NerdyLady1978
Hallo liebe Mamas und werdende Mamas, ich bin ja nun schon 40 und wir haben bereits ein Kind, damals war ich aber auch zarte 37. *g Ich möchte keine invasiven Untersuchungen machen und glaube, dass eine Nackenfaltenmessung mich nur verrückt machen würde. Was denkt ihr über den Praenatest? Der kostet ja offenbar knapp unter 300 Euro, aber das wäre es mir vielleicht wert. Hat jemand damit Erfahrung? Trisomie21 wäre für uns händelbar (denke ich), aber wenn es eine andere Trisomie wäre, würde ich es wohl während der Schwangerschaft wissen wollen, um mich entsprechend zu wappnen und vorzubereiten. Zurzeit denke ich, dass ich jedes Kind kriegen würde und ein Abbruch nur in Frage käme, wenn wirklich mein Leben gefährdet wäre. Bei unserer Tochter haben wir damals gar nichts untersucht. Aber da dachte ich auch noch, es gäbe nur Trisomie21 oder gesund und wusste noch nichts über die vielen anderen Dinge, die so passieren können. Viele Grüße, Nerdy
I'm expertenforum der hebamme hat sie einer Userin toll was dazu geschrieben. Wir werden nix machen lassen.
Das hier: https://www.rund-ums-baby.de/hebamme/Nackenfaltenmessung-bzw-sonstige-Test_179357.htm ?
Das hat sie wirklich gut geschrieben!
Ja genau der Text. Ich muss auch ganz ehrlich sagen, ich möchte kein Gott spielen. Auch wenn ich ein nicht lebensfähiges Kind bekomme, ist die bauchzeit dann nicht die Zeit die uns gemeinsam verbleibt bis Tag x kommt? Das sind so meine Gedanken. Die neue Ärztin in der Praxis von meinem gyn (frisch von der Uni) meinte ja bei meinem letzten unschwangeren Besuch, dass sie mir dringend im Fall einer ssw zum harmony raten würde. Ja klar bringt Kohle. Mein gyn sagt alles Quatsch, es kommt nur darauf an was das Ergebnis für mich bedeutet.
Hallo, das muss selbstverständlich jede für sich entscheiden. Aber ich kann deine Gedanken gut nachvollziehen. Was ich wichtig zu bedenken finde: - Was machst du bei einem positiven Ergebnis? Meist wird dann geraten eine weitere (invasive) Untersuchung machen zu lassen, da nicht-invasive Verfahren nicht 100% korrekt sein können. - Der Text deckt nicht alle Chromosomenveränderungen ab. Er kann also nur Wahrscheinlichkeiten berechnen. Wie aussagekräftig ist er also tatsächlich? - Kann man sich auf ein Kind mit Chromosomenveränderung vorbereiten? Denn dennoch zeigen die Kinder, dass sie sich alle individuell entwickeln und ihre eigene Persönlichkeit haben. Diagnose ist nicht gleich Diagnose. - Manchmal vergisst man, dass so viele Sachen passieren können (z.B. während der Geburt, kurz nach der Geburt oder dann im laufe der Zeit). Solche Tests geben uns den Anschein, wir könnten etwas kontrollieren, was wir gar nicht können. Das Ergebnis kann negativ sein und dennoch ist das Kind stark entwicklungsverzögert oder hat eine andere Einschränkung. Das macht Angst, aber wir haben uns dennoch dafür entschieden, Kinder zu bekommen und mit dieser Angst und Sorge (lebenslang) zu leben. Die Frage ist, was sagt dir das Ergebnis eines solchen Tests? Und welche Konsequenzen hätte es für dich und deinen Mann? Du merkst, ich habe mich damit selbst viel beschäftigt und diese Fragen umtreiben mich. Ich würde am liebesten die Kontrolle haben, habe ich aber nicht. Und das macht mir Angst. Aber die Möglichkeit eines solchen Tests kann mir diese Angst nicht nehmen. Mein Mann war erst dafür und sagt sofort, er wolle kein Kind mit Behinderung. Als ich ihn dann fragte, was wir dann machen würden, wenn das Herzchen weiter schlägt und alles dran ist, was dran gehört, der Test aber positiv ist (in welcher Form auch immer), da war er ratlos. Denn ganz ehrlich: Ich denke aktuell nicht, dass ich ein Kind mit Überlebenschance (!) abtreiben könnte, nur weil es eine hohe Wahrscheinlichkeit einer bestimmten Diagnose aufweist. Allerdings würde ich auch niemanden, der das tut, verurteilen, denn es ist immer die Entscheidung der Betroffenen. Und manche Dinge kann man erst wissen, wenn man selbst in der Situation ist. Was sagt dein Mann zu dem Thema?
Ich freue mich über eure Antworten. Irgendwie habe ich das eigentlich auch so im Gefühl gehabt und mal so im Juliforum 2018 geschrieben, aus dem ich ja leider aussteigen musste. Vielleicht war ich damals einfach noch sicherer auf meinen beiden Füßen. :-) Ja stimmt, ich würde dem Kind nicht einmal Bauchzeit nehmen. Wer bin ich denn zu entscheiden, ob der Krümel nicht jetzt bereits eine super Zeit da unten hat? Beim ersten Kind haben mein Mann und ich darüber gesprochen und waren uns einig: Wir machen nichts. Da hatten wir halt aber noch kein Kind und es gab nur ihn und mich. Nun haben wir mehr Verantwortung. Ich denke aber, unsere Tochter würde das genauso sehen und ein Kind mit Behinderung genauso lieben (oder mehr, wer weiß?). Ein guter Bekannter von mir, den ich seit Ewigkeiten kenne, hat einen kleinen Sohn mit Trisomie21 bekommen. Soweit ich weiß geht es ihm aber sonst gut. Er hat sich vorher sonstwas ausgemalt und sie haben halt auch keinerlei Tests gemacht. Jetzt steht er da und sagt er kann das Kind nicht lieben. Das finde ich schrecklich. Ich denke dann an den armen kleinen Kerl und denke: Das ist aber wirklich hart. Das nichtlieben ist hier das harte Schicksal, nicht die Diagnose der Trisomie.
Ich war auch im Juli2018-Forum, musste aber Mitte Dezember in der 11. ssw aussteigen. Daumen sind gedrückt, dass wir dieses Mal beide bis zum Ende sitzenbleiben.
Wir hatten auf meiner letzten Arbeitsstelle (dort habe ich als Therapeutin für Kinder mit Behinderungen gearbeitet) dies stehen: “Willkommen in Holland” von Emily Pearl Kingsley Ich werde oft gefragt zu erklären, wie man sich fühlt, ein Kind aufzuziehen, das eine Behinderung hat. Um Leuten das Gefühl dieser einzigartigen Beziehung zu erklären, benutze ich gerne eine Parabel. Es ist so: Wenn man ein Baby bekommt, ist es so, als ob man sich auf eine fantastische Reise begibt — nach Italien. Man kauft eine Menge an Touristenführern und macht wundervolle Pläne. Das Kolosseum, den Michaelangelo, David, die Gondeln in Venedig. Man lernt bestimmt auch ein paar Wörter auf Italienisch. Kurz: Es ist eine sehr schöne Zeit. Nach einigen Monaten der schönen Vorbereitung ist endlich der große Tag da!!! Du packst deine Koffer!!! Einige Stunden später, das Flugzeug landet. Die Stewardess kommt und sagt “Willkommen in Holland”. “Holland?” sagst du. “Was meinen Sie? Ich habe doch einen Urlaub nach Italien gebucht!!! Ich soll doch in Italien sein. Mein ganzes Leben habe ich davon geträumt, nach Italien zu fliegen.” Aber da war eine Flugplan-Änderung. Der Flieger ist in Holland gelandet und du musst da bleiben. Das Wichtigste ist, dass du nicht in einem dreckigen, seuchenverpesteten Land gelandet bist. Es ist nur anders! Also, jetzt fängst du wieder an und kaufst neue Touristenführer. Du musst jetzt eine völlig neue Sprache lernen. Und du wirst eine total neue Gruppe von Menschen treffen, die du vielleicht niemals kennen gelernt hättest, wenn die Dinge anders wären. Es ist nur ein anderer Ort. Es ist langsamer als Italien, vielleicht nicht so viel Glamour. Aber wenn du eine Zeit lang dort bist, merkst du schnell, dass es auch seine Vorteile hat. Du fängst an, um dich zu schauen: Holland hat wunderschöne Windmühlen, Holland hat Tulpen. Holland hat sogar Rembrandt. Aber jeder, den du kennst, ist zu beschäftigt, die Schönheit Hollands zu erkennen, denn alle sind auf dem Weg nach Italien. Alle erzählen, wie toll es doch in Italien ist und was für eine tolle Zeit der Urlaub doch war. Und – für den Rest deines Lebens wirst du dir sagen, “Ja, das ist der Urlaub, den ich geplant hatte! (Italien) Da wollte ich auch hin!” Und das Gefühl, verletzt zu sein, einen Traum verloren zu haben, wird nie verschwinden. Denn ein großer Traum ist nicht wahr geworden, ein großer Verlust! Aber wenn du immer und immer wieder den Verlust deines Italien-Urlaubs beweinst, wirst du niemals die Schönheit Hollands und dessen spezielle Sehenswürdigkeiten sehen, kennen und lieben lernen. Denn Holland ist genauso wie Italien eine Erfahrung für sich und den Betrachter. gefunden hier: https://www.down-kind.de/informationen-zu-down-syndrom/erfahrungsberichte/willkommen-in-holland/
Sehr schön! Man muss sich auch mal bewusst machen, warum man eigentlich Kinder will. So ganz richtig begriffen habe ich das noch nicht, bin aber sehr zufrieden, dass wir zumindest schon mal eines haben.
Gott ist das schön Ich habe wahnsinnige Angst davor, dass jetzt unser (garantiert letzter) Zwerg behindert oder krank sein könnte. Alles passt gerade so gut und wir sind eine glückliche Familie. Und ich habe Angst, dass unter dieser Belastung alles auseinander brechen würde. Und trotzdem habe ich mich gegen alles entschieden. Ich werde alle vier Wochen zur Hebamme gehn und das wars. Es wird dieses Mal nicht mal einen Ultraschall geben. So weit der Plan. Meine größte Angst ist es sowieso im Moment erstmal über die risikoreichsten Wochen zu kommen. Wie wahrscheinlich bei vielen hier. Ich weiss nicht mal, ob ein Herzchen schlägt. Aber das ist vielleicht garnicht verkehrt. Denn wenn es gehen will, muss ich mir nicht die quälende Frage stellen, warum es aufgehört hat zu schlagen. Ich könnte denken, es hat erst garnicht angefangen. Warum auch immer, das fände ich tröstender. Da es mir heute besser geht als gestern und vorgestern, wird die Hoffnung leider auch gerade wieder etwas kleiner. Es ist schwer sich selbst immer Mut zuzusprechen. Seufz
Liebe Marzipan, mir geht es aber auch immer in der 7. Woche am schlechtesten und dann wird es besser - auch wenn es dem Kind immer noch gut geht. Ich weiß streng genommen auch nicht, ob das Herz schlägt. Aber eigentlich weiß ich es, ich merke ja, dass ich noch immer sehr schwanger bin und sonst wäre längst irgendwas passiert. Mehr als 2 Wochen hat mein Körper bisher nie gebraucht, bis er gemerkt hat, dass da unten nichts mehr los ist. Liebe Grüße, Nerdy
Hallo Wir werden auch nichts untersuchen außer die ganz normalen Sachen beim Frauenarzt. Haben wir bei Kind nr. 1 auch so gemacht. Wie bereits geschrieben wurde, es gibt soo viele Behinderungen die gar nicht festgestellt werden können, was ist, wenn die mir sagen, dass das Kind zu 70% eine Behinderung hat, was dann? Es könnte was bei der Geburt passieren oder auch später. Wir nehmen es so hin wie es ist und hoffen einfach nur ein gesundes Kind zu bekommen. Der Rest liegt nicht in unserer Hand. LG