Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Gewünschter Kaiserschnitt

Frage: Gewünschter Kaiserschnitt

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Sehr geehrter Herr Bluni, ich habe eine Frage zu dem gewünschten Kaiserschnitt. Ich habe bereits einen Kaiserschnitt hinter mir da ich einen Sohn habe der 4 Jahre alt ist. Dieser Kaiserschnitt war notwendig da mein Sohn in Steißlage lag und ich nichts riskieren wollte weil man ja so viel darüber hört und der Doktor der mich damals beraten hat, hatte mir auch nicht wirklich sehr viel Mut gemacht. Aber darum geht es ja nicht. Ich möchte nun gern noch ein weiteres Kind, möchte es aber nicht normal zur Welt bringen weil ich mich dazu einfach nicht in der Lage fühle und möchte daher gern wissen was bei einem gewünschten Kaiserschnitt zu beachten ist oder ob es viele Komplikationen geben könnte weil ich bereits einen Kaiserschnitt hatte?! Außerdem wäre dann noch die Frage nach den Kosten für einen gewünschten Kaiserschnitt?! Ich hoffe auf baldige Antwort. Mit freundlichen Grüßen Daisy1987


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Daisy, was den Wunsch nach einem primären Kaiserschnitt angeht, steht man dem unter Beachtung der notwendigen Aufklärung immer offener gegenüber und noch wird dieses wohl auch durch die Krankenkassen (noch) stillschweigend geduldet. Und dieses auch bei doch deutlich höheren Kosten gegenüber einer Spontangeburt und zu Lasten der anderen Beitragszahler(innen) einer Krankenversicherung. Jedoch gibt es hier seitens der Versicherungswirtschaft auch noch keine klare Leitlinie. Was den planmäßigen Kaiserschnitt auf Wunsch angeht, der ohne eindeutige Indikation anstatt einer Spontanentbindung erfolgen soll, kann man dazu folgendes ausführen: Ein solcher Wunsch ist nicht verwerflich, und in der letzten Zeit ist diese Frage und dieses Bedürfnis der Frauen in der Fachwelt ein häufig diskutiertes Thema. Die Wunschsectio ist strafrechtlich und zivilrechtlich trotz fehlender medizinischer Indikation bei ordnungsgemäßer, intensiver Aufklärung der Schwangeren nicht sittenwidrig und daher rechtmäßig. Zu dieser Aussage gelangte Prof. Klaus Ulsenheimer in seinem Beitrag zur rechtlichen Würdigung eines solchen medizinisch nicht indizierten Eingriffs auf der gemeinsamen Tagung der bayerischen und österreichischen Frauenärzte in München. Dabei sind allerdings besonders hohe Ansprüche an die Einsichtsfähigkeit der Schwangeren zu stellen, weil es sich hier zunächst um eine nicht mit einem Heileingriff zu rechtfertigende Körperverletzung handelt. Aus juristischer Sicht gilt grundsätzlich: Je schwächer die medizinische Indikation, desto intensiver muß die Aufklärung des Patienten sein. Sicher vertreten mittlerweile viele der renommierten Fachvertreter die Ansicht, dass man dem Wunsch nach einem primären Kaiserschnitt unter der Voraussetzung der ausführlichen Risiken für die Patientin, nachgeben sollte und das hier nichts dagegen spricht. Es wäre allerdings sicher vermessen, alle Frauen jetzt nur noch per Kaiserschnitt zu entbinden - ganz der Devise einiger amerikanischer Fanatiker folgend: "preserve your love channel, take a cesaerian". Zu deutsch: "erhalte Deinen Liebeskanal, lass gleich einen Kaiserschnitt machen" In wissenschaftlichen Untersuchungen wurde zwar nachgewiesen, dass der Kaiserschnitt den Senkungsbeschwerden vorbeugen kann, deshalb sollten aber nicht alle Frauen gleich auf den Kaiserschnitt zurückgreifen, auch wenn er nicht unbedingt indiziert ist. Über die Risiken sollte die Frau sich in der Klinik entsprechend aufklären lassen. Deshalb ist es empfehlenswert, dieses mit der Frauenärztin /Frauenarzt und so ab der 30. SSW auch mit der Entbindungsklinik abzusprechen. Nicht zu vergessen ist aber das für die Mutter erhöhte Risiko bei einem Kaiserschnitt: Nach der bayerischen Perinatalerhebung lag die Kaiserschnittletalität (Müttersterbefälle in ursächlichem Zusammenhang) in 1989 - 1994 bei 0,13 o/oo (Promille), die Letalität bei Vaginalgeburt bei 0,024 o/oo. Demnach war in diesem Zeitraum die mütterliche Sectio-Sterblichkeit bei vor dem Eingriff gesunden Schwangeren in dieser Erhebung um den Faktor 6-7 höher, als bei gesunden, vaginal entbundenen Frauen. Studien zeigen im Übrigen, dass Frauen nach einem Kaiserschnitt ein doppelt so hohes Risiko für eine Totgeburt haben. Und dieses unabhängig vom Grund für den Kaiserschnitt. VB


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du musst dir keine gedanken machen - zustand nach sectio (also schon mal einen kaiserschnitt gehabt zu haben) gilt als indikation (medizinischen grund) für eine erneute sectio. die kosten trägt somit die kasse. das risiko einer natuerlichen geburt ist nach kaiserschnitt minimal erhöht, für mutter und kind (zb ruptur der narbe, sehr selten). allerdings ist auch der 2. kaiserschnitt meist schwieriger als der erste, weil es in der regel etwas verwachsungen gegeben hat. das heisst, es blutet manchmal etwas mehr und die wundheilung ist meist ein wenig schmerzhafter. wenn du allerdings noch mehr kinder haben willst, solltest du es unbedingt normal versuchen - sehr oft den bauch aufzuschneiden wird schliesslich doch irgendwann gefährlich.


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Hallo tigger, naja meine Frauenärztin von damals hat mir gesagt das ich viel zu eng bin um Kinder zu bekommen und auch die Klinik in der ich damals den Kaiserschnitt habe machen lassen war dieser Ansicht. Da ich gewechselt habe und nun bei einer anderen Frauenärztin bin habe ich Ihr davon erzählt aber sie hat es nicht für wirklich wichtig empfunden und gesagt das es trotzdem normal geht und von daher bin ich ziemlich verunsichert. Die Narbe von damals is schon kaum noch zu sehen und Sie tut auch nicht mehr so weh wie noch vor einem Jahr aber trotzdem ist man verdammt verunsichert da man ja nicht das Leben des Kindes noch sein eigenes gefährden will. Außerdem wäre das zweite Kind für mich auch das letzte, den ich finde 2 Kinder reichen völlig aus!!! Deswegen hatte ich mir auch überlegt mich danach dicht zu machen, so zu sagen aber so jung wie ich bin macht das sowieso kein Arzt. Also muss man erstmal weiter Geld für Verhütung ausgeben!!! :) Aber danke erstmal für die Antwort tigger!!! Grüße


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