Frage im Expertenforum Sauber werden an Manuela Thomä:

(Warum) ging es "früher" schneller?

Manuela Thomä

 Manuela Thomä
Kinderkrankenschwester
Frage: (Warum) ging es "früher" schneller?

alexe

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Liebe Experten, danke für Ihre Arbeit hier im Forum! Meine Mutter und viele, "der älteren Generation" behaupten, die Kinder wären zu Ihrer Zeit viel früher trocken, als es heute der Fall ist. Dass würde zum einen an den Stoffwindeln liegen- das Kind empfindet es als unangenehm, zum anderen am Töpfchentraining, dass ab 1 Jahr regelmäßig durchgeführt wurde. Sie meint, man solle nicht warten, bis das Kind von alleine aufs klo/Töpfchen will. Die Kinder wären schon viel eher in der Lage. Wenn ich Gleichaltrige frage, wann sie trocken waren, war das in der Tat oftmals eher, als Kinder heutzutage. Trügt dieser Eindruck? Wenn es stimmt, woran liegt es, dass die Kinder eher sauber waren? Danke für Ihre Einschätzung


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Hallo alexe, ich denke, die allgemeine Einschätzung mag GEFÜHLT richtig sein; lässt sich aber so nicht belegen, da es früher üblich war und standardmäßig zur Kindererziehung dazu gehörte, die Kinder zu „Topfen“. Es gab (im Bekannten und Verwandtenkreis) keine Vergleichswerte! Es gibt zu diesem Thema jedoch eine Studie, auf die wir uns in unserer Arbeit stützen und auch immer wieder bestätigt sehen. Bei der Studie zum Thema „Entwicklung der Blasen- und Darmkontrolle bis ins Schulalter“ handelt es sich um die erste und zweite Züricher Longitudinalstudie (Largo et al 1996) des schweizer Kinderarztes Remo H.Largo ; die erste Studie befasste sich mit Kindern die von 1954 bis 1956 geboren wurden - die zweite Studie Kinder die von 1974 bis 1982 geboren wurden. Näheres zu der Studie finden Sie entweder in dem Buch von Remo H.Largo „Kinderjahre“ oder im Internet unter folgendem Link: www.kispi.uzh.ch/Kinderspital/Medizin/Medizin/AWE/.../Artike_3pdf 50Jahre Forschung :: 50 Jahre Forschung in den Züricher Longitudinalstudien: Was habe wir daraus gelernt? Mit freundlichen Grüßen Manuela Thomä


Andrea226

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Hallo zusammen, ich habe einen kleinen Töpfchen-Verweigerer zuhause (zum Glück nimmt er langsam Fahrt auf) und muss mir von allen Seiten anhören, dass die Kinder früher quasi schon trocken auf die Welt gekommen sind. Glaubt man unseren Müttern im Bekanntenkreis, waren die Kinder mit spät. anderthalb Jahren trocken und von den ostdeutschen Müttern (nein, das ist jetzt kein Angriff oder eine Beleidigung) höre ich ohnehin nur, dass es das bei ihnen nicht gegeben hätte, einem Kind so lange die Windel zu erlauben, wie wir das heute machen. Ich glaube schon, dass es zum großen Teil an den Stoffwindeln lag. Die Eltern hatten damit ne Menge Arbeit, die Kinder einen nassen Po. Da war die Ausgangssituation eine andere. Die heutigen Windeln fühlen sich scheinbar nicht sonderlich unangenehm an und wir Mütter haben damit keine große Arbeit. Getoppt wird das Thema noch von einem Bekannten, der Psychologie studiert hat und meint, dass die Mütter nur so lange wickeln, damit sie ihre Kinder (meistens Jungs) in einer Abhängigkeit halten...... Ich kann nur sagen, dass Kinder dann trocken werden, wenn der Körper das Signal gibt. Und ich übe mich in einer nicht allzu großen Geduld, was mitunter echt schwer fällt. Aber ein Kind aufs Klo zu zwingen, das halte ich für falsch und wäre bei meinem nur mit Festnageln gegangen. Ob es früher wirklich schneller ging - es scheint so.... Aber trocken werden sie irgendwann alle. Also, nicht verrückt machen lassen, auch wenn's ebenfalls schwerfällt. Schönen Abend!


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