Maria80
Guten Morgen, vorab zur Vorgeschichte: Meine Tochter ist jetzt 7 Jahre alt. Sie ist sehr klein und zierlich. Sie hat seit sie ca. 3 Jahre alt ist immer wieder Blasenentzündungen gehabt. Sehr viele Dauertherapien mit Antibiotika. Leider wurde erst sehr spät die richtige Untersuchung im Krankenhaus gemacht. Sie hatte einen Reflux. Dieser wurde operiert. Seitdem bisher keine Blasenentzündung mehr. Leider ist die Niere auf der Seite mit dem Reflux eine Schrumpfniere. Die Schrumpfniere wurde bereits früh diagnostiziert und sollte dann nach 5 Jahren kontrolliert werden, ich gehe mittlerweile davon aus, dass deshalb so spät erst die richtige Untersuchung wegen Reflux gemacht wurde. Ich ärgere mich wirklich sehr darüber, dass das so spät gemacht wurde, aber als Laie hat man leider zu wenig Ahnung, um zu wissen, welche Untersuchung nötig ist. Die Schrumpfniere funktioniert nur noch ca. 20 %. Ob von Anfang an oder durch die vielen Infekte kann man wohl nicht sagen. Die andere Niere ist eine Dopplerniere. Zudem kommt, dass sie eben auch seit sie ca. 3 Jahre alt ist unter Verstopfung leidet. Der Darm ist auch viel zu lang lt. Untersuchung. Immer wenn sie Entzündung hatte, waren es E.Coli Bakterien. Ich konnte eigentlich immer schon sagen, wenn sie ca. 4 - 5 Tage keinen Stuhlgang hatte, hatte sie Blasenentzündung. Wie kann denn da ein Zusammenhang bestehen? Sie bekommt täglich Movicol Junior bzw. sind wir jetzt auf Macrogolum 4000 umgestiegen. Sobald sie es nicht oder zu wenig trinkt, kommt kein Stuhlgang. Nun meine Frage: Sie wird nachts einfach nicht trocken. Es gibt Nächte, da funktioniert es, aber in der Regel nicht. Nun bricht auch noch die kalte Jahreszeit an und sie hat wieder vermehrt eine nasse Hose auch tagsüber. Ich gehe davon aus dass es von der Kälte kommt, aber ich ziehe sie schon an mit Thermohose, Strumpfhose...Sommer war super. Keine Probleme. Wir haben am Freitag einen Kontrolltermin im Krankenhaus. Haben Sie mir einen Tipp was ich fragen könnte oder eine Untersuchung um die ich bitten könnte? Vielleicht gibt es ja noch irgendwas in der Blase, im Darm was einfach noch nicht kontrolliert wurde? Ganz herzlichen Dank. Liebe Grüsse
Conny Ackmann
Hallo Maria80 :-(, ihre Tochter befindet sich da leider in einem „Teufelskreis“. Häufige Blasenentzündungen haben offensichtlich zu einer Entwicklungsverzögerung der Kontinenzentwicklung geführt und somit hat sie NOCH keine vollständige, eigene Blasen- und Darmkontrolle. Wenn es zu solch komplexen Problemen kommt, empfehlen wir in der Reihenfolge – Verstopfung, Blasenentzündungen, Blasenkontrolle tags und zum Schluß Blasenkontrolle nachts zu therapieren, wobei unsere Konzepte stellenweise auch Problemübergreifend sind – wie z.B. eine ausreichend und regelmäßig über den Tag verteilte Trinkmenge (7x tägl.ca. alle 2 Std. 150 bis 200 ml). Dies ist sehr wichtig um den Stuhlgang weich zu halten, die Blase gut durchzuspülen um Blasenenztündungen zu vorzubeugen und die Blase zu trainieren ihre Funktion zu übernehmen. Auch die Hygiene spielt eine sehr große Rolle – feuchte/ nasse/ mit Stuhl verschmutzte Wäsche sollte SOFORT gewechselt werden, da dies eine große Keimquelle für die Blasenentzündungen darstellt. Hier sitzen die Colis nämlich an einer prädestinierten Postion. Im Stuhl sind diese E Colis, die bei den Mädchen häufig zu Entzündungen des Genitalbereiches und der Blase führen. Hier würde ich empfehlen tags Slipeinlagen zu benutzen, die ihre Tochter selbstständig wechseln kann und für nachts gerne eine Windel. Ist sie eine sogenannte Tiefschläferin??? Dies würde bedeuten, dass der Teil des Gehirns, der für die nächtliche Blasenkontrolle zuständig ist, NOCH NICHT arbeitet aber auf dem besten Wege ist seine Aufgabe zu übernehmen, da sie ja schon trockene Nächte hat. Sie berichten, dass der Darm ihrer Tochter „zu lang“ ist – ihrer Beschreibung einer Verstopfung nach, gehe ich einmal davon aus, dass der Enddarm zu sehr aufgeweitet ist ??? Ich denke, da ist sie offensichtlich mit dem Einsatz von Macrogol auch gut angebunden. Fragen könnten sie, ob die Ärzte/ Therapeuten schon Erfahrungen mit einem sogenannten Stuhltraining haben. Dabei sollten die Kinder 2-3x tgl. ca. 20 bis 30 min nach einer Mahlzeit - oder bei Stuhldrang sofort - für 5 bis 10 min eine Toilettensitung durchführen und durch aktives, leichtes Pressen versuchen den Darm zu entleeren. Nur wenn der Darm kontinuierlich LEER ist, kann er sich auf seinen normalen Durchmesser zurückbilden und ermöglicht es den Kindern wieder rechtzeitig den Stuhldrang zu spüren und somit künftigen Verstopfungen vorzubeugen. Empfehlen würde ich für die junge Dame eine genaue Diagnostik mit differenzierter Einnässnamnese/ Blasentagebuch und Beobachtungsbogen über 14 Tage von Blase- und Darmaktivität und gut wäre auch, sie auf einer Spezialtoilette (Uroflow) die Blase entleeren zu lassen, mit anschließender Ultraschallkontrolle ob die Blase sich komplett entleeren kann. Im Restharn vermehren sich die „Colis“ nämlich liebend gerne ;-). Besprechen sie vielleicht mit dem Arzt im Krankenhaus und ihrem Kinderarzt, wer solch eine Diagnostik und anschließende Schulung für ihre Tochter durchführen könnte oder ob sie eine Weiterleitung zu einem urotherapeutischen Kollegen in ihrer Nähe unterstützen würden, zu finden in unserer Netzwerkliste unter: http://www.urotherapie.de/forum/phpBB3/viewtopic.php?f=19&t=67 Melden sie sich gerne bei weiteren Fragen :-)))). Liebe Grüße Conny Ackmann
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