Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Zahnimplantat nach Geburrt

Frage: Zahnimplantat nach Geburrt

sandrah

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Guten Tag, bei einem Unfall in der Schwangerschaft habe ich leider einen Schneidezahn im Oberkiefer verloren - ich laufe nun seit Wochen mit einer mehr als unkonfortablen Klammerprothese herum, da ich eigentlich gerne ein Implantat an der Stelle hätte. Jetzt habe ich mich schon mal vorab Informiert - für die Implantation (etwa 6-10 Wochen nach der Geburt) müsste ich am Tag des Eingriffes hochdosiertes Antibiotikum (2g Amoxi oder Clindamycin) bekommen, die Antibiose je nach notwendigem Knochenaufbau dann über 5 Tage weitergeführt werden. Ist dies in der Stillzeit ein Problem? Generell gelten ja Peniciline als AB der Wahl in der Stillzeit - aber auch in höheren Dosen? Sollte ich dann besser abpumpen und verwerfen und in der Zeit auf Pre umstellen? weiters stellt sich die frage, ob spenderknochen (gereinigt - von Menschen) eine Auswirkung auf die Muttermilch hätte... aller voraussicht nach nehme ich ohnehin Eigenknochen, wenn notwendig, aber als alternative gäbe es eben Spenderknochen auch.


Dr. Wolfgang Paulus

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Penicilline (z. B. Amoxicillin) und Cephalosporine dürfen in der Stillzeit durchaus eingesetzt werden. Auch das in der Kieferchirurgie beliebte Clindamycin wäre mit dem Stillen vereinbar. Der Säugling nimmt selbst bei mütterlicher Einnahme von Clindamycin Tabletten über die Milch nur geringe Mengen (max. 3% der gewichtsbezogenen mütterlichen Dosis) des Antibiotikums auf (Smith 1975). Die American Academy of Pediatrics betrachtet die Medikation mit Clindamycin als vereinbar mit dem Stillen (Committee on Drugs 1994). Auch Schmerzmittel wie Paracetamol und Ibuprofen können nach der Behandlung in üblicher Dosis eingesetzt werden, ohne den Säugling über die Muttermilch zu gefährden. Das Material zum Knochenaufbau belastet die Muttermilch nicht. Eine Unterbrechung des Stillens aufgrund der Zahnbehandlung wäre nicht erforderlich.


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