Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Was jetzt?

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Was jetzt?

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Habe seit ungefähr 1.5 Jahren die Spirale,dummerweise hab ich keine Ahnung ob Hormon oder Kupferspirale.hab mir damals auch irgendwie keine Gedanken darüber gemacht und bei den Kontrollterminen immer vergesssen.Aber meine Ärztin sagte,dass die Periode jetzt stärker und länger werden kann und ich hab 130 euro bezahlt.Denk also,dass es eine Kupferspirale ist.Da meine Ärztin nicht mehr praktiziert kann ich auch nicht mehr da anrufen (wär ja auch blöd nach so langer zeit) Hatte vor 48! tagen das letzte mal meine Periode und hab jetzt den Verdacht schwanger zu sein.Test gestern war nicht ganz eindeutig.Muss ich jetzt so schnell wie möglich zu einem Arzt? Außerdem nehmen ich Fluxet Snap tabs,ein Mittel gegen Depressionen?Sofort absetzen? Danke


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Larina, in einer Ultraschallunteruschung kann man sofort sehen, ob es eine Kupferspirale ist oder nicht. Wenn eine Schwangerschaft nicht sicher auszuschließen ist, sollte sicher ein Frauenarzt oder Frauenärztin vor Ort konsultiert werden. Im Fall einer Schwangerschaft wird man die Spirale meist ziehen. Eine Behandlung gegen Depressionen sollte in aller REgel fortgeführt werden. bei Vorliegen von Depressionen ist es in jedem Fall ratsam mit dem behandelnden Therapeuten/Therapeutin zu sprechen, denn eine behandlungsbedürftigen Depression sollte während der Schwangerschaft fortgesetzt werden. Zur medikamentösen Behandlung der Depression in der Schwangerschaft kann man folgendes ausführen: Es können eine Reihe von Substanzen eingesetzt werden. Jedoch sollte die medikamentöse Behandlung zeitlich begrenzt werden, um teratogene und toxische Effekte zu vermeiden. Wenn möglich, sollten aber Antidepressiva in der Schwangerschaft und besonders im ersten Trimenon, also während der Organentwicklung, nur bei schweren Erkrankungen verordnet werden. Besonders empfehlenswert sind die nebenwirkungsärmeren Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (Citalopram, Fluvoxamin, Fluoxetin, Paroxetin, Sertralin). Die sogenannten MAO-Hemmer sind nach wie vor kontraindiziert. Was Neuroleptika anbelangt, so dürfen Butyrophenone während der Schwangerschaft verabreicht werden, ebenso sind Phenothiazine kaum teratogen. Bei Benzodiazepinen besteht eine relative Kontraindikation. Schlafmittel und Tranquilizer vom Benzodiazepin-Typ sollten während des ersten Trimenons gemieden werden und sollten zwei bis drei Wochen vor dem errechneten Entbindungstermin nicht mehr verabreicht werden. Generell sind in der Schwangerschaft nur bewährte und gut untersuchte Substanzen zur Behandlung der Depression zu empfehlen. Dieses sollte dann mit dem behandelnden Arzt vor Ort besprochen werden. VB


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