Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Kaiserschnitt - normal oder sanft!? Unterschied? UND...

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Kaiserschnitt - normal oder sanft!? Unterschied? UND...

Mitglied inaktiv

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Lieber Herr Dr. Bluni, was ist der genaue Unterschied zwischen einem normalen KS und dem nach Misgav Ladach. In einer Unbiklinik hatte ich einen normalen Not-KS! Ich würde meine 2. Entbindung (von der ich ja jetzt noch nicht weiß, ob es wieder ein KS wird) danach richten, d.h. das KH danach aussuchen! Meine 2. Frage ist: Darf ich diesen Schwangerschaftstee auch in größeren Mengen trinken! Damit meine ich 1 Liter am Tag? Inhalt - von meiner Hebi empfohlen: Aber leider nicht wie viel.. Brennessel (Ausscheidung der Niere wird angeregt) 2) Frauenmantel (hormonelle Situation wird verbessert) 3) Himbeerblätter (Auflockerung des Gewebes) 4) Johanniskraut (nervenstärkend) 5) Melisse (beruhigend) 6) Schafgarbe (unterstützt Blutgerinnung) 7) Zinnkraut Vielen Dank für ihre Antwort!


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Anke, 1. Der Kaiserschnitt nach der Methode von MISGAV LADACH (sogenannter sanfter Kaiserschnitt) bietet gegenüber der herkömmlichen Methode wesentliche Vorteile. Entwickelt wurde er im MISGAV LADACH General Hospital in Jerusalem (Israel), woher dieser operative Eingriff auch seinen Namen hat. Ursprünglich war diese Form der Sectio für die Länder der Dritten Welt gedacht, da sie sehr schnell geht und Material sparend ist. Doch nach kurzer Zeit hatte man erkannt, dass diese Art des Kaiserschnittes generell für die Frauen Vorteile bietet. So kann die Operationszeit wesentlich verkürzt werden, es werden kaum Nerven oder Gefäße verletzt, das Kind wird sehr schnell entwickelt und dadurch nicht "mitnarkotisiert". Die Mütter erholen sich postoperativ sehr rasch und können demzufolge auch eher entlassen werden. Der Blutverlust ist wesentlich geringer als bei der herkömmlichen Methode Wie wird diese Art des Kaiserschnittes nun durchgeführt? Es wird zunächst wie gewohnt ein Querschnitt oberhalb der Schambehaarung gesetzt, wobei lediglich die Haut durchtrennt wird. Das subkutane Gewebe und die Faszie werden nur geschlitzt und dann stumpf gedehnt, dadurch bleiben die entsprechenden Blutgefäße und Nervenbahnen erhalten. Die Muskulatur wird ebenfalls stumpf auseinander gedrängt, das Bauchfell (Peritoneum) nur mit der Schere geschlitzt und ebenfalls stumpf eröffnet. Es wird kein Rahmen zum Halten der Bauchdecken eingesetzt. Die Darmschlingen werden nicht wie bei der herkömmlichen Methode mit einem Bauchtuch abgestopft. Die Harnblase wird nicht wie üblich vom unteren Uterinsegment abgeschoben, sondern man geht etwas oberhalb der Blase in die Gebärmutter ein, indem ein kleiner Schnitt gesetzt wird, der dann stumpf gedehnt wird. Die sich anschließende Entwicklung des Kindes geschieht wie immer und bereitet keine Probleme. Nach dem Abnabeln und der Entfernung des Mutterkuchens wird die Gebärmutter vor die Bauchdecke gelegt und mit einem einzigen langen Faden wieder zugenäht. Weitere Nähte werden nicht gelegt. Das Bauchfell, welches sonst über die Wunde gezogen wird, bleibt offen. Anschließend werden Blut und Fruchtwasserreste aus dem Bauch entfernt und der Uterus wieder in die Bauchhöhle zurück verlagert. Das Bauchfell der Bauchdecke, die Muskulatur und das subkutane Fettgewebe werden nicht genäht. Es wird nur eine zweite fortlaufende Naht zur Vereinigung der Faszie gesetzt, die Haut wird üblicherweise getackert. Der gesamte Eingriff ist in ca. 15 Minuten gegenüber bisher 30 bis 50 Minuten absolviert. Vorteile des "sanften" Kaiserschnittes nach MISGAV LADACH sind also: Verkürzung der Operationsdauer. Geringerer Blutverlust, da Blutgefäße nicht oder kaum durchtrennt werden. Schonung der Nervenbahnen. Die Bauchdecken werden weniger malträtiert. Ein Blasenkatheter ist anschließend nicht oder kaum notwendig und kann spätestens am nächsten Tag wieder entfernt werden. Geringerer Schmerzmittelbedarf. Früheres Einsetzen der Darmtätigkeit, dadurch kann sehr rasch wieder normale Nahrung aufgenommen werden. Insgesamt sehr viel schnellere Erholung der Frauen und demzufolge frühere Entlassung möglich 2.In der von der Hebamme empfohlenen Menge sind Himbeerblätter-und Frauenmanteltee erlaubt. Auch mal Melissetee. Entwässernde Maßnahmen mit Brennesseltee sollten unterlassen werden. Dafür gibt es keine Indikation. Zu den anderen Tees kann ich so nichts sagen. VB


Mitglied inaktiv

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Der Schwangerschaftstee setzt sich aus gleichen TEilen der 7 Bestandteile zusammen. Es sollten 2 bis 3 Tassen Tee täglich getrunken werden. Nicht mehr, weil sich sonst die Wirkung ins Gegenteil umkehren kann. Frauenmantel wird zur Unterstützung der hormonellen Sitaution getrunken. Himbeerblättertee wird zur Auflockerung der Muskulatur im kleinen Becken getrunken. Brennesselkraut und Zinnkraut regen den die Nierenausscheidung an. Johanniskraut wirkt nervenstärkend. Melissenblätter wirken beruhigend. Brennesselblätter verbessern die Eisenresorbtion im Blut. Schafgarbenkraut unterstützt die Blutgerinnung. Am besten lässt Du Dir den Tee in der Apotheke mischen. 5 gr je Zutat reichen für eine ganze Weile aus. Liebe Grüße unsi


Mitglied inaktiv

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Kann grundsätzlich den Ladach Kaiserschnitt empfehlen. Hatte vor 5 Jahren einen und war wirklich schnell auf den Beinen (ohne Schläuche und co). Die Narbe ist nicht zu sehen. Allerdings ist der Bereich rumdum wulstig und das Gewebe verhärtet, die Oberfläche taub (aber das soll auch bei normaler Sectio manchmal so sein).


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

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