Bestattung Sternengeschwister

Dr. med. Ludger Nohr Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: Bestattung Sternengeschwister

Sehr geehrter Herr Dr. Nohr, unsere jüngere (jetzt 4 Monate alte) Tochter hatte einen Sternenzwilling, die Beisetzung des Sternenkindervereines ist dieses WoE. Wir haben noch eine knapp 4jährige Tochter und fragen uns gerade, ob wir sie über das Sternengeschwister und die Bestattung aufklären, sie ggf. auch mitnehmen sollten. Ursprünglich war geplant, dass sie am betreffenden Tag bei den Großeltern ist, aber je näher die Bestattung rückt, desto unsicherer werden wir diesbezüglich. Haben Sie eine Empfehlung? Danke und viele Grüße!

von anna_b_c_d am 28.03.2019, 08:44



Antwort auf: Bestattung Sternengeschwister

Hallo, ich neige grundsätzlich dazu, die Geschwisterkinder bei einem solchen, für die Familie sehr wichtigen Anlass, einzubeziehen. Allerdings sollte das auf eine Weise geschehen, die dem Alter, Wissen und Temperament des Kindes angemessen ist. Zuerst sollte Ihre Tochter wissen, dass es ein solches Sternenkind gab, es sollte ihr die Möglichkeit gegeben werden, ihre Fragen dazu zu stellen. Dann sollte die Zeremonie einen Charakter haben, der nicht überwiegend von Trauer bestimmt ist, sondern auch positive, lebensbejahende und stützende Aspekte enthält. Man nannte diese Kinder auch Engelskinder, was ein Angebot für Ihre Tochter sein kann. Der Tod ist für eine Vierjährige i.d.R. noch kein dramatisches Geschehen und sollte es durch die Beisetzung auch nicht werden. Wenn das berücksichtigt wird, kann diese Erfahrung auch eine die Familie sehr verbindende sein. Dr.Ludger Nohr

von Dr. med. Ludger Nohr am 28.03.2019