Mitglied inaktiv
Guten Tag Herr Dr.! Ich bin ziemlich durcheinander, da ich diesen Donnerstag beim Frauenarzt war. Er meinte, daß mein Baby bereits viel weiter entwickelt sein sollte. Nach seiner Berechnung wäre ich bereits in der 8 ssw, nach meiner Berechnung jedoch erst 5-6 ssw. Ich habe aber immer einen sehr langen Zyklus (der letzte war 46 Tage, jedoch war er manchmal auch schon noch länger). Laut Ultraschall ist die Schwangerschaft aber auch erst 5-6 Woche. Der Arzt wollte mich bereits ins Krankenhaus schicken, um das Baby entfernen zu lassen. Bei einem weitern Gespräch mit ihm meinte er dann endlich, auf mein Andringen, daß wir noch eine Woche warten sollen. Nun habe ich zu meinem großen Entsetzten heute auch noch Schmierblutungen bekommen. Sie sind bräunlich, aber nicht stark. Ich habe auch etwas Unterleibsschmerzen. Was meinen Sie dazu? Ich wäre über Ihre baldige Antwort sehr dankbar! MfG, Michaela
hallo Michaela, 1. unabhängig von den Angaben der Schwangeren hinsichtlich des Datums der letzten Regel oder des vermeintlichen Termins der Befruchtung, berechnet immer noch der frühe Ultraschall das Schwangerschaftsalter und den Entbindungstermin am genauesten. Und so kommt es recht häufig vor, dass dadurch, dass er Zyklus etwas unregelmäßig war, der Eisprung früher oder später eintrat oder die Schwangerschaft einfach etwas jünger/älter ist, als erwartet und man deshalb in der frühen Schwangerschaft eine Korrektur des Schwangerschaftsalters vornehmen muss. Das kann dazu führen, dass sich im Ultraschall weniger oder mehr sieht, als man vielleicht erwarten würde. In den wohl meisten Fällen kann man hier aber bei gewissen Abweichungen beruhigen, auch wenn man manchmal erst noch eine zusätzliche Kontrolle per Ultraschall durchführen muss und ggf. das Schwangerschaftshormon HCG im Verlauf kontrollieren wird. Aus diesem Grund ist eine Terminkorrektur in der Frühschwangerschaft in den ersten 3-4 Monaten ein häufiger und nicht ungewöhnlicher Vorgang. Hiervon sind dann frühe Wachstumsminderungen / Retardierungen zu unterscheiden, die allerdings schon eine Bedeutung in dem Sinne haben, als dass Sie ein Hinweis auf ein Störung oder einen nicht regulären Verlauf sein könnten. 2. auch wenn eine solche Blutung ein Warnzeichen ist und ein Hinweis für Fehlgeburtsbestrebungen, wird eine solche Blutung nicht zwangsläufig in einer Fehlgeburt enden. Die Ursache ist nicht immer eindeutig. Es können hormonelle Gründe oder plötzliche Blutungen zwischen der Eihaut und der Gebärmutter die Ursache sein. Es kann aber auch nur vom Muttermund her bluten. Andererseits gibt es kindliche Ursachen, wie eine nicht reguläre Entwicklung auf Grund genetischer Störungen, die dann häufig in einer Fehlgeburt enden können. Bei auftretenden Blutungen wird der behandelnde Frauenarzt oder Frauenärztin den Befund kontrollieren und sofern hierbei keine Besonderheiten nachweisbar sind, die Schwangerschaft vital ist, wird bei Blutungen in der frühen Schwangerschaft bis etwa zum Ende des vierten Monats der Frau empfohlen, sich zu körperlich zu schonen, auf Sport und Verkehr zu verzichten und ggf. prophylaktisch Magnesium einzunehmen. Für die Effektivität eines Gelbkörperhormons in dieser Situation gibt es bis heute keine ausreichend gesicherten Daten. VB