Frage: Ausscheidungen

Guten Tag Dr. Posth!Meine Tochter ist 2 Jahre alt und verhält sich etwas merkwürdig, etwa seit der Ankunft ihres Bruders vor 8 Wochen. Sie hatte zuvor eine volle Windel keine Sekunde toleriert, geschweige denn Stuhl, jetzt macht sie alles so unauffällig es geht und sagt nichts, wenn man sie darauf anspricht, verschweigt sie aber nichts und kommt auch brav zum Windelwechseln, jedoch soll Mama die Kaka nicht anfassen.Dazu ist gekommen, dass seit ihr Bruder da ist, ist sie auf die Geschlechsteile fixiert, sie würde auch gern anfassen, vor allem es ihres Bruders. Ich habe ihr ein Paar Mal erlaubt, doch tue ich es nicht mehr, mit der Begründung, das gehöre ihrem Bruder, ihr Geschlechtsteil wird ja von uns auch nicht "befummelt" und sollte auch von niemand sonst befummelt werden. Sollen wir uns da Sorgen machen?Gehen wir richtig vor? Wie weit isr^t es normal, dass sie sich so verhält? Herzlichen Dank für die Antwort! LG, Babett

Mitglied inaktiv - 20.09.2010, 13:28



Antwort auf: Ausscheidungen

Liebe Babett, die Erfahrung für Ihre Tochter, dass es auch Menschen mit anders geformten Genitalien gibt, scheint von großer Bedeutung zu sein. Daran ist aber nichts Auffälliges. Sie erlebt ja ihren Bruder jetzt beim Wickeln und möchte wissen, was an ihm anders ist als an ihr selbst. Das Thema Jungen und Mädchen fängt schon im 3. Lebensjahr an. Es ist richtig wie Sie vorgehen, d.h. sie ein paarmal beim Wickeln mitmachen zu lassen und dabei den kleinen Penis berühren zu dürfen. In der Regel schwindet dann das Interesse daran sehr schnell und andere Dinge rücken in den Vordergrund. Auch die Begründung, dass jeder Körper nun einmal demjenigen gehört, der ihn hat, ist richtig und verständlich. Dadurch lässt sich eine kleine Schranke aufbauen, die aber unverfänglich ist. Das Nachspielen des Säuglings mit der Stuhlausscheidung, das Ihre Tochter jetzt zeigt, ist ein typisch regressiver Schritt, mit dem sie eigene Konflikte zu bewältigen sucht. Schließlich muss sie ja jetzt Zuneigung teilen. Was ist mit dem Vater? Der müsste sich jetzt intensiv seiner Tochter zuwenden. Gewähren Sie dieses Spiel Ihrer Tochter. Sie wird es bald wieder aufgeben. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 24.09.2010