Julia567
Sehr geehrter Herr Professor Hackelöer, ich weiß, dass die Frage nach der Schädlichkeit von Ultraschall und dieses "Ich habe gelesen, dass..." Ärzte ziemlich nerven kann und danke trotzdem für Ihre Geduld. Ich war mit eineiigen Zwillingen schwanger und kann auf um die zwanzig Ultraschalluntersuchungen in der Schwangerschaft zurückblicken. Es gab nie Auffälligkeiten trotzdem hat mein Arzt alle zwei Wochen sehr ausführlich geguckt,dann wurde ich noch zu Feindiagnostik und Intensivschwangerenberatung ins Krankenhaus geschickt (letztere auch alle zwei Wochen). Mir wurde erst im Nachhinein so richtig bewusst, dass bei "normalen" Schwangerschaften nur drei Ultraschalluntersuchungen vorgesehen sind und in anderen Ländern wohl viel vorsichtiger mit US umgegangen wird seitdem mache ich mir wahnsinnige Vorwürfe. Natürlich war es sehr wichtig, das Transfusionnsyndrom etc. auszuschließen, aber nötig waren einige Untersuchungen davon trotzdem nicht. Ich habe dann noch gelesen, dass das Bundesamt für Strahlenschutz nun nichtmedizinischen Ultraschall verbietet und eine Stellungnahme von einem Verein namens Greenbirth (klar haben die auch ihre eigenen Interessen), dass man ja gar nicht wissen könne, ob durch Ultraschall langfristig Tumore oder Leukämien entstehen und das hat mir dann den Rest gegeben. Klar gibt es Ultraschall schon lange, aber dass so intensiv geguckt wird ist doch recht neu, oder? 1. Kann man denn komplett ausschließen, dass häufiger Ultraschall solch langfristige Folgen haben könnte, die man eventuell dann gar nicht mehr auf den Ultraschall zurückführen würde? Oder ist man da heute auch schon so weit, dass man einfach weiß, dass das Verfahren Zellen gar nicht zerstören kann? 2. Ist die Häufigkeit der Anwendung wirklich ganz egal? Bei Strahlung macht ja auch die Dosis das Gift. 3. Warum regelt die Strahlenschutzverordung Ultraschall? Es sind doch Schallwellen oder? 4. Die Zwillinge haben sich bei den Untersuchungen häufig überlagert. Kann es dann sein, dass z.B. ein Doppler, der die Gefäße untersucht hat, einen Zwilling an einer nicht vorgesehenen Stelle getroffen hat? Mir ist das sehr unangenehm, aber ich bin im Moment sehr verunsichert und wenn ich meine Kinder sehe, habe ich das Gefühl, sie nicht beschützt zu haben. Dass sie im Moment putzmunter sind, sehe ich ja. Direkt kann es also keinen Schaden gegeben haben, aber dieser Gedanke von möglichen Zell- oder Gewebeschädigungen macht mich völlig verrückt. Ich danke Ihnen für Ihre Hilfe!
Hallo Julia567, 1.diagnostischer Ultraschall ist auch bei täglicher Anwendung vollkommen ungefährlich.Es gibt keine einzige Veröffentlichung über nachgewiesene Schädigung.Das gilt auch für die Dopplersonografie. 2.Dennoch ist es eine medizinische Untersuchung und benötigt einen medizinischen Grund und es ist kein "Babyfernsehen"! 3.Deshalb möchte der Gesetzgeber ausschließen,daß z.B. auch Nichtmediziner wie Hebammen und Andere Ultraschalluntersuchungen als "Babyfernsehen" anbieten und sich auch bezahlen lassen.Die Ultraschalluntersuchung ist eine medizinische Leistung und benötigt daher immer eine Indikation und die Durchführung durch einen Arzt. 4.Unabhängig davon ist die 3D/4D Sonografie sogar ernergieärmer und könnte auch bei häufiger Anwendung keine Schäden verursachen 5.Es gibt immer wieder Behauptungen(ebenso wie Verschwörungestheorien) über Tumorentstehung,Leukämien und Ähnliches.Dafür gibt es nicht einen einzigen Beweis. 6.Ultraschall in der Schwangerschaft wird seit ca. 1980 fast weltweit routinemäßig und milliardenfach eingesetzt,Kinder,die im Mutterleib geschallt wurden haben selber schon wieder Kinder nach Ultraschalluntersuchungen bekommen,ohne,daß etwas aufgefallen wäre. 7. Der Nutzen der-auch häufigen- Untersuchung-auch bei Ihrem eineiigen Zwillingen bewiesen.Viele Kinder sind dadurch gerettet worden - geschädigt nicht ein Einziges! Bleiben Sie ruhig. Alles Gute Prof. Hackelöer
Julia567
Lieber Herr Professor Hackelöer, vielen Dank für diese ausführliche und anschaulich beruhigende Antwort. Nur noch aus Interesse: kommt es also schon häufig vor, dass so viel oder sogar mehr Ultraschall gemacht wird? Herzlichen Dank!
Hallo Julia, bei Riskoschwangerschaften wird sehr häufig Ultraschall durchgeführt(zu Recht) ,vor allem auch bei stationären Patientinnen,aber leider wird auch häufiger Gefälligkeitsultraschall durchgeführt -und privat abgerechnet.Das ist natürlich falsch.Aber Zahlen gibt es darüber nicht. Alles Gute Prof.Hackelöer
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