Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Kurzer Zervix = Frühgeburtsrisiko

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Kurzer Zervix = Frühgeburtsrisiko

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Hallo Hr. Bluni, nochmal kurz meine Vorgeschichte. Am 23. Dez hatte ich Schmerzen (14. Woche) bin zum FA der einen Zervix von 1,95 cm gemessen hat. Er hat mich gleich stationär ins KH aufnehmen lassen. Nach drei Std. wurde nochmal ein vaginaler US gemacht und der Zervix war 3,05 cm. Vor einer Woche (16. SSW) wurde ein Zervix von ca. 3,8 cm gemessen. Den nächsten FA-Termin hab ich dann auch erst wieder in 4 Wochen. Also müsste jetzt doch soweit fast wieder alles OK sein oder? Ist diese Zervixlänge noch in der Toleranzgrenze? Und bedeutet ein dieser Zervixbefund trotzdem noch eine Frühgeburtsbestrebung (also das das Kind früher kommen kann)? Reicht der FA-Termin in 4 Wochen wirklich aus? Hat ein Druck nach unten (den ich sehr oft habe) etwas mit der Zervixverkürzung zu tun? Dankeschön und ein schönes WE Michèle


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Michèle, 1. physiologischerweise verkürzt sich der Gebärmutterhals gegen Ende der Schwangerschaft immer, was ein Zeichen dafür ist, dass sich die Gebärmutter auf die Geburt vorbereitet. Kommt es jedoch früh zu einer Verkürzung deutlich vor der 34. SSW, dann bedeutet dieses, je nach Ausprägung eine Risikoerhöhung für eine Frühgeburt. Diese Verkürzung wird durch eine vorzeitige Wehentätigkeit hervorgerufen, wobei die genauen Entstehungsmechanismen bis heute nicht eindeutig geklärt sind. Eine bakterielle Besiedlung ist sicher nur eine Erklärung. Die Länge alleine lässt keine Rückschlüsse zu, außer, dass man sagen kann, dass eine Länge von weniger als 2,5 cm mit einem erhöhten Risiko der Frühgeburt einhergeht und deshalb entsprechende Empfehlungen und Maßnahmen ausgesprochen werden. Wichtig ist es, hier immer den Gesamtzusammenhang zu sehen: Sehr hilfreich ist es, wenn bekannt ist, ob Beschwerden, wie Kontraktionen oder vorzeitige Wehen vorliegen oder es Hinweise für eine Entzündung im Bereich der Scheide gibt. Eine solche Entzündung mit Bakterien kann hier der Auslöser sein. Besonders bedeutsam ist, inwiefern sich im vaginalen Ultraschall Hinweise auf eine bedeutende Verkürzung des Gebärmutterhalses, ggf. verbunden mit einer Trichterbildung finden. In einigen Fällen hilft die körperliche Schonung mit Verzicht auf Sport und Verkehr und die prophylaktische Einnahme von Magnesium. Dieses beruhigt die Gebärmutter. In anderen Fällen reichen diese Maßnahmen alleine aber nicht aus. Manchmal ist dann auch eine stationäre Behandlung notwendig. Wie hier für Ihre persönliche Situation das sinnvollste Vorgehen aussehen sollte, kann sicher Ihre behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt im Rahmen der Untersuchung beurteilen. Gegebenenfalls wird hier zur Entscheidungsfindung auch die Klinik mit einbezogen. 2. wenn es unter körperlicher SChonung zu einer Normalisierung auf fast 4 Zentimeter gekommen ist, dann wäre dieses sehr hoffnungsvoll und lässt erwarten, dass das Risiko der FRühgeburt erst einmal gebannt ist. 3. etwaige Beschwerden stehen nicht zwangsläufig mit der Verkürzung in Zusammenhang. DAzu stimmen Sie am besten mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt das für Sie beste Untersuchungsintervall ab. VB


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