Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Wie steckt man sich mit B-Streptokokken an?

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Wie steckt man sich mit B-Streptokokken an?

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Lieber Dr. Bluni, ein Thema brennt mir noch auf der Seele. Ich habe in der letzten Zeit sehr viel über B-Streptokokken gelesen, über die Suchfunktion findet man auch sehr viel, aber eine Frage wurde noch nicht gestellt bzw. nicht beantwortet: Wie kann man sich überhaupt mit B-Steptokokken anstecken, d.h. wie werden sie übertragen (Tröpfcheninfektion, öffentliche Toiletten, Schwimmbad usw.?) und wie schützt man sich davor? Ich habe gelesen, dass Kinder gestorben sind, weil sie sich bei der Geburt angesteckt haben. Unser Kind wird leider (und nicht auf meinen Wunsch) per KS zur Welt kommen müssen. Ist es dadurch eher geschützt? Ich habe gelesen, dass eine Frau wegen einer Streptokokkeninfektion ihr Kind in der 24. SSW verloren hat. In welcher Woche oder wie oft ist es ratsam, einen Test zu machen? Ganz, ganz herzlichen Dank für die Beantwortung meiner Fragen!! Und vielen Dank für Ihre unermessliche Geduld!! junonie


Dr. med. Vincenzo Bluni

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hallo, diese Keime kommen meist durch Schmierinfektion aus dem Darmbereich in die SCheide. Eine Vorsorge gibt es hier nicht. Die B-Streptokken finden sich wohl bei etwa 30% der Schwangeren und sie können bei den Neugeborenen zu lebensbedrohlichen Infektionen führen. Dennoch wird nicht empfohlen, bei allen Schwangeren nach diesen Keimen zu suchen. Diese Streptokokken sollten, wenn man sie nachweist, antibiotisch behandelt werden, auch schon vor der Geburt. Unter der Geburt sollte man diese intravenös behandeln, da man hierdurch zu einer deutlichen Senkung der schweren Lungeninfektionen führen kann. Nach einer persönlichen Information von Herrn Prof. Dr. Petersen besteht während der Schwangerschaft nach erfolgter antibiotischer Therapie, aber dennoch persistierender B-Streptokokken und Beschwerdefreiheit der Patientin, keine Notwendigkeit zur Dauertherapie. Dieses sollte dann vor Ort besprochen werden. VB


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Hallo, es nützt nix, sich über Streptokokken zuviele Sorgen zu machen. Sie leben praktisch überall, sogar auf der Haut oder im Körper. Meist hält das Immunsystem sie in Schach. Es sei denn, man steckt sich mit ihnen bei anderen an, so dass es zuviele werden. Aber auch eine vorübergehende Abwehrschwäche (Stress, Ärger, anderer Infekt) kann dazu führen, dass die Dinger sich plötzlich vermehren. Eine Scheiden-Infektion mit Streptokokken oder anderen Erregern kannst Du erkennen, wenn Du Dir in der Apotheke Testhandschuhe besorgst, mit denen Du einmal wöchentlich die Scheidenflora auf ihren PH-Wert prüfst. Alle Infektionen der Scheide äußern sich nämlich in einer Veränderung dieses Wertes, die durch den Testhandschuh angezeigt wird. Dies ist eine gute Möglichkeit, in der Schwangerschaft Infektionen rechtzeitig auf die Spur zu kommen und Frühgeburten zu vermeiden! Ich habe das selbst auch gemacht und war dadurch sehr beruhigt. Denn wenn der PH-Wert in Ordnung ist, ist dies ein ziemlich sicherer Hinweis, dass kein Infekt der Scheide vorliegt. Liebe Grüße, Bonnie


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