Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Ist mein Baby viel zu groß für das Schwangerschaftsalter?

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Ist mein Baby viel zu groß für das Schwangerschaftsalter?

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Hallo Herr Dr.Bluni, ich hatte heute wieder eine Vorsorge, meinem Baby geht es prima aber mein Doc meinte das der Kleine nicht am Hungertuch nagen muss und das er seiner Zeit vorraus wäre. Natürlich wollte ich wissen wie groß mein Baby jetzt ist und er sagte, dass es in etwa 30cm misst! Ich bin doch aber erst in der 20+3SSW!! Mein kleiner Sohn, der letztes Jahr in der 38SSW geboren wurde, kam mit einem Gewicht von 4380g und einer Größe von 56cm auf die Welt. Mein Kleiner blieb stecken, es sollte sogar ein Notkaiserschnitt gemacht werden. Letztendlich kam mein Sohn direkt nach der Geburt auf die Säuglingsintensivstation. Seine Zuckerwerte waren erhöht, er hatte Atemprobleme und an sich war er einfach nur gestresst und total fertig. Mein Arzt (der nicht der selbe ist der mich in der letzten Schwangerschaft betreute) weiss davon und deshalb ließ er mich vor 4 Wochen schon einen Zuckertest machen. Mein Zucker lag nüchtern bei 89mg/dl und nach dem Test bei 180mg/dl. Dies wäre zu hoch und deshalb sollte ich den Test heute wiederholen, diesmal lag der Wert nüchtern bei 92mg/dl und nach Test bei 149mg/dl. Der Wert wäre somit ok und es bestünde keine Gefahr für mich bzw das Baby. Aber natürlich mache ich mir große Sorgen, mein Baby hat noch 18 Wochen bis zur Geburt und ist jetzt schon so groß. Ich habe Angst das es bei Geburt wieder solche komplikationen für mich und den Kleinen gibt wie letztes mal. Ich esse auch nicht zuviel, im gegenteil ich essen nach wie vor ganz normal, eher weniger weil ich zuerst den Norovirus und knapp darauf die Grippe hatte, wodurch ich nur bedingt essen konnte. Hab bei meinem Sohn letztes Jahr sogar ganze 10kg abgenommen und bei der jetzigen Schwangerschaft auch nur 1kg zum Startgewicht zugenommen. Ich mache mir sehr große Sorgen. Ist die größe meines Babys nicht wirklich zu viel für dieses Schwangerschaftsalter? Kann ich Zucker durch die neuen Werte wirklich komplett ausschließen? Ich bin völlig verunsichert und habe Angst! Liebe Grüße Steffi


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Steffi, 1. wenn Sie einmal mal auf die Seite http://www.rund-ums-baby.de/40_wochen/bilder_und_daten.htm gehen, finden Sie Bilder und Daten zum Verlauf der Schwangerschaft. Dort sind die jeweiligen Mittelwerte der wichtigsten Ultraschallmaße zu finden. Dabei kann es natürlich immer mal Abweichungen nach oben oder unten geben. Kleinere Abweichungen von etwa einer Woche sind häufig harmlos und nicht beanstandenswert Allerdings empfiehlt es sich, bei solchen Abweichungen zunächst die untersuchende Frauenärztin oder Frauenarzt zu fragen, da nur sie / er zum individuellen Verlauf und zur individuellen Interpretation der Ultraschallwerte eine Auskunft geben kann. Eine Interpretation vorgegebener Werte, ohne, dass man den Gesamtzusammenhang und den Ultraschallbefund kennt, kann ein Außenstehender allerdings nicht vornehmen. Dieses sollte und kann auch nur der durchführende Arzt. Dieses allein schon deshalb, um Missinterpretationen, die sich hier ergeben können, zu vermeiden. Vielen Dank für Ihr Verständnis. 2. gewisse Differenzen im Ultraschall können sich natürlich zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft ergeben, ohne dass dem automatisch eine klinische Bedeutung zukommen muss. Wichtig ist die Ausprägung der Differenz, ob sie schon immer da war und die Tatsache, ob diese Differenz im Laufe der Zeit zunimmt. Zeigen sich erhebliche Differenzen in den Messungen oder in dem ein oder anderen Maß und war die frühe Berechnung des Schwangerschaftsalters korrekt, ist immer die Frage, warum das Kind kleiner oder größer (=leichter oder schwerer!) ist bzw. warum das ein oder andere Maß deutlich abweicht und je nach Ausprägung würde man einen solchen Befund kurzfristig kontrollieren und bei erheblicher Abweichung die genaue Ursache abklären. Sicher können große Eltern schon mal ein insgesamt schwereres Kind bekommen, wie auch umgekehrt. Bei Kindern, die der Zeit deutlich voraus sind, wäre aber auch - wie schon geplant - ein Schwangerschaftsdiabetes auszuschließen. Sofern der Test auf Schwangerschaftsdiabetes negativ ausgefallen ist, kann je nach verstrichener Zeit dieser schon noch einmal wiederholt werden. Am besten durch einen Diabetologen. Dabei zeigt uns die weitere Kontrolle im US, wie es sich mit dem Wachstum verhält. Andere Ursachen beim Kind kann sonst nur der Ultraschallspezialist einschätzen. Bei solchen Abweichung muss auch immer daran gedacht werden, ob zu Beginn der Schwangerschaft das Schwangerschaftsalter optimal berechnet wurde. 3. häufig schlägt der Test auf Schwangerschaftsdiabetes vor der 24. SSW gar nicht an und aus diesem Grund sollte er dann, wenn er bisher negativ war, wiederholt werden. Dieses am besten in einer diabetologischen Schwerpunkteinrichtung. 4. Nach den offiziellen Vorgaben " Diagnostik und Therapie des Gestationsdiabetes" liegt nach einer Belastung mit 75 Gramm Glucose ein Gestationsdiabetes (GDM) vor, wenn mindestens zwei der folgenden drei Grenzwerte erreicht oder überschritten werden (Werte aus dem kapillärem Vollblut) nüchtern: größer/gleich 90 mg/dl nach 1 Std: größer/gleich 180 mg/dl nach 2 Std :größer/gleich 155 mg/dl Erreicht oder überschreitet nur ein Wert die oben angegebenen Grenzen, so liegt definitionsgemäß eine eingeschränkte Glucosetoleranz (IGT) vor, diese wird, bezogen auf die Behandlungsbedürftigkeit, wie ein diagnostizierter GDM gewertet. In dem Fall ist es in jedem ratsam, dass die betroffene Schwangere dann in einer diabetologischen Schwerpunktambulanz zur weiteren Abklärung und Therapieempfehlung vorgestellt wird. 5. mit einem Nüchternblutzucker von über 90 mg/dl würden Sie demzufolge diese Kriterien erfüllen! 6. zur Berechnung der Länge des Kindes gibt es nur eine allgemeine Formel, denn nach dem dritten Monat wird man mit dem Ultraschall kaum mehr die genaue Länge des Kindes bestimmen können, da man nur einen kleinen Bildausschnitt hat: bis zum 5. Monat die Anzahl der Monate zum Quadrat nehmen und dann ab dem 5. Monat mal fünf nehmen. Dann hat man die ungefähre Größe in Zentimetern. Es geht auch, wenn man im letzten SS-Drittel die Länge des Femur FL=Oberschenkelknochen mal sieben nimmt. 7. gibt es bei der Frau in der Vorgeschichte schon ein oder mehrere Kinder über 4000 Gramm, oder zeigt sich im Verlauf einer Schwangerschaft, dass das Kind hinsichtlich des Gewichtes deutlich über der Norm liegt, für die Größe der Frau besonders schwer ist, die 4000 Gramm-Marke erreicht, oder gar überschritten wird, ist es in diesen Fällen sehr sinnvoll, auch die Möglichkeit eines Schwangerschafts-Diabetes frühzeitig auszuschließen und ggf. via Frauenärztin/Frauenarzt mit der Frauenklinik rechtzeitig im Rahmen eines Geburtsplanungsgespräches (etwa ab der 36. SSW) über den Entbindungsmodus schon im Vorfeld zu sprechen, gerade, um zu vermeiden, dass es unter der Geburt zu Problemen kommt, die man dann mit einem primären Kaiserschnitt umgehen kann. Hier sollten dann die Risiken: primärer Kaiserschnitt gegen die spontane Geburt eines besonders schweren Kindes nach Kaiserschnitt abgewogen werden und die Fragen des Entbindungsmodus erörtert werden. VB


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