bewegung und hat auch viel seine finger und ärmel im mund. wir achten sehr auf feste zeiten und tagesrytmus und haben eine gute und feste familienstruktur.seit 20 monaten hat er eine gesunde schwester, die er ser liebt, die aber auch immer wieder von ihm gehauen wird und geschubst. nun hatten wir unsere jährliche untersuchung im spz und der oberarzt dort meinte, marcel hätte sehr wahrscheinlich ads. er hat mir 2 bücher empfohlen: "das a.d.s.-buch" und "das hyperaktive kind und seine probleme. kennen sie diese bücher? was halten sie davon? danke andrea

Mitglied inaktiv - 23.04.2007, 13:25



Antwort auf: behinderung und ads

Hallo, ein Kind mit ADS hat keine Behinderung. ADS oder auch ADHS ist eine Entwicklungsstörung auf den Grundlagen von angeborenen Schwächen in der Vernetzung im Vorderhirn (Frontalhirn) (s. mein gezielter Suchlauf unter ADHS). Es gibt heutzutage ein Unzahl an Büchern zu diesem Thema, denn der Markt boomt. Keiner kann all das Geschriebene überblicken. Leider ist sehr viel Oberflächliches und auch Falsches dabei, so daß man schon beim "Nurhereinschauen" erkennt, hier ist wieder überflüssig gearbeitet worden. Warum Ihr Sohn auf einmal ein ADS haben soll, erschließt sich mir noch nicht. Welche Diagnostik wurde gemacht, welche Fragebögen (Eltern-Erzieher-Interviews) hierzu vorgelegt und beantwortet. Was hat ADS mit Muskelhypotonie zu tun? Für die Diagnose AD(H)S gibt es heutzutage eine ziemlich feste Abfolge im Untersuchungsgang. Fragen Sie den Kollegen im SPZ, was er davon anbieten kann. Die Ergebnisse können Sie mir gerne wieder mitteilen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 25.04.2007