Hallo zusammen,
Unser Sohn wird im Januar 6 Jahre alt und pinkelt immer noch jede Nacht ins Bett. Danach ist er total aufgelöst und weint immer "Oh Nein, oh Nein". Dabei schämt er sich total und muss erst wieder beruhigt werden.
Eine Zeit lang haben wir ihn um 22.00 Uhr geweckt und sind mit ihm auf die Toilette gegangen. Da kam es aber dann auch vor, dass er bereits vorher ins Bett gemacht hat oder auch mal später nachts nachdem wir schon auf der Toilette waren. Manchmals nässt er auch zwei Mal pro Nacht ins Bett.
Wir haben ihn noch nie geschumpfen und waren deswegen auch schon beim Kinderarzt. Von diesem bekamen wir den Rat, ihn unter Tags nicht sofort auf die Toilette zu lassen wenn er muss. Anscheinend geht er so früh, dass er nachts nicht merkt, wenn die Blase voll ist und deswegen ins Bett nässt.
Unter Tags geht er ganz normal, ohne Probleme. Den Rat vom Arzt haben wir natürlich befolgt. Dabei hat er dann auch ein Mal in die Hose gemacht und im Kindergarten geht er natürlich sobald er muss. Somit lässt sich unser Problem nicht lösen.
Hat von euch jemand Erfahrung mit diesem Problem, oder weiß Hilfe. Wir haben was von Klingelwindeln gehört, kennen uns da aber nicht so richtig aus.
Über Rat und Hilfe würde ich mich sehr freuen.
Florian
von
Florian1975
am 24.10.2019, 14:32
Antwort auf:
Unser Sohn wird bald 6 Jahre alt und nässt jede Nacht ins Bett
Hallo Florian,
für das nächtliche Einnässen kann es verschiedene Gründe geben.
Zum einen Schlafen die Kinder meist sehr tief und nehmen deswegen das Blasensignal nicht wahr. Zum Zweiten kann es daran liegen dass in der Nacht vermehrt Urin produziert wird. Der dritte und oft der häufigste Grund ist ein falsch eingeübtes Trink- und Entleerungssverhalten, gepaart mit einer für das Alter zu kleinen Blasenspeicher Kapazität. Ein Einässen vor Mitternacht spricht oft für ein falsches Trinkverhalten.
Schreiben Sie zunächst ganz konsequent über zwei Tage und Nächte die tägliche Trinkmenge ihres Sohnes mit Uhrzeit auf. Ebenso die Urinmenge, die Sie mit einem Messbecher messen, bei jedem Wasserlassen. Am Morgen wiegen sie dann noch zusätzlich die Windel und rechnen noch die erste Harnmenge nach dem Aufstehen dazu.
Dies ist dann der Nachtharn Wert. Anhand all dieser Daten lässt sich schon einiges lesen.
Wird die Hauptflüssigkeitsaufnahme erst ab Nachmittag getrunken sollte dies auf den Vormittag verlagert werden. Idealerweise sollte alle zwei Stunden eine Portion von 200 ml getrunken werden.
Liegt die Urinmenge immer deutlich unter 200 ml, wird insgesamt zu wenig getrunken und die Blase ist für das Alter noch etwas zu klein.
Liegen die Nachtharn Werte deutlich über 260 ml kann ein Hormonmangel vorliegen und man könnte mit einer Tablette helfen.
Eine Klingelhose wirkt sehr gut wenn die Voraussetzungen gegeben sind. Meist werden die Kinder selbst alleine davon nicht wach. Das heißt Sie müssen Ihren Sohn zeitnah wecken, wenn der Alarm losgeht. Meiner Erfahrung nach sollte die Blasenfasskraft annähernd Alters entsprechend groß sein um einen guten Erfolg zu erzielen.
Es gibt viele Möglichkeiten und auch Tipps um die Situation zu verbessern.
Sprechen Sie mit ihrem Kinderarzt über die Messergebnisse oder melden Sie sich noch einmal hier im Forum.
Bis dahin versuchen Sie die Trinkmenge auf 1500 ml täglich zu steigern und ab Nachmittag einzuschränken.
Viel Erfolg und alles Gute.
Mit freundlichen Grüßen.
Katja Hauenstein
von
Katja Hauenstein
am 24.10.2019
Antwort auf:
Unser Sohn wird bald 6 Jahre alt und nässt jede Nacht ins Bett
Huhu,
ich hatte da auch einen Sohn, der mit 6 nachts noch eine Windel gebraucht hat - und der tagsüber nur äußerst wenig getrunken hat.
Falls sich das Trinkverhalten ändern lässt - gut. Das war bei uns schwierig, da es nach einem Schluck hie (und immer noch heißt): Ich hab doch schon getrunken, ich kann nicht mehr. Ein zweiter Schluck geht dann vielleicht noch, aber dann ist Schluss. Flüssigkeit geht hier v.a. in Form von Obst.
Ansonsten: wir haben ihm die Windel (Höschenwindel natürlich, wenn er es doch merkt) gelassen - das macht doch allen nur unnötig Streß, jede Nacht ein nasses Bett zu haben!
Und siehe da, ein halbes Jahr später sagte er, er brauche nachts keine Windel mehr. Seitdem kein einziger Unfall. Das mit der Reifung klappt ganz oft, machmal auch erst einige Monate nach dem 6. Geburtstag!
von
zweizwerge
am 25.11.2019, 10:29