Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, ich bin jetzt knapp in der 30 SSW. Dies ist meine 2 Schwangerschaft und ich befürchte das ich bereits Senkwehen habe. Mehrmals am Tag wird mein Bauch hart, es zieht dabei sehr stark im Rücken und im Unterleib. Genauso war es bei meiner ersten Tochter auch. Ebenfalls in der 29 SSW. Damals wollte mir keiner glauben das es bereits Senkwehen waren. Ende vom Lied war das ich wegen einer Zervixverkürzung ins Krankenhaus musste. Ich habe furchtbare Angst das es wieder so verläuft. Meine Tochter kam trotz allem Zeitgemäß in der 39 SSW. Meine Frage ist, kann es sein das Senkwehen bei manchen Frauen einfach früher einsetzen und sie trotzdem nicht zu einer Frühgeburt neigen müssen? Muss ich mir vielleicht gar keine Sorgen machen?
Hallo, 1. zu einem so frühen Schwangerschaftszeitpunkt gibt es keine Senkwehen. 2. sprechen Sie bei solchen Beschwerden zunächst immer mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt. Es ist sicher so, dass jede Schwangerschaft für sich genommen, völlig unterschiedlich verlaufen kann, mit völlig neuen und auch unterschiedlichen Erfahrungen bei bestimmten körperlichen Veränderungen. Dazu kann gehören, dass ab dem 5./6. Schwangerschaftsmonat schon mal leichte Kontraktionen - ein Zusammenziehen der Gebärmutter mit Verhärtung des Bauches – eintreten können. Diese können u.a. infolge der kindlichen Aktivität hervorgerufen werden, aber auch durch zuviel Stress oder Überanstrengung. Dieses sind aber nicht zwangsläufig vorzeitige Wehen, die sich auf den Muttermund auswirken. Um hier auszuschließen, dass diesen Kontraktionen nicht doch eine klinische Bedeutung im Sinne vorzeitiger Wehen zukommt, ist es empfehlenswert die behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt zu informieren und hier abzustimmen, ob eine Untersuchung sinnvoll und notwendig ist. Wichtig ist es, hier immer den Gesamtzusammenhang zu sehen: Sehr hilfreich ist es, wenn Ihre Frauenärztin/Frauenarzt im Wehenschreiber sehen kann, ob wirklich keine Wehen vorliegen. Aber auch können bakterielle Entzündungen im Bereich der Scheide richtungweisend sein. Eine solche Entzündung mit Bakterien kann hier der Auslöser sein. Besonders bedeutsam ist, inwiefern sich im vaginalen Ultraschall Hinweise auf eine bedeutende Verkürzung des Gebärmutterhalses, ggf. verbunden mit einer Trichterbildung finden und was der Tastbefund von Muttermund und Gebärmutterhals ergibt. In einigen Fällen hilft bei „harmlosen Kontraktionen“ die körperliche Schonung mit Verzicht auf Sport und Verkehr und die prophylaktische Einnahme von Magnesium. Dieses beruhigt die Gebärmutter. In anderen Fällen reichen diese Maßnahmen alleine aber nicht aus. Manchmal ist dann auch eine stationäre Behandlung notwendig. Wie hier für Ihre persönliche Situation das sinnvollste Vorgehen aussehen sollte, kann sicher Ihre behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt im Rahmen der Untersuchung beurteilen. Gegebenenfalls wird hier zur Entscheidungsfindung auch die Klinik mit einbezogen. VB