Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Welches Antiallergikum in der Schwangerschaft?

Frage: Welches Antiallergikum in der Schwangerschaft?

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Hallo Dr. Bluni! Ich bin seit je her allergisch gegen Insektenstiche. Dies äußert sich in Form von massiven Schwellungen und Rötungen. Die letzten beiden Jahre wurde es immer schlimmer,so das ich u.a. Cortison nehmen mußte. Besonders schlimm ist es,wenn mich Bremsen/Pferdefliegen/blinde Fliegen stechen. Genau dies ist grad passiert. Binnen 5 Min ist die Rötung/Schwelung vom seitlichen Fuß über den Fußrücken bis zur anderen Seite gezogen. Erstmal kühle ich jetzt. Ich weiß aber jetzt schon,das die Schwellung trotz aller Maßnahmen ihr übliches Ausmaß annehmen werden. Welche Medikamente darf ich in der SS gegen solche Reaktionen nehmen? Fenistil ect bringt nix. LG Sif,30ste SSW


Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, in der Schwangerschaft können bei Heuschnupfen/Allergien die meisten Antihistaminika bedenkenlos angewandt werden, insbesondere inhalative Präparate, die Cromoglicinsäure enthalten. Diese Substanz wirkt überwiegend lokal und zeigt kein erhöhtes Risiko für teratogene Schäden. Neben den inhalativen Substanzen können Sie selbstverständlich auch Augen- oder Nasentropfen anwenden. Die Antihistaminika dürfen also zur Behandlung allergischer Erkrankungen, als Mittel gegen Schwangerschaftserbrechen und auch als Schlafmittel eingesetzt werden.Falls Kortikoide erforderlich sind, empfiehlt sich hier ebenfalls die inhalative Gabe wegen der wesentlich geringeren systemischen Wirkung. Die besten Erfahrungen liegen für Sprays vor, die Budesonid enthalten. Bei Orientierung an die Dosierungen kann man auch mit einer Langzeitmedikation keinen Schaden anrichten. Bei den Antihistaminika ist die Gabe von Terfenadin erst im zweiten Schwangerschaftsdrittel erlaubt, weil dann die Organbildung abgeschlossen ist. Die sog. Betamimetika z.B. Sultanol, Berotec, Bronchospasmin oder Bricanyl sind ebenfalls gut erprobt. Sie lösen die Verkrampfung der Bronchialschleimhaut. Im Fall von Asthma-Symptomen kann man auch Prednisolon geben, weil es nur zu 10-20 Prozent über die Plazenta auf den Feten übergeht. VB


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