Hallo Herr Dr. Posth,
Meine Tochter Sophie ist 7 Monate alt. Sie war schon immer eine schwierige Schläferin. Die ersten 4 Monate hat sie während des Tages immer nur auf mir geschlafen - ansonsten aber überhaupt nicht. Abends habe ich sie ins den Schlaf gestillt. Danach hat sie superbrav geschlafen, mit 2 Unterbrechungen.
Seit 4 monaten kommt sie nachts jede Stunde.
Da sie sich nicht anders beruhigen lässt, wird sie jedes Mal gestillt.
Wir haben seit dem ersten Monat ein Ritual beim schlafengehen, ich habe sie nie alleine schreien lassen, und auch sonst habe ich sie noch nie alleine gelassen.
Sie verweigert den Schnuller, nimmt auch keine Kuscheltiere.
Vormittags und abends wird sie in den Schlaf gestillt und nachmittags schläft sie im Kinderwagen - Ca 12-14 h Schlaf
Was kann ich tun?
Danke für Ihre Hilfe
von
Heike1305
am 25.02.2013, 08:57
Antwort auf:
Baby kommt nachts jede Stunde
Hallo, zunächst einmal ist nicht falsch an Ihrer Vorgehensweise. Das Problem ist nur, dass Ihre Tochter in jeder einsetzenden Traumschlafphase wieder wach wird. Für dieses "Überschlafen" im Wechsel der einzelnen Schlafphasen sorgt wohl nach neuestem Forschungsstand ein zusätzliches Horman, das Hypokretin heißt. Es ist bei vielen Säuglingen noch nicht ausreichend ausgebildet. Aber der nötige Reifungsprozess findet statt.
Je wacher die Säuglinge sind und je interessierter sie sich mit ihrer Umwelt auseinandersetzen, desto unruhiger wird der Schlaf, was erklärt, warum aus anfangs guten Schläfern plötzlich schlechte Schläfer werden. Aber diese Entwicklung kehrt sich mit der Zeit auch wieder um.
Den Schnuller kann man mit etwas Beharrlichkeit angewöhnen. Man sollte anfangs ihn mit etwas Muttermilch oder Flaschenmilch benetzen. Und man muss ihn erst einmal halten, damit er durch den Zungenvorschub nicht ständig herausgedrückt wird. Die Hilfe durch Kuscheltiere kommt jetzt erst. Bis dahin sind nur Bindungspersonen zur Beruhigung berufen. Lesen Sie auch die Antworten im gezielten Suchlauf zu "Einschlafprobleme im Säuglingsalter". Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 28.02.2013
