Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Wiederkehrende Pilzinfektionen in der SSW

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Wiederkehrende Pilzinfektionen in der SSW

Mitglied inaktiv

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Hallo Dr Bluni, ich bin jetzt in der 15. SSW und habe gerade meine 4. Pilzinfektion, immer wieder werde ich von meinem FA mit einem Rezept für eine Nystatin-Kombipackung zur Apotheke geschickt. Aber es hilft so langsam nicht mehr, im Gegenteil, es fängt an zu brennen wenn ich die Salbe / Zäpfchen verwende. Kann es sein das ich den Wirkstoff einfach nicht mehr vertrage ? Und was würden Sie mir empfehlen ? Gibt es noch was anderes was man in der SSW anwenden kann ? Ich habe bei einer früheren Erkrankung vor Jahren mal Gyno-Pevaryl bekommen, was blitzartig geholfen hat, darf man das in der SSW auch nehmen ? LG


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, 1. der Wirkstoff in Gyno Pevaryl ist in der Schwangerschaft nicht erlaubt. Mittel der Wahl wären Clotrimazol oder Nystatin. 2. die Schwangerschaft bringt es mit sich, dass die Frau häufiger an einer Pilzinfektion leidet. Sorgen muss sie sich hier aber nicht, denn, anders als ein bakterieller Infekt stellt ein Scheidenpilz während der Schwangerschaft kein großes Risiko dar. Bei einer Infektion kurz vor der Geburt sollte der Geburtshelfer informiert sein. Die Neugeborenen können in den ersten Lebenswochen einen Pilzbefall im Mund- oder Windelbereich bekommen. Auf der Kopfhaut des Neugeborenen kann es zu einem schuppigen Belag kommen. Sicher 90% der Candida-Pilze sprechen auf den Wirkstoff Clotrimazol an; tun sie es nicht, kann man auch gut mal auf Nystatin wechseln. Man sollte sicher schauen, ob ein Alternativ- oder Originalpräparat genommen wurde, da bei manchen Generika (den billigeren Alternativen zu den Originalpräparaten) sicher das ein oder andere dabei sein kann, wo der Erfolg "auf sich warten lässt". Darüber hinaus gibt es selten in und außerhalb der Schwangerschaft die Situation, dass eher eine Art Immunschwäche gegenüber einem bestimmten Candidastamm ist, die für das ständige Wiederkehren und den ausbleibenden Erfolg ursächlich ist. Ebenso haben hier psychosoziale Faktoren für die einzelne Frau ein statistisch signifikant höheres Risiko für eine Pilzbesiedlung der Scheide (Vaginalcandidose) als es körperliche Faktoren haben. So kommt es z.B. dass gerade unter Stress und in der Schwangerschaft derartige Probleme viel häufiger auftreten, da hier das Immunsystem entsprechend geschwächt wird. Vorbeugende Maßnahmen sind in den meisten Fällen nicht angezeigt, wenn wir mal vom vermeiden bestimmte Belastungssituationen absehen. Deshalb ist es besonders wichtig, mit der schwangeren Frau über die Ursachen und deren Behandlung sprechen. Bei der Pilzinfektion ist erfahrungsgemäß so, dass das Säuremilieu nicht verändert ist und dadurch der ph-Wert meist im Normbereich liegt. Nicht unerwähnt bleiben soll ein "überzogenes" Hygieneverhalten. Diese kann gerade die Scheidenflora negativ beeinträchtigen und der Pilz- und Bakterienbesiedlung Vorschub leisten. Bei Slipeinlagen kann es je nach Verarbeitung, auch zu lokalen Reaktionen/Reizungen führen. Eine orale Therapie, wie es sie außerhalb der Schwangerschaft gibt, ist in der Schwangerschaft nicht erlaubt. VB


Mitglied inaktiv

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hey...kannst ja auch mal deine FA nach KadeFungin6 fragen. ist eine salbe u tabletten(die aber ohne den applikator einführen).nimmt man 6 tage, salbe etwas länger. ich muß sagen, mir hat sie seht geholfen...lg


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