Frage im Expertenforum Pränatale Diagnostik an Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer:

SS erst in SSW 18 bemerkt - hoher Alkoholkonsum

Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer

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Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe

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Frage: SS erst in SSW 18 bemerkt - hoher Alkoholkonsum

Verzweifelt12

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Sehr geehrter Herr Hackelöer, ich bin total verzweifelt. Meine SS wurde erst in SSW 18 bemerkt (jetzt SSW 19). Ich (36 J.) nehme die Pille durchgängig und hatte im Nov. 2018 im Urlaub leichte Magen-Darmprobleme. Als ich letzte Woche zum Internisten ging, weil ich einen Leistenbruch bei mir vermutete, stellte sich heraus, dass ich schwanger bin und habe direkt meinen Gyn, aufgesucht, der mir ca. die 18. SSW bestätigte...Eine Schwangerschaft war für mich so absurd, dass ich sie wahrscheinlich die ganze Zeit verdrängt habe... Ich habe seit November 2018 bis letztes Wochenende sehr viel Alkohol konsumiert. Leider viel zu viel (>150 g Alkohol pro Wochenende) - und das jedes Wochenende (Weihnachtsmärkte, Weihnachtsfeiern, Geburtstagsfeiern, Weihnachten, Silvester, diverse andere Angelegenheiten). Dazu kommt noch, dass ich 5 Tage am Stück Karneval gefeiert habe (pro Tag > 150g Alkohol). Hätte ich gewusst, dass ich schwanger bin, hätte ich natürlich nichts getrunken. Ich bin ein sehr sportlicher Mensch und innerhalb der Woche ernähre ich mich auch sehr gesund und trinke keinen Alkohol. Ich mache mir nun sehr große Vorwürfe und überlege ob ich das Kind abtreiben lassen soll, da ein behindertes Kind bzw. schwer verhaltensgestörtes/hirngeschädigtes Kind für mich nicht in Frage kommt. Am Donnerstag steht ein Termin bei der Pränataldiagnostik an. Wie schätzen Sie die Chancen/Wahrscheinlichkeiten ein, dass mein Kind trotzdem gesund geboren wird? Man hört ja immer mal wieder, dass Alkoholiker (und das bin ich nicht) auch gesunde Kinder bekommen. Können Hirnschäden/verminderte Intelligenz wirklich nicht im Vorhinein ausgeschlossen werden, bspw. im Rahmen einer Fruchtwasseruntersuchung. Besten Dank vorab für Ihr Auskunft. Mfg Verzweifelt12


Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer

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Hallo Verzweifelt12, niemand kann Ihnen sagen,ob etwas passiert ist oder nicht.Je normaler die Schwangerschaft und die Kindsentwicklung verlaufen,um so eher liegt kein Problem vor. Ich habe in 46 Jahren Pränataldiagnostik nur kindliche Schäden bei "echten" Alkoholikerinnen erlebt.Warten Sie in Ruhe die Pränataldiagnostik ab. Alles Gute Prof. Hackelöer


Janina123

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Liebe verzweifelt12, Mir ging es genauso wie Ihnen, zwar wurde meine Schwangerschaft „schon“ in der 9 SSW Woche entdeckt, aber ich habe in der Zeit davor auch viel Alkohol getrunken. (Ähnlich wie bei Ihnen, war gerade Weihnachtszeit mit Weihnachtsmärkten- außerdem hatte meine beste Freundin das erste mal kinderfrei (ironischer Weise) und wir haben richtig „übertrieben“. Ich konnte die Schwangerschaft gar nicht genießen- im Gegenteil. Den ganzen Tag habe ich nur vor Google verbracht ..und nur schreckliche Diagnosen gefunden. Habe mit Fachärzten für das fetale alkoholsyndrom telefoniert und bin in „selbsthass“ quasi zerflossen. ich war eine Zumutung für meinen Mann, meine Familie und mich selbst. Es war statt der“ schönste Zeit“ wirklich die schrecklichste Zeit für mich. Ich habe mich so reingesteigert, dass ich mir schon sicher war mein Kind wird durch mich gestört sein. Jetzt ist mein Kleiner 9 Monate, niemand kann mir sagen, ob er vielleicht doch mal eine Lernschwäche hat etc. und immer wenn er etwas nicht in der Norm macht, bzw. etwas später, habe ich wieder die Vorstellungen im Kopf. Aber ich erfreue mich auch jeden Tag an meinem kleinen Wunder. Bis jetzt hat er keine Anzeichen (sein Kopfumfang ist z.B. eher sehr groß, keine Gesichtsmerkmale etc.) Warum ich das alles gerade schreibe? Ich wollte Ihnen nur sagen : Sie sind nicht allein!! Eine solche Aussage hätte mir nämlich „damals“ ein bisschen geholfen. Alles alles gute für sie und ihr Kind!!


Pnin

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Hallo liebe Verzweifelt12, Ich bin gerade zufällig hierreingestolpert, aber vielleicht liest du den Beitrag ja noch. Meine erste Schwangerschaft wurde auch erst in der 16.Woche festgestellt. Ich trinke ähnlich wie du keinen regelmäßigen Alkohol, aber gerade in diesen ersten Schwangerschaftswochen hatte ich ungewöhnlich viel Alkohol konsumiert (Karneval, Hochzeiten). Meine Schwangerschaft war von Ängsten und Selbstvorwürfen geprägt. Um dir ein bisschen Mut zu machen: Mein Sohn ist inzwischen ein Schulkind. Er ist warmherzig, charmant und intelligent. Also weder Verhaltensstörung noch geistig behindert. Er ist nicht der Sportlichste, aber wer weiß, ob das nicht auch bei einer unbelasteten Schwangerschaft so gekommen wäre..., Alles Gute! Pnin


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