Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

hoher Blutdruck

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: hoher Blutdruck

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Sehr geehrter Dr.Bluni! Bin in der 10.SSW und nehme seit Beginn, wie auch schon vorher und bei meiner ersten Schwangerschaft Atenolol. Mein Frauenarzt meint ich kann es weiter nehmen, bin jedoch verunsichert, ob nicht Metoprolol die bessere Wahl wäre. Wäre dies denn noch früh genug, habe gelesen (arbeite in einer Apo) dass Atenolol im Gegensatz zu Metoprolol eher zu einer intrauterinen Wachstumsverzögerung führt. Stimmt das? Es sind doch beides Betarezeptorenblocker. Bis jetzt ist der Embryo was das Wachstum angeht genau in der Norm. Kann man bei einem sofortigen Wechsel zu einem anderen Medikament sagen, dass noch kein Schaden was die Wachstumsverzögerung angeht entstanden ist? Bin sehr besorgt um die Gesundheit meines Babys. Ich vertraue meinem Frauenarzt grundsätzlich schon, aber er sieht eben nur in der roten Liste nach und sagt es wär alles ok mit Atenolol und bei der früheren SS wäre ja auch nichts passiert. Das beruhigt mich leider nicht wirklich! Wieviel mg Magnesium pro Tag wären denn nötig zur Behandlung von Bluthochdrock? Noch eine allerletzte Frage: ab welcher Systole/Diastole ist die Gabe eines Blutdrucksenkers denn überhaupt nötig? Jetzt schon mal vielen, vielen Dank für die Antworten, kann durch die momentanen Sorgen meine SS leider noch nicht genießen. Sandra


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Sandra, 1. bei einem hohen Blutdruck in der Schwangerschaft ist immer zu unterscheiden zwischen dem Blutdruck, der schon vor der Schwangerschaft erhöht war und behandelt werden musste und einem zu hoher Blutdruck, der erst mit der Schwangerschaft entstanden ist. Dabei ist ein Blutdruck von 140/90 zunächst als grenzwertig zu anzusehen und dieses kann auch immer nur im Gesamtzusammenhang beurteilt werden. Wichtig ist, dass die Betrachtung einzelner Werte hier oft nicht weiterhilft. Bei einem isoliert grenzwertigem Blutdruck kann häufig schon ausreichende Ruhe die beste Therapie sein. Da ein zu hoher Blutdruck in der Schwangerschaft erhebliche Risiken für Mutter und Kind mit sich bringt, ist eine gute Überwachung und eventuelle Therapie notwendig und hier gibt es mittlerweile auch relativ klare Vorgaben hinsichtlich des Vorgehens in der Diagnostik und Therapie. Es ist sehr wichtig, den Blutdruck richtig eingestellt zu lassen und sich zunächst beim behandelnden Frauenarzt/ärztin darüber zu informieren, was die Frau vorsorglich machen kann (Gewichtskontrolle, Magnesium, Ruhe) und was Warnhinweise sind. Hier wird dann sicher auch der zuständige Internist/Hausarzt involviert, wobei man eben auch internistische Ursachen(z.B. Niere) ausschließen wird. 2. bei der Anwendung von Betablockern in der Schwangerschaft liegen für den Wirkstoff Metoprolol größere Erfahrungen vor und es hat sich in umfangreichen, kontrollierten Untersuchungen als sicher erwiesen, auch wenn ein Warnhinweis im Beipackzettel steht. Zur Vermeidung von perinatalen Komplikationen sollte die Therapie ca 48-72 Std vor der Geburt abgesetzt werden. 3. bei einer Frau mit hohem Blutdruck ist es in jedem Fall sinnvoll zumindest einmal in der Schwangerschaft einen Doppler durchführen zu lassen, um rechtzeitig auf eine veränderte Versorgungslage des Kindes Hinweise zu erhalten. 4. bei der Magnesiumsubstitution erwies sich eine Dosierung von 15 mmol oder 300 mg pro Tag als wirksam und sicher. Die Dosis kann meist ohne Bedenken gesteigert werden. Einzige Nebenwirkung wäre dann bei zu hoher Dosis Durchfall. Die manchmal noch vertretene Ansicht, Magnesium etwa ab der 37. SSW absetzen zu müssen, weil es vielleicht die Geburt verzögern würde, ist mittlerweile überholt. VB


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