Sehr geehrter Dr. Paulus,
Mein Vitamin D- Wert wurde wegen meiner Blässe gemessen. Er lag bei 8. Meine Frauenärztin riet mir dann adfertal zu nehmen. Der Vitamin D Anteil soll den Bedarf zu 400% decken. Ich habe verschiedene Normwerte für Vitamin D gefunden. Meine Frage ist, ob es reicht die 20 Nanogramm zu nehmen oder ob ich eigentlich eine höhere Dosierung bräuchte. Wenn ich zwei Kapseln nehmen würde, nähme ich ja auch die anderen Vitamine doppelt zu mir, bei denen gar kein Mangel besteht.
Mit freundlichen Grüßen
Susanna86
von
Susanna86
am 02.06.2017, 14:00
Antwort auf:
Vitamin D
Neuere Untersuchungen bestätigen, dass ein Mangel an Vitamin D in Schwangerschaft und Stillzeit mit Komplikationen wie Präeklampsie, niedrigem Geburtsgewicht, Hypokalzämie des Neugeborenen, vermindertem Wachstum des Säuglings, erhöhter Fragilität der Knochen und einem Anstieg von Autoimmunerkrankungen einhergeht.
Daher sollten Serumspiegel für 25-OH-Vitamin-D3 von mindestens 32 ng/ml angestrebt werden. Dafür werden meist Tagesdosen von über 1000 I.E. Vitamin D benötigt (Mulligan et al 2010). Ideal wäre ein Vitamin-D-Wert zwischen 40 und 60 ng/ml.
Wenn sich bei der wiederholten Bestimmung von 25-OH-Vitamin-D3 bei Ihnen ein sehr niedriger Wert ergeben hat, wäre es durchaus sinnvoll, über einige Wochen eine höhere Dosis von Vitamin D zu verabreichen, bis der Spiegel im Normbereich liegt.
Da hier nur ein mütterlicher Mangel ausgeglichen werden soll, ist mit einer Beeinträchtigung der kindlichen Entwicklung nicht zu rechnen.
Mit 20 µg Vitamin D (800 I.E.) pro Tag wird sich der Mangel in absehbarer Zeit nicht ausgleichen lassen. Bei Bedarf müssten Sie sich von Ihrer Ärztin ein höher dosiertes Vitamin-D-Präparat verschreiben lassen.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 07.06.2017