buzzidil
Guten Tag Wir haben eine etwas verzwickte Lage. Bis anhin liessen wir unserem Jungen, jetzt fast 4 Jahre, Zeit mit dem sauber werden. Es gab mal ne Zeit da hatte er am Töpfchen Interesse und wenn er drauf sass, machte er ein Pipi oder Gagi. Aber mehr nicht. Er wollte seine Windel behalten, die liessen wir ihm. Es stört ihn jetzt auch selten wenn das Gaga in den Hosen ist. Früher störte es ihn. Irgendwie haben wir den Zeitpunkt verpasst. Er merkt wenn Pipi kommt, er sagt jetzt mache er Pipi. Oder auch beim Gaga. Am Morgen ist die Windel meist trocken. Wenn ich die Windel ausziehen will, sagt er: Nein Mama ich muss schon schnell Pipi machen, jetzt kannst du sie ausziehen. In den Ferien wollten wir ihm nahelegen, dass er unten "blütteln" dürfe zum baden. Das verweigerte er und will jetzt mal nicht mehr zu Hause beim baden in der Badewanne ohne Windel baden. Wir haben grad keine Ahnung mehr wie er von der Windel wegkommt. Er ist ein hochsensibles Kind und hatte anfangs mit allem Neuen so Mühe. Winterjacke wollte er am Anfang am liebsten auch im Sommer anbehalten, usw. Das ist aber alles sehr viel besser geworden, er ist ein super entwickelter Junge und macht uns viel Freude. Wir wissen, dass es bei ihm die Angst vor dem Neuen ist. Nur - wie bringen wir die weg? Wir haben noch einen 2 Jährigen Jungen. Der meldet seit Neustem, wenn er Gag gemacht hat in die Windel. Haben Sie uns Tipps? Liebe Grüsse
Conny Ackmann
Hallo buzzidil Machen sie sich bitte keine Sorgen oder gar Vorwürfe– sie verpassen keinen „richtigen Zeitpunkt“ :-), da es den nämlich nicht gibt. Es ist toll, dass sie ihrem kleinen Sohnemann ohne Druck Zeit für die Sauberkeitsentwicklung gelassen haben. Jedes gesunde Kind wird von ganz alleine trocken und sauber, aber der Reifungsprozess der Blasen- und Darmfunktion verläuft bei jedem Kind ganz individuell unterschiedlich und abwechselnd mit guten und weniger guten Phasen. Deshalb sollten Kinder auch nicht miteinander verglichen werden. Zur Zeit hat er wohl eine eher weniger gute Phase :-(, in der es ihm nicht so gut gelingt auf Blase/ Darm aufzupassen. Es ist gut möglich, dass im Moment andere Dinge für ihn wichtiger sind – wie z.B. spielen, Kindergarten usw. Die Kontrolle über die Blase verläuft in kleinen Entwicklungsschritten und ist ein Lernprozess: zuerst merken die Kinder, dass sie Pipi gemacht haben, als nächstes sagen sie, dass sie es gerade tun, dann können sie irgendwann ankündigen, dass sie gleich müssen, erst danach folgt die Fähigkeit aufzuhalten und im Anschluß Pipi zu machen. Später können sie dann noch besser damit umgehen, den Gang zur Toilette z.B. verschieben oder bewusst hingehen. Ihr Sohn steckt also mitten in dieser Entwicklung. Bei 10% bis 15% Kinder aller Kinder ist dieser Prozess erst mit der Beendigung des 5. Lebensjahres abgeschlossen – bis dahin hat er also noch eine Menge Zeit. Sie haben da einen kleinen Jungen, der super entwickelt ist und offensichtlich Prioritäten setzt, welche Dinge er jetzt gerade leisten kann und was er sich zutraut. ;-). Die Angst vor neuen Dingen können sie ihm nur mit viel Geduld nehmen. Am Morgen beim Aufstehen denkt er wahrscheinlich, dass er es nicht mehr trocken zur Toilette schafft, da er vielleicht sehr starken Harndrang hat – immerhin ist Pipi von der ganzen langen Nacht in der Blase - und traut sich deswegen nicht die Windel zum Pipi machen auszuziehen. Haben sie noch ein wenig Geduld und geben dem kleinen Mann weiterhin ohne Druck Zeit für diese Entwicklung. Unterstützen sie ihn, indem sie ihm weiterhin spielerisch immer wieder Töpfchen/Toilette anbieten. Wenn sie mögen – nehmen sie ihn mit auf die Toilette, wenn sie selber gehen und erklären ihm was sie gerade tun. Kinder lernen am Besten durch Nachahmung. Liebe Grüße Conny Ackmann
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