Mitglied inaktiv
Hallo, ich bin in der 13. Woche schwanger und immer sehr unsicher, was Toxoplasmose angeht. Ich wurde (trotz 17-Jähriger Katze) negativ getestet. Daher meide ich alle Rohwürste etc. Aber gestern habe ich für andere neben meinen Mortadellabroten auch Salami und Rohschinkenbrote zubereitet. Ich habe vergessen, mir nach dem Anfassen von Salami und Schinken die Hände zu waschen und meine Mortadella-Wurst mit den "verseuchten" Händen angefasst und später gegessen. Außerdem lagerten die Wurtssorten nicht sonderlich gut verpackt nebeneinander im Kühlschrank. Sollte ich demnach einen erneuten Toxolasmose-Test durchführen lassen oder ist die Wahrscheinlichkeit so gering, dass man es selbst bei Überängstlichkeit nicht braucht? Meine 2. Frage ist: Ich messe regelmäßig den pH-Wert in der Vagina. Nun habe ich (weil es mich manchmal juckt, kann auch vom Utrogest kommen) auch mal "außen" gemessen, also nicht im Scheidengang, sondern bei der Vulva (natürlich VOR der Toilette wg Urin). Der pH-Wert dort war nicht gut (5-6), im Scheidengang ist er aber immer im perfekten Bereich (4,0-4,4). Ist das normal oder droht eine Infektion? Vielen Dank im Voraus!
Hallo, 1.hat die Schwangere einen negativen Toxoplasmosetiter (IgG & IgM negativ), weil sie wohl nie eine Auseinandersetzung mit dem Erreger hatte und damit keinen Schutz, sollte man ihr empfehlen, sich nicht nur um so mehr an die Empfehlungen zur Vermeidung einer Infektion zu halten, sondern diesen Titer nach etwa 8-10 Wochen nochmals kontrollieren zu lassen, da sie sich ja theoretisch in der Zwischenzeit infiziert haben könnte, und man dann noch früh genug dran wäre für eine antibiotische Behandlung, um Folgen für das Ungeborene zu vermeiden. Dabei reicht zunächst die Bestimmung des IgG völlig aus. Hat die Patientin einen positiven Titer (IgG positiv, aber IgM negativ), sprich Schutz (es fand in der Vergangenheit irgendwann mal eine Auseinandersetzung mit den Erregern statt), dann muss man dieses nicht mehr kontrollieren. In Deutschland werden jährlich etwa 20 im Mutterleib erworbene Infektionen mit Toxoplasmen gemeldet (Zahlen Bundesinstitut für Risikobewertung, 2009). Das bedeutet, dass bei 675.000 Geburten in 2008 die Wahrscheinlichkeit bei etwa 1:33.700 liegen würde! Für Toxoplasmose-negative Schwangere gilt: - Kein Genuss von rohem oder blutigem Fleisch (Beefsteak, Tartar). - Kein Kontakt mit Katzenkot und Katzenkistchen (außer mit Gummihandschuhen). -Junge Kätzchen meiden (diese scheiden besonders viele Parasiten aus). - Die Katze soll, wenn möglich, nicht draußen jagen gehen. Auch der Katze soll nur gekochtes Fleisch gefüttert werden. Das Katzenkistchen mit heißem Wasser desinfizieren. - Bei Gartenarbeit Handschuhe tragen, Hände von Augen, Nase und Mund fernhalten und anschließend gut abwaschen. Sowohl im Garten als auch in Sandkästen von Kindern findet sich häufig Katzenkot. - Beim Zubereiten von rohem Fleisch Augen, Nase oder Mund mit den Händen möglichst nicht berühren. Hände anschließend gut abwaschen. Rohes Obst und Gemüse immer gut abwaschen. Abgetötet werden die Erreger durch Braten oder Pasteurisieren. Bei einer Temperatur von 67 Grad Celsius sterben auch Dauerstadien in Gewebszysten innerhalb von 1-2 Minuten ab. Das Tieffrieren hat zwar auch einen abtötenden Effekt, dieses alleine reicht jedoch nicht aus, das gefrierresistente Stämme vorkommen. Aus diesem Grund sollte Fleisch mindestens acht Stunden bei -20 C durchgefroren sein, um eine Abtötung der Toxoplasmen zu erreichen. Eine Impfung oder bewusste Infektion ist nicht möglich. Weitere Informationen erhalten Sie beim Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) mit einem Merkblatt zur Toxoplasmose unter der Adresse http://www.bfr.bund.de/cm/238/verbrauchertipps_schutz_vor_toxoplasmose.pdf (zuletzt abgerufen:12.11.2010) 2. ausschlaggebend ist immer der ph-Wert in der Scheide Vb
Mitglied inaktiv
Bedeutet das also, dass eine Toxoplasmose-Infektion auf diesem Wege auf jeden Fall möglich ist (bzw. das die Menge der Erreger ausreichen/Übertragungsweg möglich ist? ) Warum ist dann der pH-Wert außen so schlecht? Liebe Grüße
Hallo, 1. wenn überhaupt, ist dieses Risiko als sehr gering einzustufen. 2. wir können zwar grundsätzlich kein Restrisiko ausschließen, aber: gepökelte und geräucherte oder luftgetrocknete Rohdauerwaren wie Rohschinken oder Salami nehmen insofern eine Zwischenstellung bei den Lebensmitteln ein, als sie gemeinhin als sicher gelten. Nur unter bestimmten Umständen kann infektiöses Material erhalten bleiben. Das Robert-Koch-Institut sagt in dieser Frage: "Sicher sind auch alle gepökelten Rohdauerwaren, z.B. Rohschinken und Salami." 3. der ph ist einfach höher, weil es ein ganz anderes Gewebe ist. VB
Mitglied inaktiv
Alles klar, vielen Dank!
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