Mitglied inaktiv
Guten morgen Herr Dr. Bluni, heute habe ich auch mal wieder eine Frage an Sie: Ich hatte gestern einen Glukose-Test bei meinem FA. Leider hat er mir zum Ergebnis nicht so viel gesagt, nur ich sollte mit meinem Hausarzt sprechen bzgl. einer entspr. Ernährungsumstellung (Diät). Die Werte waren wie folgt: nüchtern: 77 nach 60 min,: 198 nach 120 min: 112 Leider spricht Herr Dr. oftmals etwas unverständlich (Ausländer). Aber laut der Packungsbeilage in der Glukoselösung liegt keine Gestationsdiabetes vor. Können Sie mir sagen, was ich zukünftig beachten sollte? (mein Hausarzt hat noch Urlaub) Was können diese Werte für mein Baby bedeuten? Zur Zeit geht es dem Kind noch super, es ist fit, und absolut zeitgerecht entwickelt (lt. dem Doc.) Vielen Dank für Ihre Mühe und schöne Grüße aus Geveslberg nach Ennepetal :-)
Hallo, 1. bei solchen Ergebnissen eines zweistündig durchgeführten oralen Glucosetoleranztestes kann es schon mal, wenn er nicht unter standardisierten Bedingungen durchgeführt wird und die Blutkontrollen auch nicht, wie in den Leitlinien vorgesehenen, unter laborchemischen Bedingungen bestimmt wurden, zu entsprechenden Abweichungen kommen. 2. Beim oralen Glucosetoleranztest (oGTT) muss die Schwangere vor der Testung 9-12 Stunden nüchtern sein. Zu Beginn bekommt sie erstmalig Blut abgenommen (Nüchternblutzucker), dann erhält sie 300 ml einer Zuckerlösung mit 75 Gramm Glukose zu trinken. Nach einer und nach zwei Stunden wird erneut Blut zur Bestimmung des Blutzuckers abgenommen. In der Zwischenzeit verweilt sie in der Praxis. Nach den offiziellen Vorgaben " Diagnostik und Therapie des Gestationsdiabetes" liegt nach einer Belastung mit 75 Gramm Glucose ein Gestationsdiabetes (GDM) vor, wenn mindestens zwei der folgenden drei Grenzwerte erreicht oder überschritten werden (Werte aus dem kapillärem Vollblut) nüchtern: größer/gleich 90 mg/dl nach 1 Std: größer/gleich 180 mg/dl nach 2 Std :größer/gleich 155 mg/dl Erreicht oder überschreitet nur ein Wert die oben angegebenen Grenzen, so liegt definitionsgemäß eine eingeschränkte Glucosetoleranz (IGT) vor, diese wird, bezogen auf die Behandlungsbedürftigkeit, wie ein diagnostizierter GDM gewertet. In dem Fall ist es in jedem ratsam, dass die betroffene Schwangere dann in einer diabetologischen Schwerpunktambulanz zur weiteren Abklärung und Therapieempfehlung vorgestellt wird. 3. demzufolge wäre bei Ihnen der 1-Stundenwert auffällig, was bedeutet, dass Ihr Frauenarzt in Gevelsberg Sie in eine diabetologische Schwerpunkteinrichtung überweisen sollte, wo das Ergebnis entweder noch einmal überprüft wird, oder zunächst eine Ernährungsberatung erfolgen sollte in Kombination mit Blutzuckerkontrollen. 4. dieses reicht dann oft schon aus, einen optimalen Schwangerschaftsverlauf zu garantieren. Herzliche Grüße nach Gevelsberg. VB
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