Tucan
Guten Tag Herr Dr. Karle, ich bin gerade auf Reise und habe während dessen erfahren, dass meine Schwangerschaft nicht intakt ist. Ich habe bereits einen 3-jährigen Sohn (unauffällige Schwangerschaft und komplikationslose vaginale Geburt). Informationen zu Schwangerschaft und Verlauf der Fehlgeburt bisher Meine letzte Periode hat am 8.11.24 begonnen und ich hatte GV am 17.11.. Am 24.12.24 war im Ultraschall eine Fruchthülle mit Dottersack zu sehen, laut Berechnungen entsprechend SSW 6+3. Da kein Gelbkörper ersichtlich war, wurde Progesteron verschrieben. Am 7.1.25 war im Ultraschall ein Embryo zu erahnen, aber kein Herzschlag. Die Berechnungen ergaben SSW 6+0 bzw. für die Fruchthülle 7+2. Hämatome und Varizen waren sichtbar. Ich habe mich für ein abwartendes Verhalten entschieden. Am 24.01. haben starke Blutungen eingesetzt. Am 25.1. wurde mit Mittags im Abstand von ca. 45 Minuten 2x stark schwindelig, ich hatte ein Schwächegefühl und Schweißausbrüche, die jeweils schnell vorüber gingen (max. 1-2 Minuten). Aus Sorge vor einem Kreislaufkollaps habe ich mich untersuchen lassen. Die Blutwerte waren in Ordnung und ich hatte auch keine Schwächeanfälle mehr. Außerdem waren seit dem 2. Schwächeanfall die Blutungen stark zurück gegangen. Mir wurde trotzdem eine Ausschabung empfohlen. Auf mein Drängen hin wurde mir schließlich angeboten, unter Beobachtung 800mg Misoprostol (oral) einzunehmen. Nach der Einnahme hatte ich Schüttelfrost, aber die Blutungen blieben leicht und ich konnte keine starke Wehenaktivität wahrnehmen. Ich wurde entlassen. Die Blutungen blieben sehr leicht. Heute, am 31.1., war ich zur Ultrachallkontrolle. Nach den Berechnungen befinden sich noch ca. 5,6cm³ Gewebe im Uterus, der Muttermund ist jedoch geschlossen. Die Diagnostikerin konnte keine Hinweise auf eine Entzündung erkennen, empfiehlt jedoch auf Grund des Infektionsrisikos eine operative Entfernung des Gewebes. Fragen Ist es grundsätzlich zu diesem Zeitpunkt möglich, erneut medikamentös die Fehlgeburt anzustoßen? Spricht etwas dagegen? Unter welchen Umständen ist eine operative Entfernung unumgänglich? (Ich befinde mich derzeit auf Reisen und bin mir unsicher, wie hygienisch die Bedingungen in Krankenhaus und Privatpraxen sind. Ich habe Sorge vor einer Infektion durch bzw. nach dem operativen Eingriff.) Deine Schwangerschaftswoche: 13
Guten Morgen, Ob eine Operation notwendig ist oder nicht entscheidet der untersuchende Arzt. Eine Ausschabung ist nach gescheiterter medikamentösen Therapie und Restgewebe in der Gebärmutter normalerweise indiziert und Mittel der Wahl. Abzuwarten, bis Komplikationen auftreten und eine Operation unumgänglich ist, würde ich nicht empfehlen. Ein erneuter Versuch mit Medikamenten sollte ebenfalls unter engmaschiger ärztlicher Kontrolle stattfinden. Das müssen Sie aber mit dem Arzt abklären. Alles Gute wünscht Ihnen Dr Christian Karle