Frage: 3 Tage weg vom Kind

Ich werde nächsten Monat für 3 Tage mit einer Kollegin zum Wellnessen fahren. Mein Mann hat sich freigenommen und passt auf die Kleinen auf. Die jüngere wird 2 Jahre alt, die Grössere ist 4 Jahre alt. Nun ist unsere Kleine sehr Mamibezogen, ich arbeite nicht, bin voll für die Familie da. Wenn ich zu Hause bin, darf Papi meistens nichts machen, vor allem wenn sie müde ist gilt nur Mami. Mein Mann bemüht sich sehr, sie freut sich auch riesig, wenn er nach Hause kommt, wenn ich nicht zu Hause bin, scheint es kein Problem zu sein. Da ich nun für 2 Nächte weg bin, zum ersten Mal von der Kleinen getrennt,(die Aeltere Tochter hat damit kein Problem) mache ich mir grosse Gedanken, obwohl ich weiss, dass mit meinem Mann alles gutgehen wird. Ich hoffe nicht, dass sie allzusehr darunter leiden wird? Unsere grosse Tochter war genau das Gegenteil, eher papilastig. Woran liegt diese enorme Mamilastigkeit, trotz Bemühungen meines Mannes?

Mitglied inaktiv - 22.10.2007, 13:30



Antwort auf: 3 Tage weg vom Kind

Hallo, erstens ist Ihre kleine Tochter ja noch jünger und noch nicht so weit in der Loslösung. Mag sein, daß Ihre ältere Tochter zu diesem Zeitpunkt schon weiter gewesen ist, aber die Kinder entwickeln sich in unterschiedlichen Tempo. Vielleicht hatte Ihr Mann bei seiner 1. Tochter auch mehr Zeit, sich ihr zu widmen, oder hat sich einfach mehr Mühe gegeben. Aber meistens hat es etwas mit den Charakteranlagen des Kindes zu tun. Das eine Kind ist von Natur aus offensiver und geht ohnehin leichter auf andere Menschen zu, das andere hingegen defensiver und vorsichtiger. Auch die Geschwisterreihenfolge spielt eine Rolle in der psychosozialen Entwicklung. Jüngere Kinder müssen sich immer gegen die älteren durchsetzen. Sind sie darin nicht erfolgreich, vollziehen sie regressive Phasen und sind dann auch wieder stärker mutteranhänglich. Nicht zuletzt kann auch die Muttter unbewußt ein Kind sich leichter lösen lassen, das andere schwerer. Also die Ursachen sind vielfältig und im Einzelfall oft nur schwer abzugrenzen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 24.10.2007