Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Rötel-Titer 1:8

Frage: Rötel-Titer 1:8

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Guten Tag Herr Dr. Bluni, ich hatte bei meiner 1. Schwangerschaft vor 5 Jahren einen Rötel-Titer von 1:8, obwohl ich als Kind die Röteln hatte. Ich habe mich zwischenzeitlich 2x gegen MMR impfen lassen und war über- zeugt, den Rötelschutz jetzt zu haben. Leider habe ich heute erfahren, dass ich (12 SSW) trotz der Impfungen wieder nur einen Titer von 1:8 habe. Nun meine Frage: Meine 4,5 Jahre alte Tochter wurde routinemäßig gegen Röteln geimpft. Sie besucht einen Kindergarten. Sollte sie Kontakt zu einem mit Röteln infizierten Kind haben, kann sie die Röteln auch auf mich übertragen, wenn sie selbst nicht akut daran erkrankt?(Überträgerperson) Ab welcher SSW besteht keine Gefahr mehr für das ungeborene Kind, bei einer Infektion der Mutter mit Röteln? Ich danke Ihnen vielmals im Voraus für Ihre geschätzte Antwort. Mit freundlichen Grüßen


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Anni, 1. wenn die Tochter Immunität nach der Impfung besitzt, dann kann sie die Röteln auch nicht übertragen 2. bekannt ist, dass ein Titer auch nach vorher erfolgter Impfung schon mal fallen kann. Wenn hier das Labor einen nicht ausreichenden Titer bestätigt, bei dem nicht von einer Immunität auszugehen ist, dann ist es zu empfehlen, Kontakte zu bekanntermaßen erkrankten Personen meiden. Allerdings können z.B. von einem geimpften Kind keine Röteln übertragen werden. Weiterhin wird zwischen der 16.-18. SSW der Titer nochmals kontrolliert werden, um eine zwischenzeitliche Ansteckung oder Veränderung auszuschließen. Falls es dennoch einen Kontakt zu einer bekanntermaßen infizierten Person kam, sollten Sie Ihre/Ihren Frauenärztin/Frauenarzt kontaktieren. Besteht die Gefahr, dass eine Schwangere angesteckt wurde, muss der Antikörperstatus vom Arzt überprüft werden. Wegen der Schwere der zu erwartenden Missbildungen, wird bei nachgewiesener Infektion das weitere Vorgehen mit den Betroffenen diskutiert. Nach der Schwangerschaft wird bei nicht ausreichendem Immunschutz dazu geraten, sich erneut impfen zu lassen. Bei einer Infektion in den ersten vier Monaten der Schwangerschaft besteht die Gefahr, dass es zu Fehl- oder Totgeburten kommt oder dass das Ungeborene schwere bleibende Schäden davonträgt. In Deutschland werden jährlich etwa 80 - 100 Kinder geboren, die infolge der Rötelnerkrankung der Mutter unter Organ-Missbildungen oder auch -Mehrfachmissbildungen leiden. 50 % von ihnen haben Schäden am Herzen, 60 % an den Augen und 60-70 % an den Ohren; bei 45 % von ihnen ist das Gehirn betroffen. Bei fehlender Immunität sollte eine Antikörperkontrolle bis zur 17.SSW erfolgen. Die Infektionsrate beträgt bei fehlender Immunität ansonsten in der 13. bis 14. SSW noch 54% und 25-30% zum Ende des zweiten Schwangerschaftsdrittels. VB


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