Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

PCO-Syndrom

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: PCO-Syndrom

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Hallo Herr Dr. Bluni, bei mir wurde pco festgestellt. Ist das richtig das man da überhaupt keinen Eisprung hat oder ist das unterschiedlich? Danke für Ihre Antwort Lg


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, 1. nein, das muss nicht bedeuten, dass gar keine Eisprung stattfindet. Hier gibt es sicher unterschiedliche Verläufe. 2. Das Syndrom der polyzystischen Ovarien (=PCO-Syndrom) steht für "viele Zysten" und damit wird der Zustand der Eierstöcke beschrieben. Es sind viele kleine Eibläschen, die nicht heranreifen können und vorzeitig verkümmern. Erhöhte Spiegel männlicher Hormone verhindern das Heranreifen der Follikel. Es kann hier auch zum Ausbleiben der Regel oder zu längeren Pausen zwischen den Regelblutungen kommen. Im Ultraschall sind die Eierstöcke meist vergrößert und laborchemisch lassen sich hormonelle Veränderungen feststellen. Bei Frauen mit einem PCO-Syndrom findet sich häufig ein Übergewicht (Adipostitas) und hierdurch kommt es zu einer verstärkten Bildung männlicher Hormone. Diese werden im Fettgewebe zu Östrogenprodukten umgewandelt, was im Gehirn dann zu einer erhöhten Produktion des Steuerhormons LH (eisprungauslösendes Hormon) führt, da die Hirnanhangsdrüse wegen der Östrogene nun meint, den Eisprung auslösen zu müssen. Der so entstandene Kreislauf ist praktisch ohne eine medikamentöse Behandlung nicht zu durchbrechen, wobei die Gewichtsreduktion hier eine Ausgangsvoraussetzung ist. In diesem Zusammenhang deuten Untersuchungen darauf hin, daß eine Störung im Zuckerstoffwechsel ein Grund für die Entstehung des PCO sein könnte. Diesen Mechanismus nennt man Insulinresistenz. Das von der Bauchspeicheldrüse gebildete Hormon Insulin wirkt hier nicht ausreichend an den Rezeptoren der zuckerverarbeitenden Gewebe. Die Ähnlichkeit des Insulins mit dem "Insulin-like Growthfactor (IGF)", der maßgeblich an der hormonellen Steuerung des Eierstocks beteiligt ist, führt bei einem Insulinüberschuß zu Störungen der Eierstocksfunktion. Der Überschuß des Insulins entsteht, weil das zuckerverarbeitende Gewebe ja nicht ausreichend auf das Insulin reagiert und die Bauchspeicheldrüse zum Ausgleich mehr von diesem Hormon ausschüttet. Solche Zusammenhänge entstehen ebenfalls bei übergewichtigen Patientinnen häufiger als bei schlanken Frauen. Therapeutisch werden die Eierstöcke und die Hirnanhangsdrüse außer "Gefecht" gesetzt, um regelmäßige Blutungen herbeizuführen. Dies geschieht meist mit einer Pille. Dies geschieht zur Unterbrechung des oben beschriebenen Kreislaufs. Darüber hinaus hat man weitere hormonelle Möglichkeiten zur Senkung des Spiegels der männlichen Hormone und zur Auslösung eines Eisprungs. Bei einem zu hohen Insulinspiegel würde man zusätzlich insulinsenkende Medikamente verabreichen. VB


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Hallo Wüstenblume, ich möchte Dir einfach nur Mut machen: Bei mir wurde das PCO vor einigen Jahren diagnostiziert und ich hatte auch furchtbar Angst keine Kinder bekommen zu können. Die Ärzte (und ich war bei vielen!) sagten bei mir könne gar kein Eisprung mehr stattfinden weil alles schon total voller Zysten wäre. Und dann bin ich 2005 schwanger geworden und konnte mein Glück nicht fassen. Und nun, 3 Jahre später, erwarte ich mein 2. Baby. Ohne Hormontherapie, ist einfach so passiert. Manchmal wissen selbst die Besten nicht alles! Also, hab Hoffnung und laß Dich gut beraten! Ich wünsche Dir alles Gute!


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Hallo Wüstenblume Mir ging es genau gleich wie sylvimausl. Auch bei mir wurde das PCO-Syndrom diagnostiziert. Mein Arzt wollte mir Metformin verschreiben. Ich beschloss aber, damit noch etwas zu warten und ês einfach mal auf mich zukommen zu lassen. Und siehe da: Ich wurde schon nach 2 Monaten schwanger und bin momentan in der 5.Woche. @ sylvimausl: Musstest du in deiner Schwangerschaft etwas Spezielles beachten? Ist alles gut gegangen? Mache mir etwas Sorgen... Liebe Grüsse


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