Mitglied inaktiv
Hallo Dr. Bluni, unter meine letzten Geburt (vor einem Jahr) habe ich mir eine Analfissur zugezogen. Der behandelnde Arzt hat eine OP empfohlen, jedoch mir dazu geraten, die Stillzeit abzuwarten. Ich wurde jedoch noch während der Stillzeit wieder schwanger (jetzt 10+3 SSW). Die Fissur geht zwischenzeitlich immer wieder zu, doch kaum habe ich einmal zu harten Stuhlgang, blutet sie wieder stark. Ist es denn wahrscheinlich, dass diese Fissur unter der zweiten Geburt weiter reißt? Kann ich vorbeugend irgendetwas tun, außer auf weichen Stuhlgang zu achten? Ist es während der SS unbedenklich, Nitroglycerinsalbe lokal anzuwenden? Vielen lieben Dank für Ihre Auskunft! Vielleicht haben Sie ja auch noch interessante Infos bzw. Links im Netz, die mir weiterhelfen könnten! Grüße Ulrike
liebe Ulrike, 1. nein, dieses muss sich bestimmt nich wiederholen oder verschlimmern. Wenn Beschwerden bestehen, sollten Sie mit Ihrem Frauenarzt oder Frauenärztin sprechen. Im Fall einer Analfissur könnten Sie mit Ihm oder einem Proktologen die für sie beste Therapie absprechen. Diese besteht primär in der lokalen Behandlung mit Nitroglycerinsalbe und der Umstellung der Ernährung, um den Stuhl zu erweichen. Hierbei sollte auf eine ausreichend Trinkmenge geachtet werden. Darüber hinaus gelten ähnliche Empfehlungen, wie bei Hämorrhoiden: Es sollte auf eine ballaststoffreiche Ernährung geachtet werden, die Verstopfungen verhindert: Mit ballaststoffreicher Ernährung sind zum Beispiel Vollkornprodukte, frisches (ungeschältes) Obst, rohes oder gedämpftes Gemüse und Salat gemeint. Wenn Sie den After mit schmerzlindernden Salben einreiben, die sie in der Apotheke rezeptfrei bekommen oder einfach ein Babyöl verwenden, können Beschwerden deutlich gelindert werden. Bei akuten Schmerzen setzen Sie sich 10 Minuten lang auf eine Eispackung (oder, wenn die gerade nicht greifbar ist kann auch eine Packung Tiefkühlkost in ein Tuch wickeln den gleichen Zweck erfüllen). Versuchen Sie, beim Toilettengang das Pressen zu vermeiden. Besser ist ein tiefes und bewusstes Durchatmen. Lassen Sie sich hierbei ausreichend Zeit. Beginnen Sie mit Übungen für den Beckenboden, denn mit einer kräftigen Beckenbodenmuskulatur fördern Sie den Blutrückfluss und beugen den Hämorrhoiden damit vor. Weitere Maßnahmen besprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt oder Ärztin. VB