Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Hyperemesis

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Hyperemesis

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Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, aufgrund meiner Hyperemesis war ich bereits dreimal zur Infusionstherapie im Krankenhaus, was mir immer ganz gut geholfen hat. Ich bekam täglich bis zu 3 Vomex A Zäpfchen, insgesamt über nunmehr 2 Wochen. Vorher habe ich die Zäpfchen auch schon genommen, maximal 2 am Tag. Man sagte mir, dass bis zu 3 Zäpfchen vertretbar sind und man auch schon gute Erfahrungen gemacht hätte. Nun habe ich aber schon mehrfach gelesen, dass man maximal 2 Zäpchen pro Tag nehmen sollte. Jetzt bin ich reichlich verunsichert und habe Angst, dass ich meinem Baby einen Schaden zugefügt haben könnte. Ich möchte Sie um eine Einschätzung der Situation bitten. Vielen Dank!


Die älteren Antiemetika Meclozin, Dimenhydrinat (z. B. Vomex®), Metoclopramid (z. B. Paspertin®) und Diphenhydramin ergaben keine Hinweise auf Fruchtschädigung, weshalb ihr Einsatz in der Schwangerschaft akzeptabel erscheint. Das Collaborative Perinatal Project zeigte keine Zunahme von Fehlbildungen bei 319 Expositionen mit Dimenhydrinat im ersten Schwangerschaftsdrittel (Heinonen et al 1977). Bei 697 Fällen mit Anwendung von Dimenhydrinat zu einem späteren Schwangerschaftsalter ergaben sich ebenfalls keine Auffälligkeiten (Heinonen et al., 1977). Bei intravenöser Gabe während der Entbindung wurden Fälle von verstärkten uterinen Kontraktionen (verstärkten Wehen) und fetaler Bradykardie (langsame Herzfrequenz des Ungeborenen) berichtet (Hay & Wood, 1967; Hara et al., 1980; Lemay et al., 1982). Meist genügt eine Anwendung von 2 Zäpfchen pro Tag. Vorübergehend kann man die Dosis bei einem Körpergewicht über 70 kg auch auf 3 Zäpfchen erhöhen. Eine kindliche Schädigung ist dadurch nicht zu befürchten.


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