Hallo,
ich hab einen 4-jährigen Sohn. Mit 2 Jahren fing er an auf die Toilette zu gehen, aber nur für Pipi. Das große Geschäft ging nur in die Windel.
Letztes Jahr waren wir beim Kinderarzt, weil mein Sohn unter Kotstau litt. Er will partout nicht auf das Töpfchen oder Toilette gehen, um auch das große Geschäft dort zu verrichten. Der Kinderarzt sagte, dass für mein Sohn das große Geschäft etwas negatives geworden ist und wir jetzt mit Movicol arbeiten sollen. Nun arbeiten wir mit Movicol und setzen auch die Ernährung durch, was aber sehr schwer ist, da mein Sohn ein sehr schlechter Trinker ist.
Nun hab ich mit ihm öfters Klobücher wieder angeschaut, aber es brachte nichts. Er will nicht aufhören sein Geschäft in die Windel zu machen. Selbst Spielzeug beim Töpfchengang brachte nichts. Er drückt es so weg und das über Stunden... bis er halt wieder die Windel an hat.
Wie kann ich ihn anstupsen, dass er die Angst und die Verkrampfheit lockert? Wie bekomme ich ihn evtl auch ganz von der Windel weg? Oft will er nicht sofort die Windel ausziehen lassen und pinkelt dann noch mal rein, statt auf die Toilette zu gehen. Ich vermute mal aus Faulheit.
Ich hoffe, sie können wir da hilfreiche Tipps geben.
Mit freundlichen Gruß
Miramara
von
miramara
am 12.01.2016, 11:32
Antwort auf:
Mein Sohn will nicht auf die Toilette gehen
Liebe miramara,
das Problem was sie bei ihrem Sohn beschreiben, nennt sich im Fachbereich : Toilettenverweigerungssyndrom. Es wird bei Kleinkindern beobachtet, die sehr willensstark sind. Es kommt gar nicht so selten vor (siehe auch in diesem Forum unter dem Stichpunkt: Stuhlgang in die Windel). Warum kleine Kinder unbedingt noch eine Windel für das große Geschäft wollen, ist nicht zu erklären. Tatsache ist aber, dass es ihnen extrem große Problem bereitet, ihren Stuhlgang ins Klo zu lassen. Wenn sie keine Windel bekommen, entwickelt sich zwangsläufig einen Verstopfung, die das Problem eher noch schlimmer macht und auch die Kontrolle über den Darm längerfristig sehr schlecht beeinflussen kann. Eine Verstopfung kann dazu führen, dass die Kinder nicht mehr spüren können, wann sie ihren Darm entleeren müssen. Das wäre ein deutlicher Rückschritt für ihn. Daher ist die Behandlung mit Movicol genau richtig und sehr wichtig (außerdem ganz unbedenklich!).
Ich rate ihnen: lassen sie ihm einfach die Windel für den Stuhlgang solange, bis er in der Lage ist sie abzugeben. Er ist, wie sie beschreiben, körperlich vermutlich sehr gut in der Lage sich um die Darmentleerung zu kümmern, aber emotional eben noch nicht. Eine erfolgreiche Behandlung der Toilettenverweigerung ist das Abwarten und das Reduzieren der stressigen Situationen. Also einfach sie Luft rauslassen, sich nicht mehr darum kümmern, ihm einfach die Windel geben und keine weiteren Diskussionen und Streitereien. Sagen sie ihm, dass sie sich freuen, wenn er das Aah irgendwann ins Klo macht und er soll einfach Bescheid sagen wenn er soweit ist.
Sie brauchen wirklich keine Sorgen haben, dass das nicht passiert. Wenn es ihnen nun gelingt lockerer zu lassen, dann entscheidet er irgendwann, aber in seinem Tempo, wann er bereit dazu ist.
Die Windel fürs Pipi machen, würde ich klauen- das kann ihr Angebot sein: für Aah ja, fürs Pipi aufs Klo...und keine langen Diskussionen.
Ich hoffe sie können verstehen, wie ich das meine. Nach dem was sie beschreiben glaube ich, das sie es gut hinbekommen werden, sie sind ja schon auf dem richtigen Weg. Ich möchte sie darin bestärken, lassen sie ihm noch etwas Zeit und lassen sie sich nicht aus der Ruhe bringen :-)))
Ein gutes Gelingen miteinander.
Lieben Gruß
Ellen Janhsen-Podien
von
Ellen Janhsen-Podien
am 12.01.2016