Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Zuckerbelastungstest

Frage: Zuckerbelastungstest

Mitglied inaktiv

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Hallo. Ich bin in der 24+4 Woche und habe heute einen Zuckerbelastungstest gemacht. Der Ausgangswert betrug 3,4 nach der Glucose 1h später lag mein Wert bei 8,4. Ich habe sofort eine Überweisung zu einem Internisten bekommen, wo ich morgen früh gleich hin muß. Ich bin doch sehr beunruhigt, da ich damit nichts anfangen kann. Muß ich mir Sorgen machen? Kann das auch nur ein Irrtum sein, weil ich doch einen kleinen Virus in mir spüre(Erkältung bahnt sich an. Was kommt auf mich zu?


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, 1. nach den offiziellen Vorgaben " Diagnostik und Therapie des Gestationsdiabetes" liegt nach einer Belastung mit 75 Gramm Glucose ein Gestationsdiabetes in der Schwangerschaft (GDM) vor, wenn mindestens zwei der folgenden drei Grenzwerte erreicht oder überschritten werden (Werte aus dem kapillären Vollblut) nüchtern:kleiner 5,0 mmol/l (90 mg/dl) nach einer Stunde kleiner 10,6 mmol/l (190 mg/dl) nach der 2. Stunde kleiner 8,9 mmol/l (160 mg/dl) 2. am besten besprechen Sie zunächts die vorgegebenen Grenzwerte mit den Ärzten vor Ort. Wenn ein Schwangerschaftsdiabetes diagnostiziert wird, dann kann ich dazu folgendes sagen: eine Diabetikerin kann heute eine Schwangerschaft in aller Regel "normal" austragen und ein gesundes Kind zur Welt bringen. Es ist aber zu fordern, dass sie sich schon bei der Planung, spätestens sofort nach Feststellung der Schwangerschaft, von einem diabetologisch erfahrenen Internisten und einem mit diabetologischen Problemen vertrauten Gynäkologen gemeinsam betreuen läßt. Wichtigstes Ziel der Prophylaxe und Behandlung ist eine normoglykämische (normale Zuckerwerte) Diabeteseinstellung. Dieses Ziel ist erreicht, wenn die Blutglukosewerte vor den Mahlzeiten unter 90 mg/dl, eine Stunde nach dem Essen unter 140 mg/dl, zwei Stunden danach unter 120 mg/dl liegen. In der ersten Schwangerschaftshälfte soll das HbA1c im oberen Normbereich, später im unteren Normbereich stoffwechselgesunder Schwangerer liegen (Normbereich mit 4,8 bis 6,0 %). Das Therapiekonzept des Gestationsdiabetes sieh als erste Stufe eine Ernährungsberatung vor. In 90% der Fälle genügt diese Ernährungsumstellung (bei der übrigens kaum eine Patientin Hungergefühl hat), um das Therapieziel zu erreichen. Gleichzeitig sollte eine ausreichende Bewegung der Schwangeren sichergestellt sein. Bereits ein halbstündiger Spaziergang nach dem Essen kann die Blutzuckerwerte deutlich senken. Nur bei Schwangeren, die auch dann noch ein pathologisches Blutzuckertagesprofil (wie oben angegeben) aufweisen, ist zusätzlich eine Insulingabe notwendig. Zur Ernährungsumstellung ist folgendes zu sagen: Empfohlen wird eine Ernährung, die eine für die Bedürfnisse der Schwangerschaft adäquate Kalorienmenge und Zusammensetzung enthält. Der Kalorienbedarf für eine Schwangere im 2. und 3. Schwangerschaftsdrittel (Trimenon) beträgt ca. 30 kcal/kg Körpergewicht. Bei Frauen mit einem Body-Mass-Index von größer 27 kg/ Quadratmeter Körperoberfläche am Beginn der Schwangerschaft sollte die Kalorienmenge auf 25 kcal/ kg Körpergewicht reduziert werden. Die Kostverordnung soll von einer ausgebildeten Fachkraft nach Kohlenhydrat-Einheiten (KE) quantifiziert werden. Weiteres sollte mit den Experten vor Ort besprochen werden. Auf den Internetseiten der Deutschen Diabetes-Klinik an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf http://www.diabetes.uni-duesseldorf.de/download/DDFI_Broschuere_Schwangerschaft.pdf Können Sie dazu eine sehr informative Broschüre für Betroffene downloaden. VB


Mitglied inaktiv

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Hallo, bin in der 21. Woche und hatte auch einen Belastungstest, nüchtern 75 gr Glucose in tee.... Mein Nüchternwert war 4,2, nach einer Stunde 8,2 und nach zwei Stunden 3,7... Habe heute wg. dir noch einmal beim Diabetologen angefragt und die Werte sind völlig in Ordnung. Alles was über 10 läge wäre bedenklich, jedoch weiß ich nicht, welchen test du gemacht hast.


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