Nele84
Hallo ihr Lieben, nach langer Zeit des stillen Mitlesens, habe ich nun ein Thema, bei dem ich euch um Rat bitten möchte, da es mich aktuell sehr beschäftigt. Aber vorneweg möchte ich mich herzlich für eure Offenheit und den Austausch hier bedanken!! So viele meiner Fragen haben sich direkt beantwortet und teilweise haben sich auch ganz neue interessante Sichtweisen aufgetan Nun zu meiner aktuellen Sorge: ich habe heute einen Bericht gelesen, wonach in Deutschland ein KS bei sage und schreibe rund 30% der Geburten durchgeführt wird die WHO nennt dagegen einen Schnitt von 10% als gute Zielgröße. Natürlich ist er in manchen Fällen medizinisch absolut notwendig und lebensrettend, das will ich auf keinen Fall in Frage stellen. Aber wie kann man sich denn nur sicher sein, dass die Ärzte das nicht einfach aus „unwichtigen“ Anlässen vornehmen? Also z.B. weil es einfach schneller geht anstatt der Mutter noch mehr Zeit zu geben. Zudem bringt er den Kliniken ja auch mehr Geld als eine normale Geburt. Und kann man den Eingriff erstmal „verweigern“? Es ist mein erstes Kind, daher weiß ich es nicht sicher, aber ich denke, man ist ja ohnehin schon überfordert in der Situation. Da würde ich den Ärzten ohne ein Hinterfragen zu allem zustimmen, wenn sie mir sagen, dass das Baby in Gefahr ist. Gleichzeitig habe ich einfach Angst, dass einer gemacht wird, ohne dass er notwendig ist und ich möchte ehrlich keinen. Liebe Grüße Nele
Also ich bin jetzt nicht die ks expertin denn bisher hatte ich 2 spontan geburten. Aber grundsätzlich ist es so, dass ein ks während der geburt ja nur dann gemacht wird wenn die mutter oder das kind in gefahr sind. Ich würde nieeeee freiwillig einen ks wollen aber ein notkaiserschnitt ist natürlich etwas ganz anderes. Es gibt auch Empfehlungen z.b. wenn das baby den po unten hat anstelle des kopfes. Da wird auch in den meisten fällen ein ks empfohlen. Vaginal geburten sind so auch machbar aber ich meine zu wissen, dass nicht alle Krankenhäuser für eine solche vaginal geburt kompetenzen haben (das kann aber auch falsch sein. Ich bin da nicht 100% sicher!) Wenn du keinen ks willst dann muss dein wunsch berücksichtigt werden. Ich hätte wirklich panik davor meine beine nicht zu spüren, wäre unendlich traurig das baby nicht gleich bei mir behalten zu können wie die anderen beiden, hätte angst vor den schmerzen danach denn nach den spontan geburten war ich gleich wieder fit und auf den beinen und doch wenn es Komplikationen geben würde, würde ich keine minute zögern einem notkaiserschnitt zuzustimmen. Kannst du gut infos lesen ohne es gleich auf dich zu beziehen? Ich lese immer sehr viel über geburten, Kaiserschnitt, Komplikationen, methoden und weiss dann was in welchem fall etwa auf mich zukommen würde. Ich lasse mich aber über das gelesene nicht verrückt machen und möchte einfach informiert sein. Hoffe ich konnte dir trotz wenig infos etwas helfen
Soweit ich weiß fallen auch alle Wunschkaiserschnitte mit in die Rechnung und die werden immer mehr. D.h. dass das dann die Mutter so wollte und die Zahl der medizinisch notwendigen Kaiserschnitte deutlich geringer ist. Ich würde mir da nicht so sehr den Kopf zerbrechen. Ich hab da absolut vollstes Vertrauen in die Ärzte und mich selbst Bei meinem ersten Kind bin ich nur ganz knapp einem Not KS entkommen. Und es wurde wirklich alles getan um das zu verhindern. Deswegen bin ich mir absolut sicher, dass das nicht leichtfertig entschieden wird. Zumal das auch sicher nicht die "schnellere" oder "einfachere" Variante ist ich arbeite in einem Krankenhaus und weiß durch die Mitarbeiter, dass die jeden Arbeitstag feiern, an dem kein KS notwendig war. Weil da viel mehr zu gehört, als einer Mama den Bauch auf zu schneiden (ganz blöd gesagt ). Ein Kreißsaal lässt sich zb auch viel schneller reinigen als ein Sektio-Op Also mach dir keine Gedanken, wenn es nicht absolut notwendig ist, wird das nicht gemacht.
Vielen lieben Dank euch beiden! Vermutlich ist’s bei mir einfach die Unsicherheit vor einer Geburt an sich. Da malt man sich dann je nach vorheriger Lektüre und Fälle in der Bekanntschaft schnell was aus. Wenn ich schon einmal entbunden hätte, wäre ich wohl entspannter, selbst wenn jede Geburt anders ist. Mich hatte heute dieser hohe Wert verunsichert, da ich fast jeden 3. echt äußerst hoch fand. Und ich kenne halt auch im privaten Umfeld viele Fälle, die nicht schön gelaufen sind. Das mit der Reinigung danach ist auf jeden Fall ein top Argument, was ich niemals ohne Deine Info auf dem Schirm gehabt hätte
Das mit der Reinigung ist natürlich medizinisch gesehen völlig irrelevant. Aber bevor man aus gründen einer "bequemen Geburt" (was ja auch blödsinn ist, da eine Sektio mit Sicherheit auch kostenintensiver ist) einen Sektio-Op benutzt, lässt man die Frau doch eher im ganzen auch so ein Anästhesist muss ja dann extra kommen etc... und in einem Kreißsaal hast du die Hebammen, evtl ab und zu einen Arzt zur Kontrolle und später zur "Austreibung" (behämmertes Wort) und evtl den Papa vom Baby. Mehr Leute nicht. Später macht eine Putzfrau das ganze steril (was ca 15 Minuten dauert in einem normaln Kreißsaal, Sektio dauert 3 x so lange) und das wars. Also leichtfertig macht das keiner und auch nach so einem KS ist die Mutter ja viel "Pflegebedürftiger" als eine spontangebärebde. Ich hatte damals immer 2 Babys auf dem Arm, weil meine Zimmernachbarin ihre Tochter nicht selber wickeln konnte, aufgrund der Schnerzenden Narbe. Sie hat alle 30 Minuten nach einer Schwester geklingelt. Hut ab, echt. An alle KS Mamis. Starke Leistung. Und definitiv nicht die leichtere Geburt. Freiwillig wäre ich dazu niemals bereit. Im Notfall allerdings jederzeit. Dann würde ich auch mein Leben hergeben. Klingt abgedroschen, ist aber einfach nur wahr.
Eben, ich stell mir das auch auf keinen Fall leichter vor, sondern im Gegenteil. Aber natürlich, wenn mir da jemand sagt, dass das notwendig ist, um dieses süße in mir wachsende Wesen zu retten, auf jeden Fall!! Klar, nur die Reinigung ist nicht das Argument. Aber auch wie du schreibst mit dem Anästhesisten, das macht auch Sinn und das wird bei dem von mir gelesenen Artikel überhaupt nicht erwähnt (weil er ja eine gewisse Tendenz haben soll). Darum finde ich diesen Austausch hier auch echt so toll, es gibt so häufig eine Sichtweise/Argumentation, die man selbst nicht (er)kennt
Mir geht es wie dir. Ich hoffe auch sehr, dass ich keinen KS benötige. Habe das auch mit meiner Hebamme besprochen und ich habe mich für eine Geburt in einer Privatklinik entschlossen mit einem Hebammen/Arzt-Team, die alles so natürlich wie möglich halten...sie hatte schon auch gemeint, dass es bestimmt Ärzte gibt, wo die KS Rate höher ist...ich würde somit eventuell mal mit deiner Hebamme sprechen, ob sie Empfehlungen hat
Hallo erstmal, Hier mal ein Bericht von einer KS Mami. Ich war 25 als meine Tochter auf Die Welt kam, nach 12 Stunden andauernder Wehen, dem Setzen einer PDA und zum guten Schluss einem pathologischen CTG blieb mir nur der Kaiserschnitt. Meine mittlerweile große Tochter, sie wird dieses Jahr noch 12, hat sich unter der Geburt noch gedreht und wäre auf natürlichem Weg vielleicht heute nicht hier. Erst später stellte man bei ihr einen Herzfehler fest. Der Kaiserschnitt an sich war für mich kein Problem, mein Mann war mit dabei und ich hörte den ersten Schrei unseres Mädchens. Während sie mich zunähten war mein Mann bei ihr und es gab auch während der Heilungsphase keine Komplikationen. Bin am dritten Tag nach der Entbindung nach Hause. Mein zweiter Sohn kam ebenfalls durch einen KS zur Welt Ich habe unter der Geburt totale Panik bekommen das es wieder so abläuft wie bei der Großen. Und trotz Gesprächen mit Hebamme und Ärztin darauf bestanden. Manchmal macht der Kopf da zu und ich wollte lieber freiwillig unter das Messer als zu riskieren das es meinem Sohn schlecht geht. Wieder bin ich am dritten Tag nach Hause, konnte nach einem Tag aufstehen und bin am dritten Tag heim. Ich finde es schade das ich nie eine normale Geburt erleben konnte, ändern würde ich es aber auch nicht. Ich kann damit gut leben, und ich habe zwei tolle Kids daheim die mir viel Freude machen. Der kleine Zwerg im Bauch wird ein geplanter KS. Daran lässt sich nichts ändern. Aber auch auf diese Geburt freue ich mich und nehme sie so an wie sie kommt. Angst braucht man meiner Meinung nicht davor zu haben. Natürlich ist es ein Eingriff, natürlich kann etwas schief gehen aber es muss so nicht sein. Ich vertraue den Ärzten und wurde bisher auch nicht enttäuscht. Sorry das es so lang geworden ist.
Hallöle, also da kann ich dich beruhigen, es hängt zwar sicher von Krankenhaus ab, aber normal wird unter der Geburt nicht weil es zu lang dauert dann gesagt, ach komm, wir schneiden lieber Meine erste Tochter war eine notsectio aufgrund massiver Blutungen, also vollkommen begründet. Bei meiner zweiten Tochter war der Kaiserschnitt mein Wunsch, wegen der traumatischen Geschichte in der ersten Geburt. Ich ging davon aus, dass man nach einem Kaiserschnitt aber sowieso lieber wieder schneidet, da sagte der Arzt im Vorgespräch, es wäre beides möglich, ganz wie ich das möchte. Ich war etwas verblüfft, dass ich es mir einfach aussuchen kann, aber er meinte, wir zwingen sie ja nicht zu einer natürlichen Geburt und im allgemeinen hat das auch keinen Sinn, wenn du Angst hast oder dich damit unwohl fühlst. Ich denke daher die große Zahl, nicht weil die Ärzte keine Lust haben, sondern weil die Mütter es so wollen Aus irgendeinem Grund sind viele der Meinung das wäre unkomplizierter Nunja, Nummer drei wird wieder eine sectio, diesmal muss es auch so. Zwei meiner Freundinnen sind Mütter, bei der einen war die erste Geburt kompliziert und endete unschön mit saugglocke, deshalb hat sie auch fast einen Kaiserschnitt machen lassen beim zweiten. Hat sich aber noch unentschieden, die andere fand ihre Geburt so furchtbar, dass sie das zweite auch per Kaiserschnitt entbinden möchte. Du siehst also, der Wunsch nach dem op ist groß, bei den Müttern noch eher als bei den Ärzten Entspann dich, du wirst sicher eine superschöne Geburt haben
Ich hab mir da neulich auch einen genaueren Bericht durchgelesen, weil mich das mit den 30 % auch schockiert hat. ABER wenn man sich das differenziert anschaut, wären nur bei 10 % ein KS wirklich notwendig. Man unterscheidet absolute KS-Indikationen und relative KS-Indikationen. Bei den absoluten ist es die einzige Möglichkeit, sicherzugehen, dass Mutter und Kind die Geburt unbeschadet überstehen. Das sind 10 %. Die restlichen sind zum Teil Wunsch-KS, zum anderen die relativen KS-Indikationen, wie z.B. Beckenendlage, wo man es auch vaginal versuchen kann, aber vielerorts zum KS geraten wird und ähnliches. Ich fand das schon mal sehr beruhigend zu wissen, dass es nicht immer unbedingt sein muss und werde mich vorher definitiv nochmal genau informieren und das auch mit meiner Hebamme besprechen, um sicherzugehen, einem KS nur dann zuzustimmen, wenn mein oder Minis Leben davon abhängt.... für mich auch auf keinen Fall, wenn es irgendwie auch anders geht.
Es gibt tatsächlich Krankenhäuser, die gerne medizinisch nicht notwendige KS machen, weil es schneller geht. Wenn zb sehr viele Geburten anstehen an einem Tag oder eine Geburt sehr lange geht. Deshalb würde ich dir raten, dich gut über die KH in deiner Gegend zu informieren. Uni-Kliniken habem oft KS-Raten von bis zu 40/50%. DS liegt zum einen natürlich daran, dass sie die meisten Risikoschwangeren bekommen und WunschKS, aber auch daran, dass dort ein anderes Tempo herrscht als zb in alternativeren, kleineren KH, die den Fokus auf Zeit und Ruhe setzen. Diese KH werben oft mit KS-Raten von unter 20%. Wenn es dir wichtig ist, dass ein KS nur gemacht wird, wenn er lebensnotwendig ist, dann wäre so ein KH sicher die bessere Wahl (oder eben Geburtshaus oder Hausgeburt)
Das stimmt Unikliniken haben natürlich die ganzen schwierigen Fälle. Aber ich muss sagen ich habe meine beiden Kinder in einer UK entbunden - beide mit Komplikationen - beim ersten haben sie 3 Tage per Einleitung um eine natürliche Geburt gekämpft - wurde ein Not KS. Beim zweiten eine natürliche Geburt (vbac) trotz Frühgeburt. Ich hatte zu jedem Zeitpunkt das Gefühl dass sie wirklich alles gegeben haben um es natürlich zu schaffen. Eine hohe KS Rate ist für Krankenhäuser nicht erstrebenswert weil bekannt ist dass es für Kind und Mutter viele gute Gründe gibt natürlich zu entbinden. Trotzdem können wir uns glaube ich alle glücklich schätzen in einer Zeit zu leben in der wir durch den KS wenn nötig eine sichere Alternative haben. Mein Sohn wäre sonst wohl nicht bei uns und auch für Mütter war das früher nicht ungefährlich.
So , wie es dir jetzt gerade geht, ging es mir bei der ersten Geburt. Ich hörte viele Horrorszenarien und habe in vielen Berichten gelesen, dass immer öfter KS gemacht werden. Ich habe mich so damit beschäftigt und hatte einfach Angst, dass es natürlich irgendwie nicht klappt - immerhin hatte man ja die Horrorstories im Kopf. Naja... ich legte mir also feste Pläne vor und ließ meinen Mann meine Wünsche einstudieren, falls ich vor Schmerzen irgendwie nicht Ich selbst sein sollte dann kam die Geburt: letztendlich hatte ich einen Blasensprung und seit dem Moment wurde wirklich nichts gemacht, was ich nicht wollte. Keiner zwang mich zu einer Geburtsposition oder machte Druck, keiner bot mir Schmerzmittel an (das wollte ich halt alles auch nicht), keiner drückte auf meinem Bauch rum (Das hatte ich oft gehört) Oder zwang mich wegen dem CTG zu liegen. Meine Geburt ging dann zum Schichtwechsel richtig los und an die Presswehen, die wir ankündigten, glaubten die Hebammen nicht mal. Letztendlich konnte ich auch in einem etwas größere Kh komplett selbst gesteuert entbinden, das Kind lag direkt auf meiner Brust und keiner hat mir Druck gemacht. Es war wunderschön - auch wenn ich alleine „anfangen“ musste zu entbinden... es funktioniert einfach, weil unser Körper am besten weiß, was getan werden muss. Dieselbe Angst hatte ich übrigens wegen dem Stillen - ich hoffte jeden Tag genug Milch zu haben, stillen zu können, und das durchzuhalten - ich hatte wirklich Panik, dass es nicht klappen könnte - warum?? Wieder wegen allen Horrorstories, die man hört. Selten erzählt jemand, wie toll alles war. Das ist dann irgendwie nicht „erzählwürdig“. Klar gehören Schmerzen dazu, aber das Wichtige ist: Vertrauen an den eigenen Körper.... unser Körper führt uns durch diese Erfahrung und wenn ein KS nötig ist, dann würde icz da auch vertrauen. Sorry langer Text
Hallo aus dem September, Es gibt wirklich große Unterschiede zwischen den Kliniken, ein Indikator kann (!) Das babyfreundlich-Zertifikat sein. Ein anderer die Rate der Kaiserschnitte in dem jeweiligen Krankenhaus. Und wenn sie mit der Zahl nicht rausrücken, sagt das auch häufig schon viel. Wie schon erwähnt, gehen Krankenhäuser sehr unterschiedlich mit "Risiken" um: Beckenendlage, Zwillinge, VBAC... Beim einen Krankenhaus mit BEL wollte man mir telefonisch, ungesehen, einen Kaiserschnitt bei 38+0 verpassen, beim anderen gab's Untersuchung, Abwägung, und Termin für eine äußere Wendung. Und wenn den Frauen die Entscheidung zum Kaiserschnitt wegen XY als Fakt gegeben wird, nicht als Möglichkeit von mehreren, verselbständigt sich dieser Prozess. In manchen Krankenhäusern lernst du als Geburtshelfer dann manche Handgriffe gar nicht mehr, weil diejenigen Fälle eh immer zur Sectio geplant werden. Und zusätzlich sind die Anreize bescheuert: Kaiserschnitt ist planbar, gibt mehr Geld von der Krankenkasse, bindet das Personal kürzer. Plus: das Risiko, wegen Komplikationen verklagt zu werden, ist niedriger, weil ja in keinem Fall "zu wenig" oder "zu spät" eingegriffen wurde. Mein praktischer Tipp: Siobhan Miller- practical ways to make your birth better. Sie legt zb ganz viel Wert darauf, dass Frauen sich vollumfänglich informieren (lassen) über den Geburtsort, den Geburtsverlauf und betont immer wieder: nichts darf gegen unseren Willen gemacht werden. Klingt jetzt vielleicht misstrauisch, ist es aber gar nicht. Sondern kann für den Geburtsprozess wichtig sein, da man sich wohl und selbstbestimmt fühlen muss, um es positiv zu erleben. Und damit die richtigen Hormone zu haben für die Geburt. Sorry, ist wohl etwas lang geworden;-)
Hallo aus dem September. Wir haben bei uns das große städtische KH. Das bedeutet alle schwierigen Fälle sus der Umgebung kommen dorthin, da dort auch eine Neo-intensiv vorhanden ist. Trotzdem macht man auch dort unter normalen Umständen unter einer Geburt nicht einfach so nen Kaiserschnitt. Ich hatte meinen Notkaiserschnitt auch erst nach 40 Std nach Blasensprung zunächst ohne Wehen. Man hat erst mal auf Teufel komm raus versucht die Wehen natürlich und ohne Einleitung anzuregen. Was dann auch irgendwann klappte. Dazu kam ein astronomisch hoher Blutdruck meinerseits und dann alle 4 Minuten Wehen, die aber stundenlang (über 24 Stunden) nichts am Muttermund änderten. Mehr als 3 cm ging nicht. Irgendwann sagten sie mir, so PDA letzte Hoffnung zum Blutdruck senken und ich sei ja dann auch schon mal versorgt falls doch KS. Also PDA. Blutdruck stabil unten, Wehen weg. Tochter Herztöne im oberen Bereich. Dann die Entscheidung, Kaiserschnitt, nur noch eine Frau sollte vor mir dran kommen. Dann spielten die Herztöne meiner Tochter verrückt, die sowieso vorher natürlich ebenfalls schon total gestresst war (Herztöne). Dann ging alles ganz schnell. Tür aufgerissen. Zack Zack. Notkaiserschnitt dann unter Vollnarkose. Also im Nachhinein hätte ich mir fast gewünscht, sie hätten bei mir früher einen gemacht. Dann wäre mir einiges erspart geblieben. Aber sie wollten eben alles ausschöpfen. Dieses KH entbindet auch Kinder mit BEL - aber das macht nur der Professor selbst. Ist der dann nicht da (hatte eine Freundin von mir), wird das auch ein Kaiserschnitt. Da werden dann keine Kompromisse gemacht.
Ich arbeite auch im KH, keiner würde einfach so einen KS machen, rentabler ist es auch nicht für das KH ;) Bei mir ist es umgekehrt, ich habe eher Panik beim Gedanken "untenrum" unkontrolliert zu reißen, Vagilan aufgeschnitten werden zu müssen usw... da ist jeder anders und ja auch DAS ist ein Grund, um einen KS zu machen. Man weiß eben heute, dass wenn Frau im Kopf blockiert es mit der spontanen Entbindung nichts wird...
Das Reissen oder Schneiden ist halt einfach unter PDA häufig, weil man dann kein Gefühl mehr hat, wie weit es ist und wie sehr man pressen darf oder nicht. Hat man keine PDA ist die Gefahr wohl viel geringer. Gemäss meiner Hebamme ist die einzige Indikation für Schneiden auch, wenn die Herztöne abfallen und es wirklich eilig wird, dass das Kind raus muss - alles andere (grosser Kopf etc.) kann man auch anders hinbekommen... Aber versteh mich nicht falsch, das nur als Info. Ich respektiere deine Entscheidung und Ängste voll und ganz. Fand diese Unterscheidung nur sehr spannend, dass es offensichtlich bei Medikamenten oder eben Zangen/Glockengeburten viel häufiger zu Verletzungen kommt als wenn man den Körper machen lässt...
Ich war bei einigen vaginalen Entbindungen dabei, nicht als Angehörige, sondern aus medizinischer Sicht.. Ich muss ehrlich sagen, man würde unter PDA nicht häufiger reißen, wenn man eben eine Hebamme hätte, die einem während der Austreibungsphase non-stop hilft, genaue Anweisungen gibt UND diese genau befolgt werden.. leider ist beides nicht immer gegeben (soll keine Anschuldigung sein), aber ich verstehe was du meinst. Es fehlt an Personal und damit auch an ausreichender Zeit für den Patienten. Bei Erstgebärenden reißt es allerdings regelhaft, muss man ehrlicherweise sagen.
Oh, ja, das stimmt, die Betreuung spielt sicher auch eine wesentliche Rolle. Da hab ich noch nicht so drüber nachgedacht, aber könnte gut sein, dass das genauso oder gar wichtiger ist, als der Faktor mit oder ohne PDA... Dass mit den Erstgebärenden wäre auch noch interessant: da müsste man mal eine Umfrage machen, wo danach gefragt wird... in den allgemeinen Statistiken findet man ja höchstens so und so viel Prozent Risse, aber da wird nirgends unterschieden, ob es Erstgebärende sind oder nicht...
Meine 1. Geburt war plötzlich innerhalb 11minuten vorbei. Nach stunden unregelmässiger wehen und wenig schmerzen hatte ich so plötzlich presswehen und mein körper und ich waren total überfordert. Ich konnte kaum mehr atmen und die Herztöne der kleinen wurden schlecht. Die hebamme sagte mir: "sie müssen tief atmen! In den bauch atmen!" Es dauerte eine Minute bis mein hirn diese Information verarbeiten konnte aber da hat sie mein mann schon angeschaut und gesagt:"ich muss schneiden wegen dem kind" natürlich hat mein mann nicht gezögert (es hat mich lange beschäftigt und wir haben die abmachung, dass er mirbetwas mehr zeit herauszögert falls es wieder zu einer solchen Situationen kommen sollte). Dieser schnitt ist grundsätzlich super verheilt. Dass ich noch länger probleme damit hatte habe ich mehr dem arzt welcher mich genäht hat zugeschrieben denn ich war sicher er hat 1-2mm zu viel zu genäht und ich hatte ein winzig kleines loch welches lange nicht zu ging. Ich wünschte mir dann, dass ich bei der 2. Geburt reisse und mein FA dann zu näht haha der wunsch ging in erfüllung. Ich finde das reissen überhaupt nicht schlimm (1. -2. grades alles andere stelle ich mir schon sehr schlimm vor). Zum pinkeln, mit der flasche gleichzeitig lauwarmes wasser dran spülen und man merkt man nichts davon ich merkte nach beiden "Verletzungen" nach 4 tagen nichts mehr davon. Da kam dann der milcheinschuss und andere dinge die einen ablenken
Kann ich nur bestätigen. Ich bin sogar 3.Grades gerissen (ohne PDA o.ä.), also inklusive Klitoris, weil der Kopfumfang von meiner Maus einfach gigantisch war. Vom Reißen selbst habe ich nichts gemerkt, die Schmerzen der Wehen und die Erleichterung, dass das Baby gleich da ist waren einfach viel präsenter. Meine Hebamme hat mich genäht, während ich das Baby auf dem Bauch hatte. Das Nähen habe ich auch kaum gemerkt, weil untenrum noch alles betäubt war durch die Geburt. Und wie schon gesagt wurde, es war vier Tage lang unangenehm beim Pinkeln (der Tipp mit dem warmen Wasser beim Pinkeln wirkt Wunder bzw habe noch etwas Kamille in die Flasche gemacht) und dann wars total in Ordnung. Konnte nach wenigen Tagen wieder normal sitzen, gehen und ist super schnell und unkompliziert verheilt. Eine Freundin von mir, die einen KS hatte, war viel viel länger eingeschränkt durch die KS-Verletzung. Ich war nach einer Woche wieder mit dem Fahrrad und Anhänger unterwegs, da konnte sie kaum laufen . Also untenrum zu reißen scheint weniger dramatisch zu sein als ein KS-Schnitt - so zumindest meine Erfahrung.
Hallo. Also ich wollte eigentlich auch nie einen KS, aber bei meinem Sohn (2.Kind) war er leider notwendig, da der Kleine Mann so ungünstig gelegen hat, dass eine spontane Geburt wirklich riskant gewesen wäre... Ich habe mich dann schweren Herzens dafür entschieden, alleine schon, da ich niemals hätte damit leben können, wenn aufgrund meiner Entscheidung gegen den ärztlichen Rat etwas schlimmes passiert wäre. Und ich hatte absolut nicht das Gefühl, dass mir dieser KS leichtfertig ans Herz gelegt wurde, ganz im Gegenteil! Wenn ich aber bei dem Arzt dieses Gefühl gehabt hätte, hätte ich mir noch eine andere Meinung eingeholt. Dieses mal sehe ich es genauso. Mein FA meinte, dass es schon sein kann, dass mir aufgrund des vorangegangenen KS auch dieses mal einer empfohlen wird und ich werde zwar wohl mit dem Wunsch zur Geburtsplanung gehen, spontan zu entbinden, sollte allerdings irgendwas dagegen sprechen, werde ich den Rat der Ärzte annehmen, auch wenn er nicht meinem eigenen Wunsch entspricht.
KS wird von den Ärzten nicht bevorzugt, da es den Schnitt der Klinik runterzieht (wenn man deutlich über den liegt was die WHO vorgibt). Ähnlich ist es bei Dammschnitten. Die werden heutzutage kaum noch gemacht - weil es auch da eine Vorgabe gibt und keine Klinik will die mit den meisten Eingriffen sein
Wie genau meinst du das mit Vorgaben? Heisst das, es gibt eine bestimmte Anzahl an KS (bzw Dammschnitten) die nicht überschritten werden darf?