Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Isosorbiddinitrat 0,2 %

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Isosorbiddinitrat 0,2 %

Endoela

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Guten Morgen Herr Dr. Paulus, ich bin jetzt in der 30. Ssw und habe seit der 24 ssw immer mal wieder mit Perianalthrombosen zu kämpfen und bin bei einer sehr guten Proktologin in Behandlung. Diese hat mir eine selbst angemischte Rektalcreme mit der Zusammensetzung Isosorbiddinitrat 40% 0,125 g und Basiscreme DAC 25,875 g verschrieben, die in den akuten Phasen (bisher 1 Woche am Stück Ssw 25 und tagesweise bei Beschwerden ca 5 mal über 5 Wochen verteilt) auch wirklich gut und schnell hilft. Ich soll diese dann zweimal täglich dünn auftragen. Laut ihrer Aussage ist die Salbe völlig unbedenklich. Allerdings mache ich mir trotzdem Sorgen, ob die Salbe nicht doch schädlich für mein Baby ist. Da ich in meiner Schwangerschaft bisher nun auch schon dreimal Amoxicillin (11. Ssw, 16 Ssw und 22. Ssw jeweils 3x1 für 7 Tage) einnehmen musste, sind meine Sorgen entsprechend groß, dass mein Baby irgendwelche Schäden davon getragen haben könnte. Können Sie mir etwas zu dem Wirkstoff in der Creme sagen? Kann ich diese wirklich ohne Bedenken weiterhin anwenden? Vorab vielen Dank und viele Grüße


Dr. Wolfgang Paulus

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Bei einer Halbwertszeit von 30 bis 60 min ist Isosorbiddinitrat (ISDN) rasch abgebaut. Erfahrungen mit der Anwendung von ISDN im II./III.Trimenon liegen vor. Durch Stickoxid-Donatoren wie ISDN lässt sich offenbar die uteroplazentare Durchblutung bei schwangerschaftsinduzierter Hypertonie verbessern (Nakatsuka et al 1999; Thaler et al 1999). Hinweise auf eine kindliche Schädigung liegen nicht vor, zumal Sie sich schon jenseits der sensiblen Phase der Organdifferenzierung befinden. Bei Amoxicillin handelt es sich um ein Standardantibiotikum, das in allen Phasen der Schwangerschaft eingesetzt werden kann. Eine Gefahr für das Ungeborene besteht nicht.


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