Mitglied inaktiv
Hallo Dr. Bluni! Ich ahbe einen ziemlich üblen Stich/ Biss am Bein, weiß aber nicht woher. Das ist jetzt seit Montag früh dich und rot geschwollen. Ich vermute eine Kriebelmücke? War gestern beim Arzt und da wurde mir sofort Blut genommen wegen Borelliose. Aber das Ergebnis bekomme ich erst am Dienstag. Wie gefährlich ist das fürs Baby, falls ich diese Borrelien habe? Wie behandelt man das in der SS? Ich sollte eigentlich Umschläge mit Solutio Hydroxychin machen, das wurde mir aber in der Apotheke nicht gegeben wegen der SS. Ich soll erst mal weiter Kühlen, und ab und an Fenistilgel nehmen. Ich bin in der 20. SSW. Vielen Dank für ihre Antwort. Conny
Liebe Conny, im Allgemeinen wird empfohlen, wenn die Zecke komplett entfernt wurde, sollte die Bissstelle beobachtet werden (ggf. den Hausarzt informieren) und im Falle einer ringförmigen Rötung sollte in jedem Fall eine antibiotische Behandlung erfolgen. Hier noch einmal ein paar zusammenfassende Infos: die Zecken können neben der Frühsommermeningoenzephalitis (in Endemiegebieten) Borrelien übertragen. Die Borreliose (Lyme Diesease) (Inkubationszeit 7 Tage bis mehrere Monate) zeigt sich häufig erst nach einer längeren Zeit mit unterschiedlich ausgeprägten neurologischen Symptomen oder Gelenkbeschwerden. Da die Erreger nicht immer übertragen werden, ist generell eine Therapie nur dann indiziert, wenn sich um den Einstich herum eine Rötung nachweisen lässt ringförmige Rötung = Erythema chronicum migrans), was den Verdacht auf eine Infektion lenkt. Eine Infektion des ungeborenen Kindes in der Schwangerschaft ist möglich. Über Schäden bei den Ungeborenen gibt es aber nur sehr wenige Berichte. Vorsorglich wird bei Nachweis dieser Infektion in der Schwangerschaft zur frühzeitigen Penicillintherapie geraten. Diese ist für das Kind sicher unbedenklich. Neben der Kontrolle der Bissstellte sollte laborchemisch etwa 3 Wochen nach Zeckenbiss bei der Schwangeren der Borrelientiter entnommen werden. Ist er negativ, würde man ihn ggf. nach weiteren 3 Wochen wiederholen. Frau Prof. Enders aus Stuttgart empfiehlt hier auch, dass man dann bei Geburt des Kindes aus dem Nabelschnurblut den Titer nochmals mitbestimmen lässt (allerdings ist dieses nur relevant, wenn der Biss mehr als 3 Wochen zurückliegt) VB