Frage: Aussprache

Hallo Herr Dr. Post ! Meine Tochter (sog. Late Talker) ist jetzt 5 1/2 Jahre alt und spricht das F und das Sch noch nicht richtig aus. Das F allerdings nur wenn es am Anfang eines Wortes steht. Mit Grammatik, Wortfindung, Satzbau hat sie keinerlei Probleme. Sie bekommt seit einem Jahr Logopädie. Jetzt ist sie allerdings "Therapiemüde". Mag nicht mehr dort hin gehen und sagt selber "es ist doch alles in Ordnung" (ist sehr selbstkritisch, perfektionistisch). Ich muß dazu sagen das wir schon so einige Sachen mitgemacht haben. Spieltherapie (verd. selek. Mutism.), Ergotherapie (sie ist sehr vorsichtig, "verkopft"), Logopädie...... Was meinen Sie, sollten wir mit der Logopädie unbedingt weitermachen ? Ich kann meine Tochter verstehen und möchte gerne das sie sich durch die ganzen Therapien nicht mehr "krank" fühlt. Viele Grüße und Danke für Ihre Antwort ! Tanja

Mitglied inaktiv - 19.01.2009, 08:57



Antwort auf: Aussprache

Liebe Tanja, es ist sicher ein großes Problem für die Kinder, die in verschiedene Therapien gehen, zu denken, es stimme mit ihnen nicht. Sie können ja die einzelnen Therapieinhalte nicht zuordnen wie Schmerzen oder Katarrh zu bestimmten Krankheiten, die mit Medikamenten zu heilen sind. Sie müssen denken, etwas stimme insgesamt nicht mit ihnen und das schwächt das Selbstbewusstsein. Genau das Gegenteil brauchen aber diese Kinder fast immer. So wird man sich eines Tages fragen müssen: was ist wichtiger für das Kind, die Therapie bis zum Letzten durchzuführen oder die Entbindung von der Therapiepflicht. Am besten Sie lassen sich von der Logopädin zeigen, was Sie selbst zu Hause noch machen können, um die Aussprache zu verbessern, und legen erst einmal ein längere Therapiepause ein. Vielleicht erübrigt sich ja weitere Therapie. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 21.01.2009