Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Ich brauche dringend mal einen Rat!

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Frage: Ich brauche dringend mal einen Rat!

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Hallo, ich bin in der 8. SW und habe eine 3,5 jährige Tochter. Im Kindergarten sind in der Nachbargruppe Ringelröteln aufgetreten, die bekanntlich für Schwangere ein hohes Risiko bedeuten. Da die Inkubationszeit 18 Tage beträgt, kann man also nicht sagen, ob sich auch andere Kinder bzw. sich das eigene Kind auch angesteckt hat. Auch weiß ich nicht, ob unsere Tochter schon die Ringelröteln hatte. Mein FA meint ich soll unsere Tochter sofort aus dem Kindergarten rausnehmen. Mein Hausarzt sagt, das Ansteckungsrisiko sei gering und wenn, dann auch beim Einkaufen etc. gegeben und er würde an meiner Stelle unsere Tochter ganz normal in den Kindergarten bringen. Unsere Tochter hat heute Morgen sehr geweint, weil sie nicht in den Kindergarten durfte. Ich bin hin- und hergerissen und weiß überhaupt nicht was ich tun soll. Ich möchte nicht übervorsichtig sein zumal unsere Tochter bis Ende Mai nicht in den Kindergarten gehen dürfte und die Ansteckungsphase dann auch nicht unbedingt vorbei sein muss. Was soll ich tun? Viele Grüße Lana


Dr. med. Vincenzo Bluni

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hallo Lana, wenn die werdende Mutter jegliches Risiko vermeiden möchte, dann behält sie das Kind daheim! Dieses muss aber allein sie entscheiden. Der Erreger der Ringelröteln ist das Parvovirus Typ 19.Nicht zu verwechseln mit dem Rötelnvirus, das die Röteln verursacht. Fetale Komplikationen treten hauptsächlich bei mütterlicher Infektion gegen Ende des 1. Trimenons und im 2. Trimenon auf. Hierzu gehören Wassereinlagerung (in ca. 10-15% der akut infizierten Schwangeren) und in seltenen Fällen eine Fehlgeburt. Sollte die Schwangere Kontakt zu einer Person mit Ringelröteln gehabt haben, sollte bei der betroffenen Schwangeren der Titer bestimmt werden, wenn er negativ ist, sollte er nach 2-4 Wochen aber noch mal wiederholt werden. Im Falle einer Ansteckung der Schwangeren, sollte sie den Titer abwarten, denn der kann eine genauere Aussage über ihre Abwehrlage geben. Im letzten Teil der Schwangerschaft sind kaum mehr Folgen für das Kind zu erwarten. Das Intervall zwischen mütterlicher Infektion und der der kindlichen Komplikation kann zwischen 2 bis 17 Wochen variieren, beträgt aber in 80% zwei bis vier Wochen. Eine Impfung gibt es in diesem Fall nicht. Hat die Schwangere nachgewiesenermaßen Immunität dann hält diese erfahrungsgemäß zeitlebens an. Wichtig: es sind keine eigentlichen Fehlbildungen, wie bei der Rötelninfektion, die hervorgerufen werden, sondern .es kann beim Kind infolge der Ringelrötelninfektion zu extremer Blutarmut kommen. Dieses kann dazu führen, dass Blutübertragungen beim Ungeborenen notwendig werden. Im Fall einer Infektion sind über mehrere Wochen engmaschige Ultraschallkontrollen durch einen entsprechend erfahrenen Pränataldiagnostiker sinnvoll, um zu sehen, ob es zu Wassereinlagerungen beim Kind kommt. VB


Mitglied inaktiv

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Hallo Lana, ich hatte genau dasselbe Problem. Weil die Ringelröteln aber ständig und immer mal wieder im Kiga auftreten, hatte ich irgendwann keine Lust mehr, nun dauernd Angst haben zu müssen und meine Tochter aus dem Kiga zu halten (habe ich anfangs auch immer gemacht; es müssen dann aber jedesmal mind. drei Wochen sein, denn 20 Tage beträgt max. die Inkubationszeit. Erkrankt ein weiteres Kind, verlängert sich diese Zeit wiederum um 20 Tage etc.). Die für mich beste Lösung: Beim Frauenarzt einmal Blut abgeben und nachgucken lassen, ob man nicht doch immun ist. 50 Prozent aller Erwachsenen hatten nämlich bereits (oft unbemerkt) als Kind Ringelröteln (Parvovirus 19). Ich selbst war ganz sicher, dass ich nicht immun bin, denn meine Mutter hatte das Wort Ringelröteln noch nie gehört. Tja, und dann stellte sich heraus, dass ich sie doch schon hatte und längst immun bin :-) Seitdem kann ich ohne zu zittern jede neue Ringelröteln-Epidemie im Kiga gelassen ignorieren. Wenn im Kiga aktuell Ringelröteln aufgetreten sind, bezahlt die Krankenkasse diesen Bluttest. Der Titer zeigt dabei zweierlei: Ob man jemals im Leben Ringelröteln hatte und ob man gerade akut mit Ringelröteln infiziert ist. Letzteres kann man erst einige Tage nach Auftreten der Fälle testen. Ersteres dagegen jederzeit und ganz unabhängig davon. Oft erübrigt der Test dann weitere Sorgen, das ging im Schwangeren-Forum in den letzten Wochen fast allen Frauen so, die sich haben testen lassen. Liebe Grüße, Mimi


Mitglied inaktiv

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hallo, hat dein FA keine RR abgenommen um zu bestimmen ob du die schon hattest? Bitte nicht verwechseln mit den normalen Röteln. Letztendlich kannste deine Tochter dohc nicht einsperren. Sorry aber sie sofort aus dem KIGA zu nehmen sehe ich nicht vernünftig an. Denn sie kann sich überall anstecken, dann darf sie nichtg mehr mit raus und du auch nicht. Meine Jungs hatte die in meiner letzten SS und sich übrigens NICHT im KIGA angesteckt, sondern beim spielen mit einem freund, den sie genau da gerade mal 1 mal im monat gesehn hatten. Im KIGA waren außer meinen Jungs keine weiteren Fälle, weils normalerweise auch icht so hochansteckend ist. Laß den titer bei dir abnehmen und falls du noch keine RR hattest (die meisten wissen gar nicht das sie die hatten) und deine tochter und auch du euch anstecken solltest, dann muß die SS halt engmaschiger Kontrolliert werden. Gefährlich sind die RR übrigens eher im 2. ss drittel am meisten. viele grüße tine


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