Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Dr. Bluni, ich bin in der 18.SSW und bei mir wurde belastungsabhängig hoher Blutdruck mit Werten um die 155 zu 95 festgestellt. Mein Hausarzt hat mir Nebilet - 1 Tablette enthält 5mg Nebivolot als Nebivololhydrochlorid- verschrieben. Im Beipackzettel ist die Einnahme während einer Schwangerschaft verboten. Mein Frauenarzt meint das macht nichts, da nur keine ausreichenden Untersuchungen auf fruchtschädigende Wirkung vorliegen würden. Nun hätte ich gerne Ihre Meinung gehört. Ich soll 1 Tablette am Tag nehmen, habe aber noch nicht angefangen, da ich Angst um mein ungeborenes Baby habe. Mit freundlichen Grüßen, in der Hoffnung auf eine schnelle Antwort und vielem Dank Kerstin Klösters
liebe Kerstin, 1. bei einem hohen Blutdruck in der Schwangerschaft ist immer zu unterscheiden zwischen dem, der schon vor der Schwangerschaft besteht und behandelt werden muss und ein zu hoher Blutdruck,der erst mit der Schwangerschaft entsteht. Zunächst mal ist ein Druck von 140/90 nur als grenzwertig zu anzusehen und dieses muss auch immer im Gesamtzusammenhang beurteilt werden. Hier ist häufig schon ausreichende Ruhe die beste Therapie. Da ein zu hoher Blutdruck in der Schwangerschaft erhebliche Risiken für Mutter und Kind mit sich bringt, ist eine gute Überwachung und eventuelle Therapie notwendig und hier gibt es mittlerweile auch relativ klare Vorgaben hinsichtlich des Vorgehens in der Diagnostik und Therapie. Es ist sehr wichtig, den Blutdruck ggf. richtig eingestellt zu lassen und sich zunächst beim behandelnden Frauenarzt/ärztin darüber zu informieren, was die Frau vorsorglich machen kann (Gewichtskontrolle, Magnesium, Ruhe) und was Warnhinweise sind. Hier wird dann sicher auch der zuständige Internist/Hausarzt involviert, wobei man eben auch internistische Ursachen(z.B. Niere) ausschließen wird. Bei der Frage, mit welchen Medikamenten therapiert werden sollte, falls solche denn erforderlich sind, gilt ganz klar die Devise, nur die zu verwenden, über die die meisten Erfahrungen vorliegen. Und dazu gehören u.a. alpha-Methyldopa, kardioselektive ß-Blocker (Metoprolol)und Dihydralazin. VB VB
Mitglied inaktiv
Vielen herzlichen Dank für Ihre Antwort, ich werde dieses Medikament vorläufig nicht einnehmen und am Montag nochmal meine Ärzte nach den genannten Alternativen befragen. mit freundlichen Grüßen und den besten Wünschen für 2005 Kerstin Klösters