Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Schwangerschaftdiabetes

Frage: Schwangerschaftdiabetes

Marlene1985

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Lieber Herr Bluni, vor einer Woche wurde bei mir routinemäßig der Glucosescreen (50mg Glucose und Blutzuckermessung nach 1h) durchgeführt. Der Wert lag bei 65 mg/dl, also absolut unauffällig. 2 Tage später fand ein Ultraschall im Rahmen der Feindiagnostik statt und es wurde eine erhöhte Fruchtwassermenge festgestellt, außerdem war der Bauchumfang meines Kinder 3 Wochen weiter als die restlichen Organe, die alle in der "Norm" lagen und auch ansonsten absolut unauffällig sind. Da dies auf einen Schwangerschaftsdiabetes hinweist wird nun noch ein oGTT durchgeführt. Nun meine Fragen: 1. Kann es denn sein, dass trotz unauffälligem Glucose-Screen ein Diabetes vorliegen kann? 2. Ist es bei einem Gestationsdiabetes üblich, dass nur ein Organ vergrößert ist, die restliche Organe aber nicht? Ich danke Ihnen im Voraus für Ihre Rückmeldung. Beste Grüße Marlene


Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo Marlene, 1. das ist theoretisch natürlich denkbar 2. nein 3. sofern dann in diesem Test der Schwangerschaft Diabetes erneut ausgeschlossen werden kann, sollte die Situation in jedem Fall durch ein Zentrum für pränatale Diagnostik überprüft und eingeschätzt werden, denn für die erhöhte Fruchtwassermenge kann es natürlich auch andere Gründe seitens des Kindes oder bedingt durch eine Infektion der Mutter geben. VB


Miamarieta

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Hallo Marlene, Es tut mir leid, dem Experten hier widersprechen zu müssen, aber was den vergrößerten Bauchumfang des Kinds angeht, scheint er mir leider falsch zu liegen. Bei mir wurde im oGTT Gestationsdiabetes festgestellt und leider ließ sich der auch nicht allein durch Diät eingrenzen. Ich spritze also inzwischen täglich Insulin, muss zur Zeit wöchentlich zum Diabetologen, und gefühlt besteht mein halber Tag nur aus Blutzucker messen und überlegen, was ich wann essen darf - ich hab wohl nen besonders zickigen Diabetes erwischt, aber so langsam werde ich dem Herr. Diese Info nur nebenbei, damit du siehst, dass ich nicht von Hörensagen rede. Was nun deine Frage angeht: mir haben Diabetologe und Frauenärztin übereinstimmend erklärt, dass bei einem Gestationsdiabetes die Auswirkungen des Diabetes auf das Kind daran gemessen werden, inwieweit sich der Bauch des Kinds " asymmetrisch" zum Körper entwickelt. Das heißt ganz konkret: Kopf und Körper des Kindes zeigen etwa gleiche Entwicklung an, der Bauch ist aber größer - genau wie in deinem Fall, z.B. so groß wie er eigentlich erst drei Wochen später sein sollte. Somit wird das Kind zwar nicht insgesamt größer (also länger), aber wird schon übergewichtig (eben zu dick) geboren. Das ist laut meinen Fachärzten genau die unmittelbare Folge eines Gestationsdiabetes. Es geht also nicht darum, dass beim Diabetes irgendein Körperteil zu groß wird, sondern genau das, was bei dir gemessen wurde: der Kindsbauch. Eine Folge dessen ist - zumindest in meinem Fall - dass in meinen Mutterpass eine Tabelle eingefügt wurde, in der die Entwicklung des kindlichen Bauchumfangs im Vergleich zur Körpergröße dokumentiert wird. Ausserdem bekomme ich seitdem bei jedem Frauenarzttermin einen Ultraschall, um eben die Entwicklung des Bauchumfangs engmaschig zu überwachen. Was ich dir noch verraten kann - falls diese Entwicklung bei dir tatsächlich auf einen Gestationsdiabetes zurückzuführen ist - ist, dass sich dieser vergrößerte Bauch tatsächlich durch entsprechende Behandlung relativieren lässt. Ich hatte gerade gestern wieder Ultraschall und bei meinem Baby ist das Verhältnis von Körper zu Bauch in den letzten drei Wochen wohl dank Diät und Insulin viel viel besser geworden. Es lohnt sich also, sich zu bemühen Liebe Grüße


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