Anto14
Hallo, ich bin ziemlich verzweifelt und brauche dringend Rat! Mein Sohn wird im Juli 6 Jahre und pullert immer mal wieder am Tag ein. Nachts ist er seit er 2,5 Jahre ist trocken. Es kommt mal lange Zeit gar nicht vor und dann wieder ziemlich oft. Wenn ich ihn zur Toilette schicke dann sagt er immer dass er nicht muss. Wenn er eingepullert hat dann ignoriert er es oft. Wenn ich ihn dann frage dann sagt er immer das er nicht merken würde. Wir waren schon beim Kinderarzt und organisch ist Gott sei dann alles in Ordnung! Er ist auch sonst total normal entwickelt. Er kommt dieses Jahr in die Schule und ich mache mir große Sorgen das es ihm auch dort passiert. Ich hab bis jetzt immer mit Verständnis reagiert. Ich kann mir auch keine psychischen Ursachen erklären. Wir sind eine harmonische Familie. Im Kindergarten war ich auch schon zum Gespräch um dort mögliche Ursachen abzuklären aber auch da wäre alles OK! Was kann ich noch tun? Wie kann ich ihm helfen sensibler für das Gefühl "ich muss pullern" zu werden!?
Cordula Kurlemann
Hallo Anto14, es ist nicht selten und untypisch, wie Sie die Situation mit ihrem Sohn beschreiben. Gut ist, dass Sie bereits mit ihrem Kinderarzt und auch den Erziehern im Kindergarten gesprochen haben, ihr Kind organisch gesund ist. Immerhin ist er nachts schon sicher trocken! Am Tag kommt es häufig vor, dass die Kinder so sehr ins Spiel vertieft sind, sie den Harndrang zunächst unterdrücken und / oder gar nicht wahrnehmen, und es in der Folge zum ungewollten Urinverlust kommt. Den “Ruf“ der Blase an den Kopf , überhört dieser und reagiert überhaupt nicht, weil er ja mit ganz anderen Dingen beschäftigt ist. Dieses „Merken-Reagieren- entsprechend handeln“, ist ein komplizierter Vorgang. Da müssen Kopf und Blase sich gut abstimmen und miteinander arbeiten ! Dieser Entwicklungsschritt ist bei jedem Kind ganz unterschiedlich . Erstellen Sie mal mit ihrem Kind einen kleinen Plan , auf dem Sie 5-6 feste Zeiten zum Pipi machen notieren , ( z.B. vor dem Frühstück; Vormittags , vor dem Mittag essen ; nachmittags, vor dem Abendessen und vor dem Schlafen-gehen ) den Wochentag dazu ; jedes Mal wenn ihr Sohn dann auf der Toilette war, macht er ein Zeichen / Stempel oder Sticker in das dafür vorgesehene Feld , und am Ende eines Tages schauen Sie gemeinsam, wie es geklappt hat .Wichtig ist auch , dass ihr Sohn sich ausreichend Zeit auf der Toilette lässt, und er die Gesamttrinkmenge gut über den Tag verteilt zu sich nimmt. Vielleicht sind diese Wochen gerade günstig zum Üben, wenn ihr Kind mehr zuhause ist („Corona-Zeit“) Loben Sie kleine Erfolge ! Schauen Sie auch gern mal auf unserer homepage : www kontinenzschulung .de. Dort gibt es einen Link mit Informationen für Eltern zum Thema Einnässen. Freundliche Grüße und alles Gute , besonders in dieser Zeit, Cordula Kurlemann
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