Lorina_2010
Hallo, mein Sohn (ende Oktober 3) ist seit ca. 2 Monaten trocken. Irgendwann klappte es von alleine und bis vor ca. 2 Wochen war alles gut. Nun haben wir das Problem, dass er sein "großes" Geschäft einfach nicht ins Töpfchen machen möchte, auch nicht auf die Toilette. Ich weiß mir nicht mehr zu helfen. Da er nachts noch eine Windel trägt macht er sein erstes Geschäft schon früh in die Windel. Am Nachmittag muss er dann wieder, er muss, schreit auf und will schon drücken, ich laufe mit ihm zur Toilette, er setzt sich drauf und meint er kann nicht und weint da er runter will. Ich biete ihm an ihm eine Windel anzuziehen, aber das lehnt er auch ab. Jetzt eben hat er in seinem Zimmer unter Tränen in die Unterhose gemacht. Bis ich da war, war es zu spät. Verstopfung hat er nicht, Morgens kriege ich das nicht einmal mit. Können Sie mir vielleicht einen Tipp geben, was ich probieren könnte? Soll ich ihm vorsorglich doch gegen Mittag eine Windel anziehen? Bevor der ganze Terror losgeht? Danke. Lorina
Manuela Thomä
Hallo Lorina, zunächst möchte ich Sie beruhigen - mit knapp drei Jahren muss Ihr Sohn noch nicht trocken und sauber sein; wenn er jetzt schon seit zwei Monaten tagsüber trocken ist, ist er in seiner Kontinenzentwicklung auf einem sehr guten Weg. Bei der Entwicklung der Kontinenz (trocken und sauber werden) handelt es sich um einen komplizierten Reifungsvorgang, bei dem der Kopf lernen muss, mit Blase und Darm gut zusammen zu arbeiten; dafür braucht er sehr viel Aufmerksamkeit und ab und zu auch mal eine Pause vom vielen Aufpassen :-) Auch ist es normal, dass diese Reifung nicht linear, sondern in Etappen abläuft - oft sind die Kinder erst am Tage trocken, etwas später dann in der Nacht und zum Schluss (durchaus nach einer längeren Pause) entleeren sie auch ihren Darm auf der Toilette. Wie lange diese Vorgänge brauchen ist individuell - jeder Körper hat hierfür sein eigenes Zeitfenster und bis zur Vollendung des 60. Lebensmonats ist alles im physiologischen (=normalen) Bereich. Ihr kleiner Mann scheint seinen Stuhldrang schon ganz gut, aber noch zu spät, zu bemerken und er scheint im Moment seine Windel für diesen Vorgang noch zu brauchen. Ich stimme Ihnen zu, „Terror“ sollte unbedingt vermieden werden. Wenn Sie die Zeit eingrenzen können, wann sich der Darm Ihres Jungen entleeren möchte, versorgen Sie ihn mit einer Windel; Sie können aber auch versuchen, ihn ca. 30 Minuten nach dem Mittagessen (=Hauptmahlzeit), für 5-10 Minuten auf das Töpfchen zu setzen. Hiermit macht man sich den gastroenterologischen Reflex zu nutze, der durch eine Hauptmahlzeit ausgelöst wird und es ermöglicht regelmäßig den Darm zu entleeren. ABER: Ihr Sohn ist noch sehr jung - machen Sie es nur, wenn er sich darauf einlassen kann, achten Sie darauf, dass die Zeit nicht zu lang wird und verkürzen Sie ihm diese, z.B: in dem Sie ein Bilderbuch vorlesen. Ihr Sohn hat, für diese Entwicklung, noch viel Zeit; spielerische Unterstützung und gute Gefühle sind in Ordnung; Stress und Spannungen sollten vermieden werden. Mit freundlichen Grüßen Manuela Thomä
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