Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

vermeidung einer späten Fehlgeburt

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: vermeidung einer späten Fehlgeburt

selma75

lieber doktor bluni, ich weiß,daß man als mediziner nicht gern über die arbeit von kollegen urteilt,aber ich bitte sie um ihre ehrliche meinung. es geht nicht nur um das kind,das wir verloren haben,sondern auch darum,was wir tun können,um so etwas bei einer erneuten schwangerschaft nicht noch einmal erleben zu müssen. unser 1. sohn kam aufgrund euner zervixinsuffiziens in der 25.ssw zur welt,und ist gesund. im juli letzten jahres wurde ich durch eine IVFerneut schwanger.am 15.11.in der 20.ssw stellte meine frauenärztin eine trichterbildung und GBMH-verküzung auf 2 cm fest. ich wurde dann sofort ins kh eingeliefert. es konnten keine wehen,und auch keine infektion festgestellt werden,und die fruchtblase war intakt. bis zum abend verkürzte sich der GBMH auf 1,4 cm.es wurde aber nichts unternommen,denn die ärzte wollten sich am nächsten tag mit einem kollegen einer anderen klinik besprechen,was in meinem fall zu tun sei. fast 24 h später,am frühen abend des 16.11. bekam ich dann ein cerclage-pessar gelegt ,ohne das vorher noch einmal kontrolliert wurde,wie weit sich der gbmh noch verkürzt hatte. die ärztin hatte noch nir ein pessar gelegt,und es drehte sich beim einführen um. der stationsarzt sagte dann nur :"na,so geht es auch,man sagt nur,andersherum hätte es eine bessere wirkung"....?? am 17.am nachmittag hatte ich dann ein leichtes ziehen über dem schambeim,und probleme beim wasserlassen. es wurde kein ctg geschrieben,kein us gemacht,ich sollte nur urin abgeben,um zu sehen,ob ich eine infektion habe. am abend wurden die schmerzen immer schlimmer.nachdem ich deswegen mehrmals geklingelt hatte,dauerte es fast 1 h bis ich endlich untersucht wurde. die ärztin sagte dann,daß sich der muttermund geöffnet hatte.sie entfernte das pessar,und sagte,die geburt wäre jetzt nicht mehr aufzuhalten,und ich wurde in den kreißsaal gebracht. ein paar stunden später kam unser kleiner sohn still zur welt. hätte man nicht gleich eine cerclage machen können,nachdem ich eingeliefert wurde? hätte man auch nach dem entfernen des pessars eine geburt mit einem wehenhemmer verhindern können,denn die fruchtblase war ja noch intakt? inzwischen habe ich die seite vom sailing-institut gefunden. würden sie mir bei einer nächsten schwangerschaft zu einem frühen totalen muttermundverschluß raten? mfg selma


Hallo Selma, 1. das ist sicher ein sehr trauriger Verlauf, aber wir erleben dieses eigentlich immer häufiger, weil eben die Frauen leider erstens auch immer älter werden und damit deren Risiken auch entsprechend steigen. 2. der Beschreibung nach kann ich das Vorgehen der Klinikärzte absolut nachvollziehen. Wir können so früh mit Wehenhemmern erstens nichts bewirken, weil die Rezeptoren dafür noch gar nicht da sind und auch eine notfallmäßige Cerclage/totaler Muttermundverschluss wird einen solchen Prozess oft nicht aufhalten. Darüber hinaus sind die Kinder unter normalen Umständen auch erst ab der 24.SSW überlebensfähig. 3. dies Vorgeschichte bei Ihnen mit einer Frühgeburt und einer späten Fehlgeburt bedeutet, dass für Sie das Wiederholungsrisiko eines solchen Verlaufes - wie er auch immer ausgehen mag - nicht gerade gering ist. Aus diesem Grund empfehle ich Ihnen, dass Sie bei erneutem Kinderwunsch rechtzeitig vor einer Schwangerschaft schon mit einem Perinatalzentrum dazu sprechen und sich für den Fall einer erneuten Schwangerschaft von Beginn an (!!) parallel mitbetreuen lassen und nicht erst vorstellen lassen, wenn Beschwerden auftreten. Dabei kann es gut sein, dass dieses Zentrum Ihnen schon einen zeitigen Muttermundverschluss nahelegen wird. VB


tiegerente83

Ich habe in meiner letzten Schwangerschaft meine Tochter in der 22 SSW leider gehen lassen müssen, aufgrunddessen das der Muttermund aufgegangen ist (ohne Wehen). Bei mir war es jedoch zu spät, als ich mit Blutungen in der Klinik ankam war der Muttermund 2,5 cm auf. Jetzt bin ich in der 16 SSW seit 2 Wochen läuft bei mir die genaue Kontrolle. Di Frauenarzt/ Freitag Klinik. 2 Kontrollen pro Woche. Mumu ist gerade bei 5, 5 cm (also alles noch Gut). Nächsten Do habe ich Gespräch mit Chefarzt und Oberarzt, wo entschieden wird, ob eine Cerclage vorsorglich gelegt wird oder nicht. Muss bei der Cerclage mind. 5 Tage im KH bleiben hieß es, vorbeugend Wehnhemende Mittel, Antibiotika usw. Wenn intresse ist kann ich dir nächsten Do genaueres nach dem Gespräch sagen.


selma75

das wäre wirklich lieb von dir! liebe grüße selma


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