Alexandra12
Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, ich bin der 8. Ssw. Wegen möglicher Gelbkörperschwäche (verkürzten 2. Zyklushälfte, Temperaturhochlage von nur etwa 8 Tagen, Vorblutungen vor der Periode) war ich im Zyklus als ich schwanger wurde zur Hormonbestimmung beim FA. Der hat zwei Blutproben gemacht, eine vor dem Eisprung, eine danach. Hatte einen Wert von über 11, ich weiß gar nicht mehr wie der Wert genau heißt, aber der FA meinte, dass ich sicher einen Eisprung hatte. Nun bin ich schwanger und habe außer Übelkeit und Ziehen der Mutterbänder keine Beschwerden, auch außer einer ganz kleinen Schmierblutung um NMT keine weiteren Blutungen. Bei meiner letzten Schwangerschaft (Tochter ist 2,5 Jahre alt) hatte ich längere Zeit Schmierblutungen in der frühen Schwangerschaft. Mein damaliger FA meinte, dass es keine Studien gibt, die beweisen, dass Utrogest / Progesteron-Gabe Fehlgeburten verhindern können, deswegen habe ich damals darauf verzichtet und es ist alles gut gegangen. Davor hatte ich allerdings schon zwei Fehlgeburten. Meine Frage ist nun, ob ich wegen der möglichen Gelbkörperschwäche "sicherheitshalber" Progesteron nehmen sollte, obwohl ich keine Blutungen habe? Mein jetziger FA hat nichts davon gesagt und mir ist die Idee jetzt erst später gekommen. Ich bedanke mich schon einmal für Ihre Einschätzung! Viele Grüße Alexandra
Liebe Alexandra, da kann ich nur zur Betreuung durch den letzten Frauenarzt gratulieren, denn der hat völlig recht: Wenn es sich auch um die beliebteste Maßnahmen unserem Lande handelt, zeigen alle Daten, dass diese Maßnahme keine frühe Fehlgeburt verhindern wird. Liebe Grüße VB Quellen Daya S. Efficacy of progesterone support for pregnancy in women with recurrent miscarriage. A meta-analysis of controlled trials. British Journal of Obstetrics and Gynaecology. 1989. 96(3). 275-280. Goldstein P, Berrier J, Rosen S, Sacks H S, Chalmers T C. A meta-analysis of randomized control trials of progestational agents in pregnancy. British Journal of Obstetrics and Gynaecology.1989.96(3).265-74 Haas DM, Ramsey PS. Progestogen for preventing miscarriage. Cochrane Database of Systematic Reviews 2008, Issue 2. Art. No.: CD003511. DOI: 10.1002/14651858.CD003511.pub2. Oates-Whitehead RM, Haas DM, Carrier JAK. Progestogen for preventing miscarriage (Cochrane Methodology Review). In: The Cochrane Library, Issue 4, 2003. Chichester, UK: John Wiley & Sons, Ltd.
Astrid
Wollte Dir nur kurz erzählen, dass ich in derselben Situation war. Auch meine Ärztin sagte, dass zusätzliche Progesterongaben in mehreren Studien frühe Fehlgeburten NICHT verhindern konnten. Denn diese frühen FGs haben als Ursache Fehler bei der frühen Zellteilung, aber keine Gelbkörperhormonschwäche, wie man früher glaubte. Auch bei vorheriger Gelbkörperschwäche wächst der Gelbkörper sofort mit Eintritt einer Schwangerschaft rasch weiter und produziert dann ausreichend Progesteron. Die meisten Gyns geben daher kein zusätzliches Progesteron mehr in der Früh-SS. Manche Gyns geben es noch, aber wohl eher, um die Frau zu beruhigen, z. B. falls sie schon FGs hinter sich hat. Nötig ist es nicht, sagt meine Ärztin. Bin aber auch gespannt, was Doc Bluni sagt.
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