Mitglied inaktiv
Ich bin nun in der 34.SSW und mache mir Gedanken zum Thema Stillen. Nachdem bei mir Anfang Januar eine Colitis Ulcerosa diagnostiziert wurde(zu diesem Zeitpunkt war ich bereits schwanger), wurde ich zunächst mit Decortin H 40mg und Salofalk 3x1000mg behandelt. Nach dem Absetzen des Prednisolon im März, traten sehr schnell wieder Beschwerden auf. Daraufhin entschied ich mich zusammen mit meiner Gastroenterologin für eine Behandlung mit Infliximab und Azathioprin. Zusätzlich wurde ich auch kurzzeitig erneut mit Decortin 20 mg behandelt. Kurze Zeit nach diesem Behandlungsbeginn war ich bereits Beschwerdefrei!!! Dem Baby geht es den Ultraschalluntersuchungen nach sehr gut! Nun meine eigentliche Frage: Da die Geburt immer näher rückt mache ich mir Gedanken zum Thema Stillen. Laut Beipackzettel sind beide Medikamente streng kontraindiziert während der Stillzeit. Meine Gastroenterologin meint allerdings, dass ich trotz der Medikamente stillen könnte. Die Infliximab Infusion war vorerst die Letzte. Ich war bisher sehr zufrieden mit der Behandlung durch meine Ärztin und habe auch sehr grosses Vertrauen in sie, bin aber unsicher hinsichtlich des Stillens unter diesen Medikamenten, da es hierfür schliesslich auch die Alternative des Fläschchens gibt. Gibt es Erfahrungen zum Stillen unter diesen Medikamenten?
Azathioprin geht nur in kleinen Mengen in die Muttermilch über (Coulam et al. 1982; Grekas et al 1984; WHO Working Group 1988). Drei Säuglinge, deren Mütter Azathioprin zur Immunsuppression nach Nierentransplantation erhielten, wiesen keine Anomalien in Blutbild oder Wachstum auf (Coulam et al. 1982; Grekas et al 1984). Trotz dieser Berichte rät die WHO Working Group on Drugs and Human Lactation vom Stillen unter Azathioprin ab (WHO Working Group 1988, Temprano et al 2005). Messungen bei einer Stillenden ließen keine nachweisbaren Spiegel des aktiven Metaboliten Mercaptopurin in der Muttermilch erkennen (Moretti 1995). Damit müsste man von einem Übergang von weniger als 0,09% der gewichtsbezogenen Dosis ausgehen. Nach den Richtlinien der European Renal Association / European Dialysis and Transplant Association sollte unter Medikation mit Azathioprin auf das Stillen verzichtet werden. Obwohl der Übergang in die Muttermilch gering ist, seien Langzeiteffekte bislang nicht ausreichend untersucht (EBPG Expert Group on Renal Transplantation 2002). Es ist nicht bekannt, ob Infliximab in die Muttermilch übergeht oder vom Säulging systemisch resorbiert wird. Da Humanimmunglobuline in die Muttermilch übergehen, sollten Frauen nach der Behandlung mit Infliximab laut Empfehlung des Herstellers mindestens 6 Monate lang nicht stillen (Fachinfo Remicade 2007).
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